Kapitel 27

1K 49 1
                                    

Ich konnte nicht auf direktem Weg zurück in mein Zimmer, da ich mir im klaren war dass Thomas auf der Suche nach mir sein würde und mich dort als erstes vermutete. Daher zog ich mich zurück an die Bar zu Jules.

"Warum guckst du so? Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen" stellte sie skeptisch fest, nachdem sie mir den mittlerweile dritten Drink vor die Nase stellte. Eigentlich trinke ich keinen Alkohol, doch nach dem was ich gesehen hatte brauchte ich was stärkeres als Tee.

"Ich bin nur etwas neben der Spur" seufzte ich und trank einen großen Schluck, die Flüssigkeit rann mir brennend den Hals hinab und mir wurde warm im Bauch.

"Ich glaube du hast die Spur doch eher komplett verloren" scherzte sie halbherzig und wischte den Tresen ab. "Hat es was mit Thomas zutun?"

"Nein, ja. Doch schon irgendwie." ich grübelte "Jules du würdest mir doch helfen wenn ich dich darum bitten würde?" fragte ich etwas unsicher über ihre Reaktion.

"Liebes, ich würde für dich töten. Egal wen, glaub mir." so weit wollte ich es nun nicht kommen lassen, doch ich nickte dankend. Sie sah mich fragend an und ich wusste was sich dachte. Das sie Thomas für mich töten müsse, da sie wohl vermutete er hätte etwas mit meiner jetzigen Stimmung zutun. Doch ich wollte das Risiko nicht eingehen um diese Vermutung abzustreiten. Dann könnte ich mir auch gleich mein eigenes Grab schaufeln gehen.

"Wenn man vom Teufel spricht..." sagte Jules betont laut und ich wusste dass er hinter mir sein musste. Mit einem Blick über die Schulter sah ich Thomas auf uns zu schlendern, doch hingegen seines lockeren Ganges war sein Gesicht so hart wie Stein. Er war verstimmt. Eindeutig.

"Was machst du hier?" knurrte er und blieb knapp hinter meinem Stuhl stehen.

"Du hast ihr nichts zu sagen!" giftete Jules ihn an und obwohl Thomas nichts getan hatte musste ich grinsen. Sie war wirklich eine gute Freundin.

"Schon gut, ich wollte eh gerade gehen" ich kippte den letzten Rest meines Drinks runter und war bestens auf das vertraute brennen vorbereitet. Als ich mich ihm zuwendete waren seine Augen geweitet und er sah mich verdutzt an. Doch er behielt Haltung und begleitete mich ohne ein Wort zum Fahrstuhl und auf mein Zimmer, erst als die Tür hinter uns ins Schloss fiel seufzte er.

"Seit wann trinkst du?" fragte er knurrend und stand dicht hinter mir. Ich konnte seine Kälte an meinem Rücken spüren, doch meine benebelten Sinne spielten mir vor es wäre alles eine Spaßige Unterhaltung.

"Ich trinke doch nicht" behauptete ich schmunzelnd, doch ein Hicksen verriet mich. Seine Züge blieben hart und ich musste lachen. Ich konnte mich nicht bremsen. "Du müsstest dich jetzt einmal sehen" gluckste ich.

"Mia..." und ich lachte noch lauter. Schwungvoll drehte ich mich von ihm weg und wollte elegant zu meinem Bad stolzieren, stolperte stattdessen und wäre glatt länglich auf die Nase geklatscht, wenn Thomas nicht vorgeschnellt wäre und mich wieder auf die Füße gestellt hätte. Ein paar Flüche später machte er sich daran mein Kleid zu öffnen und es mir abzustreifen, ich wollte ihn berühren und wünschte mir dass er ebenfalls sein Hemd ablegte, doch er streifte mir meinen Morgenmantel über bevor ich überhaupt die Hand heben konnte.

Schmollend sah ich ihn an und ließ mich zu meinem Bett tragen, doch bevor er mich ablegen konnte gelang ich die Kontrolle über meine Glieder wieder. Flink fanden meine Finger sein Haar und meine Lippen seine. Ich zog ihn zu mir und versuchte mein bestes ihn daran zu hindern sich wieder von mir zu lösen. Er erwiderte den Kuss und seine kalten Lippen küssten mich wie ein ertrinkender. Ich seufzte zufrieden und spürte wie ein kleines Lächeln sich auf seine Lippen stahl.

Bloodlines//TBS✅Where stories live. Discover now