⊱Prolog⊰

5.2K 180 50
                                    

Das Regenwasser rinnt über seine Augenbrauen, die er immer ein wenig zusammenzieht, als würde er nachdenken, bis hin zu seinen sinnlich geschwungenen Lippen, die meine sooft berührt haben, dass ich unmöglich mitzählen konnte.

Ich ertrage seinen Anblick nicht länger. Alles an ihm ist so vertraut, dass ich mich am liebsten in seine Arme werfen und die Sache vergessen würde, aber ich kann nicht. Der Schmerz in meinem Herzen lässt Vergebung nicht zu.
»Bitte gib mir noch eine Chance, Maggie. Ich wollte dich nicht verletzen.«

Seine Stimme zittert und ich weiß, dass auch er mittlerweile weint. Das Grün seiner Augen scheint in einem Ozean zu ertrinken, aus dem ich ihm nicht heraushelfen werde. Nicht mehr.
»Ich dachte du liebst mich, aber da habe ich mich anscheinend geirrt.«
»Ich liebe dich! Bitte glaub mir, Nici hat gelogen! Lass uns darüber reden. Ich erkläre es dir.«

Er macht mich krank. Kann er nicht endlich aufhören zu lügen? Muss er es noch schlimmer machen? Sieht er denn nicht, wie sehr er mich verletzt? Ich schüttele den Kopf und gehe einen Schritt zurück. Weg von ihm, weil ich seine Nähe nicht länger ertragen kann.

»Ich wünschte wir wären uns nie begegnet«, würge ich mit letzter Kraft hervor und sehe mit Genugtuung an, dass ihn meine Worte hart getroffen haben. Aber vielleicht spielt er auch noch immer seine perfekte Rolle und wird lachen, sobald ich verschwunden bin.

Ich laufe durch den Regen davon und drehe mich nicht noch einmal zu ihm um, weil ich seine Reaktion nicht sehen will. Nicht einmal, als ich im Auto sitze und heulend zusammenbreche, blicke ich noch einmal zu ihm zurück. Für einen kurzen Moment erlaube ich mir den Anflug von Schwäche, aber nicht lange genug, um den Schmerz in meiner Brust erträglicher zu machen.

Light up my WorldWhere stories live. Discover now