Kapitel 01

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Es war verrückt, paradox, leichtsinnig. Doch wie konnte etwas falsch sein, wenn es sich gleichzeitig richtig anfühlte?
„Du musst es nicht machen, wenn du dich nicht wohl fühlst", flüsterte er dicht neben ihrem Ohr und sie bekam eine Gänsehaut.
„Ich will es aber." Sie sah zu ihm auf und erwiderte den intensiven, euphorischen Blick seiner mitternachtsblauen Augen.
„Wie du meinst." Hastig zog er sich das T-Shirt über den Kopf und ließ es achtlos neben sich fallen. Mercedes zog scharf die Luft ein, als ihr Blick von seinen breiten Schultern über die feste, flache Brust und die definierten Bauchmuskeln wanderte bis hin zu dem schmalen Streifen Härchen, die von seinem Bauchnabel abwärts in der Hose verschwanden. Er war attraktiv, heiß, verdammt sexy. Gekonnt öffnete er seinen Gürtel und zog quälend langsam den Reißverschluss seiner Hose herunter. Raschelnd fiel auch sie zu Boden. Lediglich in seiner engen, schwarzen Boxershorts bekleidet, stand er vor ihr und beobachtete sie, wie sie jeden Zentimeter Haut inspizierte. Gelassen ging er auf sie zu, legte eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie ihn anzusehen. „Lass es uns gemeinsam tun."
Seine große, warme Hand strich kurz über ihre Unterlippe, bevor sie über ihren Hals zum Träger ihres Tops wanderte. Ihre Blicke waren ineinander verschmolzen, während er mit gekonnten, sanften Bewegungen ihren Körper erforschte. „Darf ich?"
Sie hob die Arme und er zog ihr das Top aus. Sein Blick löste sich von dem ihren und er betrachtete sie hungrig. Sie spürte wie sie unter seinem Blick errötete. Mut durchströmte ihre Adern, als die Ruhe in seinen Augen einem Lodern wich. Mit zittrigen Händen umfasste sie ihren Gürtel, öffnete ihn und schob ihre Shorts über die Hüften. Nun stand sie lediglich in ihrem weißen Spitzen-BH und dem schwarzen Slip vor diesem attraktiven, sinnlichen Mann und wusste nicht, was sie jetzt tun sollte.
„Du bist wunderschön", flüsterte er, als ihre Blicke sich wieder trafen. Er trat einen Schritt näher und sie schloss die Augen, während er zärtlich ihr Gesicht mit beiden Händen umfing. Ihr Herz setzte einen Moment zu schlagen aus, als sein Geruch ihr in die Nase stieg. Er roch wie das Meer. Salzig, frisch und abenteuerlich.
„Küss mich", verlangte sie und nahm belustigt zur Kenntnis, wie sich seine Augen vor Überraschung für den Bruchteil einer Sekunde weiteten. Ohne weitere Zeit zu vergeuden, beugte er sich zur ihr herab, überwand die letzten Zentimeter und legte seine perfekt geformten, weichen Lippen auf die ihre. Sie stöhnte in den Kuss hinein, während er eine Hand in ihrem Haar vergrub und sie mit der anderen Hand dichter an ihn zog.
„Verdammt fühlst du dich gut an." Er biss spielerisch in ihre Unterlippe, leckte dann über die schmerzende Stelle und drang schließlich in ihren Mund ein. Ihre Zungen umkreisten einander und sie konnte sich nicht erinnern jemals so leidenschaftlich und intensiv geküsst worden zu sein. Vor Wonne seufzend legte sie ihre Arme um seine Hals, presste sich enger an ihn und kicherte, als er mit beiden Händen ihren Hinter umfasste und sie hoch hob. Ihre Gesichter lösten sich voneinander.
„Bitte, hör nicht auf." Er ging einen Schritt nach vorne. Sie kreischte auf und klammerte sich dichter an ihn, als das Wasser sie umhüllte. Er zog sie mit sich an die Wasseroberfläche und sie rang nach Luft, während sie ihren Busen an seine Brust presste.
„Verdammt ist das kalt." Wassertropfen rannen über sein wunderschönes Gesicht und glitzerten in seinen verboten langen, dichten Wimpern.
„Ich bin da. Du wirst nicht erfrieren." Die Spiegelung des Mondes im See war in seinen dunklen Augen zu sehen und sie schluckte. Humorvoll, intelligent, sexy und bescheiden - sie hatte den Jackpot geknackt. Bevor sie etwas erwidern konnte, hatte er seine Lippen erneut auf die ihren gelegt. Stöhnend warf sie den Kopf in den Nacken, als er glühend heiße Küsse auf ihrem Hals verteilte und sanft saugte. Er bewegte sich durchs Wasser, während sie einander leidenschaftlich küssten und liebkosten. Mit geöffneten Augen sah sie in den Himmel und betete, dass sie dies nicht bereuen würde, während er eine feurige Spur Küsse zwischen ihren Brüsten zog, bevor er wieder von ihrem Mund Besitz ergriff.
