Kapitel 40

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„Augen zu, Mercedes", flüsterte Hayden ihr ins Ohr, während er ihr die Augen zuhielt. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den Anderen und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Eigentlich war sie keinen Freundin von Überraschung, aber sie war verdammt gespannt, was Hayden da ausgeheckt hatte. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und es kribbelte ihr in den Fingern seinen Hände von ihren Augen zu reißen und endlich zu sehen, was er ihr zu sehen verweigerte.
„Und stop." Abrupt hielten sie an und Mercedes versuchte etwas zu hören. Es war still. Abgesehen von dem Gezwitscher der Vögel sowie den Geräusch in der Ferne fahrender Autos war nichts zu hören.
„Eins", sagte Hayden und nervös befeuchtete sie ihre trockenen Lippen.
„Zwei." Ihr Puls beschleunigte sich noch weiter und sie riss die Augen weit auf, als durch seine Finger Licht drang. „Drei."
„ÜBERRASCHUNG!", ertönte es von allen Seiten. Mercedes schlug sich die Hand vor den Mund und lachte, als sie in die strahlenden Gesichter ihrer ehemaligen Mitbewohnerinnen und befreundeten Kommilitonen blickte. Hayden hatte sie in den Garten hinter ihrem Wohnheim geführt, der mit zahlreichen Ballons und Lichterketten dekoriert war. Holly kam mit einem riesigen Kuchen auf einem Tablette auf sie zu und Mercedes kicherte angesichts der fünf flackernden Kerzen.
„Ich habe doch gar nicht Geburtstag." Hayden schlang seine langen Arme um ihren Bauch, zog sie an seine starke Brust und küsste ihren Hals.
„Das ist egal. Wir freuen uns einfach, dass wir dich haben."
„Und wofür sind die fünf Kerzen?", fragte sie Holly neugierig, die sie glücklich anlächelte.
„Das musst du Hayden fragen."
Mercedes warf ihm einen fragenden Blick zu. „Die Kerzen stehen für die Jahre, die wir bedauerlicherweise nicht gemeinsam verbringen konnten sowie fünf Versprechen, die ich dir machen. Erstens verspreche ich dir, dich nie wieder in Frage zu stellen. Als Zweites verspreche ich dir, dass ich dir immer tatkräftig den Rücken stärken und dich bei deinem beruflichen Werdegang unterstützen werde sowie drittens dir bei deinen Lebenszielen nie im wegzustehen. Viertens verspreche ich dir, dass ich dich ewig lieben werde. Und zum Schluss verspreche ich dir, dass ich dir eines Tages einen Ring an den Fingern stecken werde, um unsere Liebe für die Ewigkeit zu beschließen - vorausgesetzt du willst das auch?"
„Oh Hayden", seufzte sie gerührt und warf sich in seine Arme. „Natürlich will ich dich auch eines Tages heiraten."
Um sie herum wurde geklatscht und Mercedes errötete, als sie Phoebe lächelnd neben sich entdeckte.
„Vergiss nicht die Kerzen auszupusten und Hayden somit an sein Wort zu binden", grinste Phoebe und deutete mit dem Kopf auf den Kuchen, den Holly weiterhin hielt. Rasch drückte Mercedes Hayden einen Kuss auf die Wange, löste sich von ihm und pustete die Kerzen aus. Ruby kam auf sie zu, drückte ihr ein Glas Sekt in die Hand und hob ihres für einen Trost.
„Auf unsere Mercedes, ihre Zukunft, die sie selbst aufbauen wird und ihren Freund, der sie immer auf Händen tragen wird. Andernfalls komme ich vorbei und trete ihm in den Arsch", verkündete Ruby und warf Hayden am Ende einen finsteren Blick zu. Die Anderen stimmten mit ein und Mercedes war gerührt. Holly stellte den Kuchen beiseite und zog sie in eine herzliche Umarmung.
„Ich habe dir doch gesagt. Verliere nie die Hoffnung und kämpfe um die Liebe. Es freut mich dich endlich so glücklich und ausgelassen zu sehen. Das hast du dir nach allem verdient."
„Danke, Holly." Holly kniff ihr mütterlich in die Wange und wand sich dann an Hayden. Mercedes konnte ihr nicht lauschen, da Phoebe mit sich zu ihren anderen Mitbewohnerinnen zog, die ihr ebenfalls viel Glück mit ihrem Praktikum wünschten und ihr die Daumen für ihr weiteres Leben wünschten. Ehe Mercedes sich versah, kullerten die ersten Tränen über ihre Wangen und sie fand sich in der tröstenden Umarmung ihres besten Freundin wieder.
„Du bist so eine starke, kultivierte Persönlichkeit. Vergiss das nie. Du schaffst alles alleine und denk nicht an deine Eltern. Irgendwann wird der Moment kommen, wenn sie realisieren, dass sie einen Fehler gemacht haben und dann werden sie es bereuen." Phoebe strich ihr beruhigend über den Rücken.
„Danke, Mädels. Ohne eure offenen Ohren für jedes Problem, eure aufmunternden Worte und euren Rückhalt, wenn mal etwas nicht rund lief, hätte ich das wohl kaum so geschafft. Ich bin wirklich froh mein Studium mit euch verbracht zu haben und kann nun an sehr viele, schöne Momente zurückdenken. Vielen Dank."
Die Mädchen seufzten, umarmten sie und Mercedes ließ den Freudentränen freien Lauf. Als sie sich beruhigt hatte, nahm sie sich ein Stück Kuchen und unterhielt sich mit einigen anderen Kommilitonen über ihren weiteren Weg. Die Grillen begannen zu zirpen und der Himmel verfärbte sich langsam. Mercedes legte den Kopf in den Nacken und lächelte angesichts des schönen Farbspiels am Himmel. Eine Hand legte sich in ihren Rücken und sie drehte sich um.
