Kapitel 38

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"Wo wirst du hingehen?" fragte ich nachdem ich den letzten Rest einer alten Dosensuppe verzerrt hatte, dessen Haltbarkeitsdatum ich garnicht erst sehen wollte.

"Ich werde mich irgendwo in Rio niederlassen und mir etwas neues suchen und achja..." er zückte aus seiner Jeanstasche einen Zettel und reichte ihn mir.

"Niemand kann das zurückverfolgen. Wie du verlangt hast ist es so viel dass ihr eine halbe Ewigkeit davon leben könnt, aber nicht zu viel dass es aufgefallen wäre." ich steckte den Zettel mit den Bankdaten ein und warf einen kurzen Blick auf Thomas. Der wie eine Salzsäule dort saß und vor sich hin starrte. "Danke Nate. Schon wieder." er nickte bedächtig.

"Ich werde Patrouille laufen, er wird schon nach dir suchen und dabei sicher keine Kosten scheuen. Ihr solltet euch schleunigst überlegen wo ihr hinwollt." sagte er und erhob sich. Die Spannung zwischen Nate und Thomas war zum greifen nahe und doch zuckte Thomas nichtmal mit der Wimper, als Nate die Hand aufmunternd auf meine Schulter legte und sie leicht drückte.

Ich hielt den Blick gesengt, erst als ich die Tür zufallen hörte hob ich ihn und sah direkt in zwei pechschwarze Augen die mich fixierten.

"Wie geht es dir?" fragte ich zaghaft. Zunächst erwartete ich nicht einmal dass er antworten würde, doch er überraschte mich.

"Wieso hast du mich belogen?" puh, gleich auf die Zwölf. Also gut.

"Ich habe dich nicht belogen. Ich habe dir nur etwas nicht erzählt, weil nunja weil ich wusste dass du es verhindern würdest. Thomas ich wollte nur helfen ..."

"Aber dass hat keiner von dir verlangt!" schnauzte er zurück.

"Ich weiß! Man hilft doch nicht nur weil es jemand verlangt! Du bist mir wichtig, deshalb habe ich geholfen" verteidigte ich mich und automatisch spannten sich alle Muskeln in meinem Körper an.

"Und du hast damit dein Leben aufs Spiel gesetzt! Du hattest ein Zuhause und einen Vater und du bist so leichtsinnig, dass du alles über den Haufen wirfst ..."

"Thomas mein Vater hätte dich umgebracht!" unterbrach ich ihn lautstark und schnellte ebenso wie er auf. Nun standen wir uns gegenüber, Auge in Auge. Er stocksteif und ich mit wild wummernden Herzen.

"Was willst du damit sagen?" knurrte er, sichtlich bemüht nicht an die Decke zu gehen.

"Mein Vater ... er hat Experimente mit dir durchgeführt. Er will..." ich schluckte schwer. Thomas wartete geduldig und rührte sich keinen Millimeter.

"Er hat mit mehreren Vampiren das selbe gemacht, doch bei niemanden hat es funktioniert. Er hat ihnen die Erinnerungen genommen und sie entlassen, doch bei dir war es anders. In den Dokumenten und Aufzeichnungen meines Vaters steht dass deine DNA verändert werden konnte. Du hast etwas außergewöhnliches, was mein Vater sich einverleiben will. Sobald die richtige Zusammensetzung gefunden wurde, hätte er es dir entnommen und dich umgebracht."

"Das kannst du nicht wissen" widersprach er. Ich seufzte schwer.

"Doch. Nate hat einen der Doktoren bestochen und er hatte die Anweisung dich nach der Entnahme zu töten, sodass es wie ein Angriff eines Außenstehenden aussehen sollte. Thomas ich wollte dich doch nur beschützen."

"Ich brauche keinen Schutz" donnerte er dagegen und ließ Wut in mir hochbrodeln.

"Doch den brauchtest du! Verdammt ich hätte nie zugelassen dass mein eigener Vater denn Mann umbringt den ich ..." ich stoppte abrupt und meine Augen weiteten sich. Auch er schien wie vom Donner gerührt und sah mich aufmerksam an.

"Sag was du zu sagen hast" sprach er langsam. Nein so sicher nicht.

Bloodlines//TBS✅Where stories live. Discover now