33.

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Jungkook’s PoV.:

Im Gegensatz zu den anderen, war ich mittlerweile wieder beim Wohnmobil angekommen. Der Parkplatz, auf dem es stand, wurde nur von dem grellen Licht des Vollmondes beleuchtet und gab deswegen einen sehr friedlichen Eindruck auf mich.

Da ich Hoseok und Yoongi, bei was auch immer sie gerade taten, nicht stören wollte, kletterte ich die schmale Leiter an der Seite des Wagens hoch und machte es mir auf dessen Dach bequem. Von dort oben hatte ich die perfekte Aussicht auf den in Schatten geworfenen Platz, der sich zwischen all den Blockhäusern befand.
Außerdem hatte ich eine klare Sicht auf den Himmel, an dem bereits einige Sterne funkelten.

Ich fuhr mir einmal seufzend durch mein müdes Gesicht und rieb über meine Augen, die durch den Alkohol tatsächlich etwas verschwommen sahen.

Mein Kopf brummte, allerdings nicht nur von den vielen Gläsern die ich heute Abend geleert hatte, sondern auch wegen Taehyung, der es an diesem Abend wohl nicht lassen konnte mich Eifersüchtig zu machen. Während er diese eine hübsche Frau immer wieder angefasst und schließlich sogar mit ihr rumgemacht hatte, waren seine Blicke immer wieder prüfend in meine Richtung gewandert.
Am liebsten wäre ich ja aufgesprungen und hätte dem Kerl mal ordentlich meine Meinung gegeigt, aber letztendlich war ich dann doch einfach sitzen geblieben und hatte mir die nächste Mischung Alkohol herunter gekippt. Warum, dass wusste ich auch noch nicht so ganz. Immerhin war ich fest davon überzeugt, dass ich Taehyung einfach nur mal meine Meinung sagen musste und es mir dann danach besser gehen würde. Doch ich war zu Feige dafür und gleichzeitig hatte ich auch irgendwo Angst, dass das unser Verhältnis zueinander noch schlimmer machen würde, als es ohnehin schon war.

Wer wusste schon, was Kim Taehyung machen würde, wenn man ihm auf dieser Fahrt zu nahe trat. Er könnte wegrennen und damit meinen ganzen Plan durcheinanderbringen. Das durfte ich nicht zulassen. Wenigstens während der Fahrt musste ich alles dafür tun, dass er bei uns blieb. Danach könnte ich meine Frust bei ihm rauslassen, in der Hoffnung er würde mich nach dem Wiedersehen mit Jimin wieder ins Herz schließen und dann nicht allzu wütend werden.

Aber was das Wiedersehen mit Jimin anging, war ich mittlerweile ganz zuversichtlich. Egal wie viel die Jungs sich jetzt noch miteinander streiten würden – spätestens in zwei Tagen würden sie all das vergessen, weil Jimin dann vor ihnen stehen würde.

Die Vorstellung, wie den Älteren allesamt überrascht die Kinnlade runter klappen würde, wenn sie das verstorben geglaubte, siebte Mitglied unserer Truppe wiedersehen würden, war mehr als nur amüsant.
Ich freute mich schon so sehr auf den Tag und umso besser war es, dass es nur noch Zwei Tage bis nach Neungnam-gil waren.

Leicht lächelnd sah ich auf.
Doch so schnell mein Lächeln gekommen war, desto schneller versiegte es wieder.

Zwischen den dunklen Schatten der Autos konnte ich eine dünne, torkelnde Gestalt wahrmachen, die sich zielstrebig auf das Wohnmobil zubewegte.
Ich brauchte kein Fernglas um zu erkennen, dass es sich bei der Gestalt um Taehyung handelte. Seokjin hatte viel breitere Schultern und Namjoon war größer, also konnte es nur noch Tae sein.

Spätestens, als das Mondlicht auf die Person viel, war ich mir sicher. Das hellblaue T-Shirt und die schwarze Shorts gehörten zu ihm, ebenso wie die weißen Sneakers.
Der Ältere hielt den Kopf gesenkt und schlurfte eher, als das er ging.

„Pass auf wo du hin läufst!“, rief ich ihm halblaut zu, als er über seine eigenen Füße stolperte und beinahe Bekanntschaft mit dem harten Betonboden machte. Daraufhin hob Taehyung langsam den Kopf an und starrte zu mir hoch. Er schien eine Weile zu brauchen, bis er erkannte wer ich war, denn plötzlich zeigte er glucksend auf mich und versuchte zu mir hoch zu kommen. Er brauchte drei Anläufe, um die Treppenstufen nehmen zu können. Als er es geschafft hatte, kugelte er sich gleich neben mir zusammen und schmatzte erschöpft.

Hope // VKookWhere stories live. Discover now