36.

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Jungkook’s PoV.:

„Was ist eigentlich mit dir? Was machst du zur Zeit so?“, wechselte ich das Thema. Taehyung seufzte schwer und zuckte dann mit den Schultern. „Ich hatte ein Wirtschaftsstudium angefangen, aber nach zwei Monaten wieder abgebrochen…“.
„Und wieso?“.
„Keine Ahnung. Einerseits war das Studium entgegen meiner Erwartungen ziemlich langweilig. Andererseits hatte ich nach der Sache mit Jimin und uns zu nichts mehr Lust. Ich habe meinen Platz beim Tennis-Verein gekündigt, mich nicht mehr verabredet und halt letztendlich auch mein Studium abgebrochen. Stattdessen habe ich angefangen sämtliche PC-Spiele durch zu zocken“, antwortete er.

Ich sog einmal scharf die Luft ein und schüttelte den Kopf.
Hätte ich gewusst, dass er nach unserem großen Streit solch einen, für seine Zukunft, gravierenden Fehler begehen würde, wäre ich vielleicht an seiner Seite geblieben.

„Würdest du, wenn die Tour zu Ende ist und wir alle wieder beisammen sind, nochmal ein Studium, oder vielleicht auch nur eine Ausbildung, anfangen?“, fragte ich nach und realisierte erst im Nachhinein, was mein Mund da von sich gegeben hatte. Ich hatte gerade eine indirekte Andeutung auf unser Ziel gemacht. Doch Taehyung schien davon nichts bemerkt zu haben, denn er zog lediglich eine nachdenkliche Schnute und zuckte dann mit den Schultern. „Wahrscheinlich ja“.
„Gut! Das ist sehr gut. Wirklich, ich würde mich total freuen, wenn du das machen würdest“, sagte ich schnell, in der Hoffnung er würde nicht über meinen vorherigen Satz nachdenken.

Taehyung lächelte sanft, griff dann nach meiner Hand, die locker auf der Kupplung lag, und verschränkte unsere Finger ineinander. „Wenn es dich glücklich macht, dann werde ich es versuchen. Verspreche mir nur, dass du an meiner Seite bleibst und mir hilfst, wenn ich Hilfe brauche“, sagte er leise.
Seine Berührungen schickten ein angenehmes kribbeln meinen Arm hinauf und ich drückte Taehyung’s Hand einmal liebevoll und nickte sanft.

Unser friedlicher Moment wurde jedoch urplötzlich von einem lauten, anzüglichen Pfeifen unterbrochen, woraufhin Tae und ich gleich sofort unsere Hände auseinander zogen.
„Was haben wir denn hier? Alte Liebe die neu erblüht?“, Hoseok’s Kopf schob sich zwischen unsere beiden Sitze hindurch und er wackelte breit grinsend mit den Augenbrauen.

Ich dachte erst Taehyung würde ihm nun mit einer abfälligen Antwort abwimmeln, so wie er auch in den letzten Tagen mit uns umgegangen war, doch stattdessen lächelte er etwas und schüttelte den Kopf. „Unsere Liebe hat niemals aufgehört zu blühen. Sie hat lediglich ihren Glanz verloren. Aber den holen wir uns jetzt zurück“, antwortete er dann.
Hoseok weitete daraufhin seine Augen, sichtlich überrascht von der Art wie er mit ihm gesprochen hatte.

„Schön gesagt, mein Freund“, staunte er, als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, „Und ihr seid jetzt also wieder zusammen? So richtig zusammen?“
„Als ob!“, kam es hinten aus der Sitzecke, ganz offensichtlich von Namjoon gekrächzt.

„Ja, kann man so sagen. Wir wollen es langsam angehen lassen“, antwortete ich. Hoseok klatschte begeistert in die Hände und jauchzte einmal. „Das sind ja mal Neuigkeiten! Wenn jetzt noch Namjoon und Seokjin wieder zusammen kommen, dann ist fast alles so wie damals“.
„Fast… Jimin fehlt dann immer noch“, murrte Yoongi, woraufhin Hoseok seine fröhliche Miene fallen ließ.

„Wartet nur ab“, murmelte ich daraufhin. Allerdings so leise, dass die Worte nur mein Ohr erreichen konnten.

Nach den Worten von Yoongi herrschte eine altbekannte erdrückende Stimmung im Wohnmobil. Niemand sagte etwas, selbst ich brachte dieses Mal keinen Ton hervor. Stattdessen konzentrierte ich mich voll und ganz auf das Fahren und malte mir – wie so häufig in den letzten Tagen – aus, wie das aufeinander treffen mit Jimin wohl verlaufen würde.
Sicherlich mit einem Wasserfall an Tränen von uns allen und dem immer wieder ungläubigen abtasten von Jimin, um sicher zu gehen das er auch wirklich lebte und kein Hirngespinst war.
Ich freute mich schon so sehr auf unser wiedersehen, dass es mir in den Fingerspitzen kribbelte und beinahe verrückt machte.

Hope // VKookWhere stories live. Discover now