Kapitel 18

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Ich schälte mich aus dem viel zu engem Kleid und kickte die hohen Schuhe beiseite. Der heutige Tag verlangte nach einer heißen Dusche, die ich umgehend in Anspruch nahm. Ich wusch jeden fiesen Gedanken ab. Hoffentlich würde sich alles bald klären und ich müsste nicht noch mehr von diesem Schwachsinn mitmachen.

Nach der Dusche zog ich mir Unterwäsche an und zerrte beim öffnen der Badezimmertür ein altes und viel zu großes T-Shirt über. Ich knotete meine Nassen Haare zusammen und ging zum Fenster. Es regnete noch immer und zwischen den Wolken zuckten mehrere Blitze. Der Wunsch nach draußen zu gehen wuchs noch mehr. Zu gern würde ich mal im Regen tanzen, wie sie es in den Filmen taten. Mein dunkles Zimmer ermöglichte den Lichtern der Stadt einen schwachen Schimmer durch das Fenster zu werfen.

Gerade als ich mich umdrehte nahm ich einen Schatten in der Ecke meines Zimmers war. Der Schatten bewegte sich auf mich zu, mein Herz raste. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich das es Thomas wäre, doch es war Nate. Ich entspannte mich etwas.

"Nate was tust du hier?" fragte ich und ließ meine Haare auf die Schultern fallen. Er antwortete nicht. Wie in Trance ging er weiter auf mich zu und blickte starr drein.

"Nate?" fragte ich wieder und so langsam wurde mir die Situation unangenehm. Noch immer keine Reaktion. Gerade als ich ihn anweisen wollte mein Zimmer zu verlassen stürzte er mit einem Mal auf mich zu.

Mein Schrei wurde erstickt und ich knallte mit dem Rücken unsanft gegen mein Regal an der Wand. Ein pochender Schmerz machte sich in mir breit und ich schaute Nate mit weit aufgerissenen Augen an.

"Nate was soll das?!" krächzte ich, da er sich so sehr gegen mich drückte dass ich kaum Luft bekam. Seine Augen waren Pechschwarz und sein Gesicht wutverzerrt. Ich wollte ihn von mir wegdrücken, doch er packte meine Handgelenke mit einer Hand und riss sie über meinen Kopf. Ich spürte soviel Schmerz dass mir fast schwindelig wurde. Ich konnte gerade noch sehen wie er den Kopf zu meiner Halsbeuge senkte und dann von mir weggerissen wurde.

Etwas knallte so laut, dass das ganze Gebäude davon Wind bekommen würde. Ein markerschütterndes Krachen ertönte, was sich verdächtig nach einem Knochenbruch anhörte.

"Hier bring ihn raus. Er hat sich nicht unter Kontrolle!" befahl jemand wütend. Ich war an der Wand zusammengesackt und sah von weitem die Thomas Nate quasi aus der Tür schmiss. Der wild ums sich schlagende Nate wurde von ein paar Muskelprotzen davongezerrt und meine Tür fiel wieder ins Schloss. Mit schwerem Blick verfolgte ich Thomas wie er zu meiner Kommode ging und die Pistole mit den 33 Nadeln hervor holte.

Er kam zu mir, auch seine Augen waren Schwarz und seine Kiefernpartie angespannt, da dämmerte es mir. Ich hatte bei der ganzen Aufregung vergessen mir meine Dosis zu spritzen. Thomas setzte an und schoss das Mittel in meine Venen.

Einen kurzen Moment später entspannte er sich sichtlich, auch ich konnte wieder klar sehen. Einige Sekunden schwiegen wir uns an. Sein blondes Haar hing ihm wirr in die Stirn und zum ersten Mal fiel mir auf dass er ein schlichtes Schwarzes Shirt trug und dazu eine schwarze Shorts.

"Das ist das erste mal dass ich dich nicht im Anzug sehe" sagte ich heiser.

"Ist das das einzige woran du gerade denkst? Was ich anhabe?" ein ungläubiges Lächeln erschien auf seinen wundervollen Lippen.

"Es steht dir"

"Halt die Klappe" hauchte er und legte seine weichen, kalten Lippen auf meine. Ich krallte mich in sein Shirt und zog ihn noch dichter zu mir.

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