Kapitel 40

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Ich schlief wie ein Stein. Die letzten Stunden hatten mir wirklich zugesetzt und regelrecht ausgeknockt. Das verlassene Gemäuer lag stumm und unheilvoll in einer unbewohnten Gegend und es war nichts zu hören, bis auf das rascheln der Bäume und den prasselnden Regen. Im oberen Stockwerk fanden wir ein paar Betten, doch ich war die einzige die wirklich Schlaf brauchte.

Als ich erwachte war das dunkle, verwüstete Zimmer nur von dem Mondschein erleuchtet das durchs Fenster schien. Verschlafen rieb ich mir die Augen und schlug den alten Fetzen zurück, der mir als Decke diente. Ich schlüpfte in meine Schuhe und ging die Steintreppe hinunter. Im Erdgeschoss war alles dunkel und ich vermutete die Jungs unten im Keller, also schlurfte ich in die Küche um mir etwas essbares zu suchen. Doch meine Suche war erfolglos, als ich mich wieder aufrichtete sah ich eine schwarze Katze draußen auf dem Fenstersims sitzen, sie zitterte kläglich und augenblicklich eilte ich zu der knorrigen Hintertür. Es goss wie aus Eimern, doch es störte mich nicht. Ich ging bedacht um die Hausecke, um die Katze nicht zu erschrecken. Langsam näherte ich mich ihr und ihre stechend grünen Augen trafen meine, für einen Moment blieb ich starr stehen und hoffte sie nicht erschreckt zu haben.

Doch tatsächlich miaute sie und blinzelte langsam, ich nahm das als Zustimmung mich ihr nähern zu dürfen. Vorsichtig nahm ich die Katze auf den Arm und trug sie zur Hintertür, um sie auf dem Tisch wieder abzusetzen. Sie schüttelte ihr nasses Fell und als ich mich umdrehte um die Tür wieder zu schließen erstreckte sich vor mir eine dunkle Gestalt. Ich wich zurück und versuchte ein Gesicht zu erkennen, doch diese Person war mir unbekannt. So schnell, dass ich mich nicht wehren konnte packten mich zwei starke Pranken und zerrten mich zurück in den peitschenden Regen. Ich hörte die Katze noch fauchen, bevor der Fremde mich von dem verlassenden Haus wegzerrte, seine Hand auf den Mund gepresst konnte ich keinen Laut von mir geben.

"Ich hab sie" schnaubte er und blieb abrupt stehen. Ich kniff die Augen zusammen um durch den Regen etwas zu erkennen und was ich sah war furchtbar. Mein Vater stand mit verschränkten Armen da und lächelte selbstgefällig, links und rechts einen seiner Männer. Ich betete dass Thomas und Nate nichts von dem ganzen mitbekamen und sich hierdurch nicht in Gefahr brachten. So wie ich das sah war das eine Sache zwischen mir und meinem Vater.

"Schön dich wiederzusehen Kleines" knurrte er und ging langsam auf mich zu. Mein Herz raste wie verrückt und ich bekam es mit der Angst zutun. Er war unberechenbar.

Gerade noch als ich dachte er würde seine Hand väterlich an meine Wange legen, packte er mich an der Kehle und hob mich in die Luft, sodass meine Füße nur baumelten. Nach Luft ringend sah ich panisch um mich.

"Dad...."

"Verschone mich mit deinen Lügen!" knurrte er wütend und plötzlich schleuderte er mich einige Meter weiter zu Boden.

"Du wirst für deine Sünden Büßen!" ich griff mir an den geschundenen Hals und hustete um mein Leben.

"Meine Sünden? Ich benutze niemanden für meine Zwecke! Du bist ein Monster!" krächzte ich so kraftvoll es ging.

"Ja... genau wie dein kleiner Freund" er grinste boshaft

Bloodlines//TBS✅Where stories live. Discover now