Kapitel 42

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Der Regen brannte in meinen Augen und die nasse Erde machte es mir schwer mich aufzurichten. Ich tastete meinen Hals nach der Wunde ab, es schmerzte höllisch.

„Oh da eilt dein Ritter in glänzender Rüstung zu deiner Rettung. Nur leider wird er sterben... nachdem er mir das gegeben hat was mir zusteht" drohte mein Vater.

Hinter ihm hatte es Nate tatsächlich geschafft seine Männer zu überwältigen und baute sich zu seiner vollen Größe auf.

„Du wirst nichts von mir bekommen und du wirst Mia kein weiteres Haar krümmen!" donnerte Thomas über den lauten Regen hinweg. Ich schaute derweilen meine Hand an. Sie war benetzt von meinem eigenen Blut, doch es war durchzogen von einer dunklen Flüssigkeit. Erschrocken sah ich auf und wollte etwas sagen, doch ich kam nicht mehr dazu.

Praktisch im selben Moment schossen Thomas und Nate auf meinen Vampirvater zu, doch er wusste sich zu wehren. Er war schnell und hatte Jahrhunderte an Erfahrung voraus.

Er packte Thomas an den Schultern und riss ihn aus der Luft, nur um ihn brutal auf den Boden zu schleudern. Er holte aus und seine Hand fuhr erbarmungslos auf seine Brust zu, ich schrie auf. Er war so eingenommen davon Thomas das Leben rauszureißen, dass er nicht einmal reagierte.

Doch ehe er die Möglichkeit hatte sein Herz aus der Brust zu reißen packte Nate seinen Kopf und drehte ihn so schnell dass nur noch ein markerschütterndes Knacken ertönte.

Der Körper meines Vaters fiel schlaff zur Seite und landete im Matsch. Nate stand schwer atmend da und reichte Thomas eine Hand um ihm aufzuhelfen.

Meine Augen hingen an dem reglosen Körper und ich begann zu zittern, wie noch nie. Ich versuchte mich aufzusetzen, doch scheiterte und fiel zurück auf die Ellenbogen. Thomas blickte auf und raste auf mich zu er fing mich auf und lehnte mich an sich. Wir waren beide total durchnässt. Mein Kopf fühlte sich bleischwer an und fiel gegen seine Schulter.

Er tastete mein Gesicht ab und redete auf mich ein, doch ich konnte nicht reagieren. Er legte meinen Hals frei und verstummte abrupt, seine Finger glitten über meine Haut und ich nahm nicht wie sonst seine Kälte wahr, es war kaum ein Unterschied festzustellen.

„Nate!" rief er und blickte sich zu ihm um. Ich krallte mich in den Stoff seiner Jacke und hielt mich an ihm fest.

„Was meinst du?" fragte Thomas fast heiser, was mich hellhörig werden ließ denn er war nicht leicht aus der Fassung zu bringen, doch ich konnte mich kaum noch bewegen.

„Er hat sie gebissen..." weiter kam er nicht. Nate schrie auf und wurde nach vorn geworfen, ich sah wie einer der Männer meines Vaters einen Holzspeer in ihn hinein bohrte und ihn wieder herauszog.

Ich wollte schreien und zu ihm, doch mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Thomas schrie etwas und bevor der Mann sich aus dem Staub machen konnte sprang er auf und packte ihn so fest, dass er sich nicht losreißen konnte und schlug ihm auf eine unglaublich brutale Weise den Kopf ab. Er landete auf dem matschigen Boden und das verzerrte Gesicht würde mir ewig in den Albträumen erscheinen.

Ich spürte eine drohende Ohnmacht. Mein Vater war tot, nachdem er mich umbringen wollte. Nate lag leblos am Boden und Thomas hatte ich noch nie so brutal gesehen. Ich konnte nur erahnen wie furchtbar er sich fühlte und was es für eine Kraft erforderte nicht auf den Geruch meines Blutes zu reagieren.

Bloodlines//TBS✅Where stories live. Discover now