Wenn ich mit Tom schlafe, dann fühle ich mich danach schmutzig. Nicht weil er irgendetwas falsch macht. Er ist sanft und er macht nur Dinge von denen er denkt, dass sie mir gefallen. Aber das tun sie nie. Das ist nicht seine Schuld. Es ist auch nicht deine Schuld. Es ist nur meine. Er lächelt danach immer und kann nicht sehen, dass mein Lächeln nicht echt ist.
Ich bilde mir gerne ein, du würdest es sehen. Würdest sehen, dass ich falsch lächle. Und in meinen dunkelsten Momenten, da hoffe ich es würde dir das Herz brechen. Denn wenn ich schon nicht bei dir sein kann, nicht das Mädchen sein kann, dem dein Herz gehört, dann will ich wenigstens das Mädchen sein, das dein Herz bricht. Immer und immer wieder. So bin ich. Und es tut mir furchtbar leid.
Nachts, wenn Tom neben mir schläft, dann kann ich nicht atmen. Ich liege wach und irgendetwas legt sich als Gewicht auf meine Lunge.
Ich bin kein guter Mensch. Ich nehme Herzen und ich breche sie. Deins und auch das von Tom. Bei Tom ist es mir egal. Es ist mir egal, dass er neben mir liegt und es ist mir egal, wenn er mir verspricht mich zu lieben. Ich fühle gar nichts mehr. Du hast immer davon gesprochen dich leer zu fühlen, aber ich fühle mich nicht einmal mehr leer. Ich glaube ich bin gar nicht mehr da. Ich bin nur noch eine Hülle, ein Abbild von dem, was ich vielleicht einmal war. Ein Abbild von dem Mädchen, das du geliebt hast. Eigentlich müsste ich dich also frei lassen. Ich müsste dir erlauben dich nach jemand anderem umzuschauen, ich müsste aufhören mit dir zu spielen, aufhören dein Herz zu brechen. Aber das kann ich nicht. Ich kann die letzte Chance, auch wenn sie so winzig ist, das sie eigentlich nicht existiert, irgendwann doch wieder mit dir zusammen zu sein nicht aufgeben. Ich kann dich nicht aufgeben, weil ich sonst auch noch den letzten Rest von dem was ich einmal war aufgebe.
Tom hat mir übrigens einen Liebesbrief geschrieben. Aber ich kann mit keinem einzigen seiner Worte etwas anfangen.
YOU ARE READING
An für immer glauben wir doch beide eigentlich eh nicht, stimmts?
RomanceDiese Geschichte hätte eine große Geschichte werden können, aber sie wurde auf ein Hotelzimmer beschränkt und deshalb ist nichts mehr von ihr übrig, als ein paar Briefe. Vielleicht jedoch lassen sich große Geschichten nicht so leicht unterkriegen u...