„Zu dir oder zu mir?", hauchte er gegen ihre Lippen und riss sie aus ihren Gedanken, die sich um intensive, gefühlvolle Küsse mit diesem attraktiven Fremden auf dem Steg des Sees bei Nacht drehten und der Realität sehr nahe kam. Sie dachte einen Moment nach.
„Ich .. Ich mache sowas normalerweise nicht." Er sah sie aus seinen atemberaubenden Augen eindringlich an.
„Aber?"
„Ich hatte noch nie einen One Night Stand, aber .." Sie gab ihm einen kurzen, süßen Kuss. „.. heute möchte ich mal etwas Verrücktes machen. Etwas, dass völlig untypisch für mich ist. Wie lange brauchen wir bis zu dir?"
Er lächelte und gab ihr eine ungestümen Kuss, während er mit beiden Händen ihren Hintern knete. Sie spürte sein erigiertes Glied an ihrer Mitte und ließ die Hüften im Wasser kreisen, was ihm ein heiseres Stöhnen entlockte. „10 Minuten zu meinem Auto und dann nochmal 10 Minuten zu meiner Wohnung."
„Also zu mir", keuchte sie atemlos gegen seine Lippen. „10 Minuten Fußweg."
„Hast du Kondome?", fragte er. Sie schnaubte belustigt.
„Nein, es ist schon eine Weile her, seit ich das letzte Mal Sex hatte." Er drehte sie im Wasser und ging mit schnellen Schritten auf den Steg zu.
„Nimmst du die Pille?" Sie schüttelte den Kopf und ächzte auf, als er sie mühelos auf den Steg hob, bevor er sich selbst aus dem Wasser stemmte. Seine Arme waren links und rechts von ihr abgestützt und sie nutzte den Moment, um ihn ein weiteres Mal leidenschaftlich zu küssen. Er erwiderte ihren Kuss, drehte sie um und strich sanft mit seinen Händen über ihre Seiten.
„Ich habe Kondome in meinem Auto", flüsterte er, als sie sich erneut voneinander lösten. Eilig krabbelte sie von ihm herunter, zog sich ihr Top und die Shorts wieder an, als sie aufsah, begegnete sie seinem hitzigen Blick. Er hatte lediglich seine kurze Hose angezogen. Sein T-Shirt hing lässig um seinen Hals und er zog sie rückartig an sich. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um ihn ansehen zu können.
„Bist du dir wirklich sicher, dass du das willst?" Ihr Herz erwärmte sich. Wortlos stellte sie sich auf die Zehenspitzen und gab ihm erneut einen kurzen Kuss auf den Mund.
„Genügt dir das als Antwort?"
„Ja." Sie verschränkten ihre Finger ineinander und liefen dann barfuß den Trampelpfad durch das Wäldchen zurück zu ihrem Wohnheim. Während des Spaziergangs warfen sie sich immer wieder heiße Blicke zu und sie stellte sich vor, was passieren würde, sobald sie ihr Zimmer erreichten. Würde er ihr so langsam und gefühlvoll wie eben die Kleider ausziehen oder würde er keine Sekunde verschwenden und ihr die Kleider im wahrsten Sinne des Wortes vom Leib reißen? Was auch immer er tat, es war ihr recht, solang er es war. Sie schmiegte sich an seine Seite und er drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn.
„Ist es weit bis zu deinem Auto?" Er schüttelte den Kopf und deutete auf einen schwarzen Audi, der am Straßenrand vor ihrem Wohnheim parkte. Was für ein glücklicher Zufall? Er ließ sich lässig auf den Beifahrersitz fallen, wühlte in dem Handschuhfach herum und hielt schließlich feierlich mehrere Kondompäckchen hoch. Nervös verschränkte sie die Finger in ihrem Schoß. Sie tat hier doch nichts falsches, oder?
Er griff nach ihrer Hand, presste sie gegen sein Auto und nahm ihr Gesicht in die Hände, um sie erneut zu küssen. Sie vergrub ihre Hände in seinem Haar, dass mittlerweile getrocknet war und seufzte vor Wonne auf. Sie wollte ihn - zu 100%!
„Komm. Lass uns gehen!" Sie verschränkte wieder ihre Finger miteinander und zog ihn hinter sich her auf das zweistöckige Wohnheim zu. Mit zittrigen Händen schloss sie die Tür auf und warf ihm eine kurzes, schüchternes Lächeln zu. Er blieb vor der Türschwelle stehen, zog sie erneut an sich und knabberte an ihrem Ohrläppchen.
„Ich will, dass du meinen Namen stöhnst, wenn ich dich gleich zum Orgasmus bringe. Ich heiße Hayden - Hayden Carmichael, aber es reicht völlig, wenn du Hayden schreist."

UnverhofftWhere stories live. Discover now