„Hallo Hayden." Hayden zog sie an seine Brust und strich ihr eine lose Strähne aus dem Gesicht.
„Und wie fandest du deine Überraschungsparty?"
„Sie war wunderbar. Vielen Dank." Mercedes legte ihre Arme um seinen Hals und stupste seine Nase mit der Ihren an. Langsam schloss sie die Augen, genoss das Gefühl seines warmen Atems, der über ihre Haut strich und näherte sich seinen festen Lippen. Sanft drückte sie ihren Mund auf den Seinen und seufzte genüsslich, als er den Druck erwiderte und sanft an ihrer Unterlippe saugte.
„Entschuldigt, dass ich euch Turteltauben unterbrechen muss, aber .. Mercedes, ich soll dir von Valentine ausrichten, dass es ihr leid tut, dass sie sich verspätet. Sie hat wohl einen platten Reifen und sitzt irgendwo auf einer Landstraße im Nirgendwo fest", unterbricht Holly sie.
„Das ist nicht schlimm. Hauptsache Val ist nichts passiert und sie kommt heile nachhause. Wenn wir etwas .. "
Holly schüttelte den Kopf. „Nein. Nein. Habt einen schönen Abend und genießt die Party. Hilfe ist bereits unterwegs. Val wird hoffentlich bald eintreffen. So und jetzt störe ich mal nicht weiter. Macht weiter, wo ihr aufgehört habt."
Rasch eilte Holly davon und Mercedes konnte sich das Kichern nicht verkneifen. Hayden gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange, drängte sie Richtung Gartentor und grinste spitzbübisch.
„Was hast du vor?", fragte Mercedes, während sie überprüfte, ob sie jemand beobachtete.
„Ich hab da eine Idee." Zielstrebig ergriff er ihre Hand und eilte mit ihr zu dem Trampelpfad, den sie samstags bei ihrer Joggingrunde immer entlang gelaufen war.
„Hayden, was hast du vor?" Stur schüttelte er den Kopf, blieb stehen und warf sie sich ohne etwas zu sagen über die Schulter. „Hey, was machst du denn?"
„Du bist mir zu langsam."
„Zu langsam? Das bekommst du wieder. Ich bin nicht langsam." Mit großen Schritten ging Hayden den Pfad entlang und ignorierte sie. Mercedes strich sich die lockeren Haare aus dem Gesicht und überrascht die Augen auf, als er plötzlich anhielt und sie auf dem Steg absetzte. „Was machen wir hier?"
Hayden ging zum Steg hinaus und Mercedes folgte ihm. Am Ende blieb er stehen, lächelte zum Horizont hinaus und wand sich dann zu ihr um. „Hier haben wir uns nach fünf Jahren wiedergesehen und hier wird der Ort sein, an dem wir unser gemeinsames Leben beginnen."
Berührt schlang sie ihre Arme um seinen Hals, zog ihn zu sich herab und küsste ihn erneut. Seine Finger vergruben sich in ihrem Haar und sie seufzte. Das war perfekt. Das war mehr, als sie sich je vorgestellt hatte.
„Mercedes, mir ist heiß. Ich brauch eine kleine Abkühlung", flüsterte er an ihre Lippen, entwand sich ihrem Griff und zog sich das T-Shirt über den Kopf. „Ausziehen kannst du dich alleine?"
Mercedes sah ihn gespielt empört an. „Erst unterstellst du mir, ich sei zu langsam und jetzt kann ich mich angeblich auch nicht ausziehen. Du bist ganz schön frech."
Hayden ließ die Hose zu Boden fallen und Mercedes nutzte den Moment, um seine attraktive Figur zu bewundern. Er war der schönste Mann, den sie kannte. Er war ihr Mann. Mercedes errötete, als Hayden sie beim ungenierten Starren erwischte und machte sich dann daran ihr Top auszuziehen und den Reißverschluss ihrer Shorts zu öffnen. Hayden sprang derweil ins Wasser und tauchte in unmittelbarer Nähe wieder auf. Wassertropfen glitzerten in seinen langen Wimpern, was angesichts der untergehenden, sich im Wasser spiegelnden Sonne wunderschön aussah. Mercedes schlüpfte aus ihren Schuhen, setzte sich auf den Steg und zitterte, als sie mit dem Fuß die Temperatur des Wassers teste. Hayden kam langsam auf sie zu und streckte die Arme nach ihr aus. Bereitwillig ließ Mercedes sich an seine warme, feste Brust drücken und seufzte, als er sie durch das Wasser trug.
„Sieh mich an, Mercedes." Widerspruchslos hob sie den Blick und sah ihm in seine wunderschönen, blauen Augen.
„Ich liebe dich", flüsterte er und näherte sich langsam ihren leicht geöffneten Lippen.
„Ich liebe dich auch." Glücklich vergrub sie ihre Hände in seinem Haar und seufzte in den leidenschaftlichen, innigen Kuss. Mercedes war glücklich und freute sich auf jede Sekunde ihres Lebens mit dem Mann, den sie schon immer geliebt hatte und in Zukunft wohl auch immer lieben würde.

Ende!

So ihr Lieben, das war's. Endlich ein Happy End für Hayden und Mercedes.

Ich hoffe, euch hat das Buch gefallen.

Über eine kurze Rückmeldung und Verbesserungsvorschläge wurde ich mich freuen.

Und in Kürze sehen wir uns dann bei meinem nächsten Projekt wieder :)

Ich wünsche euch noch einen schönen zweiten Advent 😊

UnverhofftWhere stories live. Discover now