Der neunte Brief

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So solltest du dich nicht fühlen. Du bist kein schlechter Mensch.

Mich hast du fühlen lassen. Alle guten Emotionen. Und dann bist du gegangen. Jetzt fühle ich alle schlechten Emotionen. Aber ein schlechter Mensch bist du trotzdem nicht. Zumindest kein schlechterer als ich.

Ich hatte heute Nacht einen Traum von dir und mir. Wie du gesagt hast, habe ich mich im Traum nach neuen Menschen umgeschaut und ich habe sie gefunden. Jeden Abend war ich mit jemand anderem essen und ich hatte Spaß. Ich hab mich leicht gefühlt, noch leichter als mit dir und ich konnte lachen. Ich war glücklich. Aber das war nur ein Traum. Und obwohl ich im Traum glücklich war, verliebt war ich nicht.

Ich war so gerne in dich verliebt. Ich habe dir so gerne Blumen geschenkt und deine Hand gehalten und die dabei zugesehen, wie du ganz alltägliche, einfach Dinge tust.

Im Traum warst du ersetzt, aber der Ersatz war nicht eins zu eins. Selbst im Traum, in dem ich glücklich war, hat deine Abwesenheit ein Loch hinterlassen. Du hast mir gefehlt. Bei jeder Verabredung und bei allem was danach bei mir zu Hause passiert ist. Es war schön. Aber du hast trotzdem gefehlt.

An einem dieser Abende, als ich und mein Date zu mir nach Hause kamen, da hatte ich eine Nachricht von dir auf der Mailbox und weil sie von dir war, habe ich mich entschuldigt, mich im Badezimmer eingesperrt und die Nachricht abgehört. Du hast nur drei Worte gesagt. Aber drei Worte von dir waren genug, um mich dazu zu verleiten meine Begleitung nach Hause zu schicken und dich zurück zu rufen.

Ich liebe dich. Das hast du gesagt. Und für diese drei Worte würde ich noch immer, alles und jeden stehen lassen.

An für immer glauben wir doch beide eigentlich eh nicht, stimmts?Where stories live. Discover now