47.

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Jungkook’s PoV.:

Obwohl Taehyung mich erst auf ein Date ausgeführt hatte, stand nun schon das Zweite vor der Tür. Dieses Mal sollte es in das Café gehen, in welchem wir uns damals jeden Tag nach der Schule etwas süßes gegönnt hatten.
Da dies mein letzter Ferientag war, wollte ich ihn in vollen zügen genießen und war umso glücklicher, das ich das mit meinem festen Freund tun konnte.

Ich verließ pünktlich um 13:00 Uhr meine Wohnung und ließ mich dann mit dem Bus in die Nähe des Cafés fahren. Da es in einer schmalen Nebenstraße lag, musste ich den restlichen Weg zu Fuß laufen. Aber da wir einen strahlend blauen Himmel hatten und die Sonne in angenehmen Temperaturen auf uns herunter schien, empfand ich es nicht als allzu schlimm.

Ganz im Gegenteil sogar. Ich genoss den kleinen Spaziergang, bei dem ich durch die mir altbekannte Straße lief und mich hier und da an Dinge erinnerte, die ich beinahe schon wieder vergessen hatte. Sowie, dass wir alle mal unsere Unterschrift auf einer Parkbank hinterlassen hatten, oder wie Jimin sich einmal im Winter auf dem eisigen Asphalt abgepackt und Hoseok gleich mitgerissen worden war.
Ich musste etwas kichern, als ich mich an all die Sachen erinnerte. Unsere Schulzeit war wohl eine der besten Zeiten in unserem Leben gewesen. Auch, wenn wir uns täglich über Lehrer, schlechte Noten und den Stundenplan aufgeregt hatten.

Schließlich kam ich an unserem kleinen gemütlichen Stammcafé an. Durch ein großes Schaufenster konnte man bereits auf die sommerliche Inneneinrichtung blicken. Es war recht gut besucht. Die Kunden saßen sowohl draußen, als auch drinnen und von denen die draußen saßen, hatten bestimmt mehr als die Hälfte einen großen Eisbecher vor sich stehen; bei dem Wetter die perfekte Erfrischung.

Da ich Taehyung jedoch noch nicht ausmachen konnte, ging ich fürs erste in den Laden rein. Als ich die Tür aufdrückte, bimmelte ein kleines Glöckchen über meinem Kopf.
Unsicher ging ich voran, dabei die ganze Zeit nach meinem Freund umsehend. Doch ich fand ihn nicht. Stattdessen sah ich eine andere Person an einem der Tische sitzen und als unsere Blicke sich trafen, fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

Ich war nicht hier, um mit Taehyung ein Date zu haben. Ich war hier, um mit Seokjin, der nicht einmal Zehn Schritte von mir entfernt saß, zu sprechen.

Auch der Pinkhaarige schien es realisiert zu haben, denn er seufzte schwer aus, ehe er langsam aufstand und auf mich zu ging.
„Hey“, kam es dann zögerlich aus ihm. Seine Stimme zitterte, was wohl hieß das er nervös war. Doch mir ging es gerade nicht sonderlich anders. Mein Herz schlug vor Aufregung schnell und in meinem Kopf herrschte das pure Chaos.
Ich wusste bei bestem Willen nicht was ich sagen sollte und das, obwohl ich die letzten Tage schon oft darüber nachgedacht und auch eigentlich ein paar Fragen bereit gelegt hatte.

„Hallo“, begrüßte ich ihn fürs erste knapp.
„Taehyung steckt hinter alledem, oder?“, fragte Seokjin nach. Ich nickte leicht. „Scheint so…“.
Mein Gegenüber summte daraufhin verstehend, sah dabei allerdings nachdenklich zu Boden.

Die Stimmung zwischen uns war unangenehm, was mich beinahe zum umdrehen und weglaufen animierte. Doch ich wusste ganz genau, dass das alles nur noch schlimmer machen würde. Ich musste durchhalten und meinem größten Problem mutig in die Augen sehen.

„Wir sollten reden“, schlug ich also leise vor. Seokjin sah daraufhin überrascht auf, lächelte dann jedoch etwas. „Ja, das wäre gut“.
„Okay, dann lass uns aber woanders hingehen. Hier sind zu viele Leute“, sagte ich und drehte mich um, nur um dann wieder raus an die frische Luft zu gehen. Seokjin folgte mir eilig und schließlich liefen wir einfach still die schmale Nebenstraße entlang, die in die Richtung unserer alten Schule führte.

„Also…“, fing ich nach einer Weile des Schweigens an, „Möchtest du mir irgendwas sagen?“. Der Ältere wusste ganz genau worauf ich hinaus wollte und er fügte sich meiner unausgesprochenen Bitte und machte den ersten Schritt.

Hope // VKookDonde viven las historias. Descúbrelo ahora