Undercover Star

14. Kapitel

,,Ich hasse Chemie! Wer braucht das denn? Das ist so unnötig! Und man versteht einfach nichts! Nichts!" beschwerte sich Shelly, während wir über den Schulhof  schlenderten.
Auf einer Bank unter einer alten Eiche ließen wir uns nieder, was mir ehrlich gesagt sehr gut passte.
Es war Sommer und ich lief hier rum, als wären wir in der Antarktis!
Super!!!
Ich holte mein Brötchen heraus und Shelly tat dasselbe.
Nachdem wir eine Weile schweigend gegessen und die anderen Schüler beobachtet hatten, fragte Shelly plötzlich:,, Mal etwas ganz anderes. Du hast doch gesagt das du in der Eastroad wohnst und du kennst doch auch Jolie Royal, oder? Ich wollte dich das eigentlich schon früher fragen, aber hast du sie mal gesehen?"
Den Bissen, den ich gerade runterschlucken wollte, blieb mir im Hals stecken.
Schnell würgte ich ihn runter.
Was sollte ich denn jetzt sagen??
Ich log Shelly nur ungern an, schließlich war sie die Einzige die nett zu mir war und ich hatte das Gefühl wir könnten beste Freundinnen werden.
Aber die Wahrheit sagen konnte ich auch nicht.
Also doch lügen.
Als Shelly mich abwartend anschaute, log ich:,,Klar kenne ich sie," schließlich bin ich das ja ,,Und ja ich wohne in der Eastroad, aber ganz am Ende, in einem abgelegenerem kleinen Häuschen," falsch,ich lebe in der selben Villa wie sie ,,, Und nein, ich habe sie noch nie live gesehen." Schon wieder falsch, ich sehe sie jeden Tag wenn ich in den Spiegel schaue.
Shelly murmelte leicht enttäuscht:,, Schade. Wer ja auch zu schön gewesen."
,,Bist du ein Fan von ihr?" erkundigte ich mich.
Es war echt merkwürdig über sich selbst in der dritten Person zu reden.
Shelly sah mich nun etwas ungläubig an. ,,Machst du Witze? Ich bin ein riesen Fan! Wer ist das denn nicht? Sie ist einfach unglaublich hübsch und ihre Lieder sind sooo toll!!!"
Ihre Stimme wurde immer begeisterter.
Ähm danke?!
Verträumt schaute sie in den Himmel, wärend sie hauchte:,, Ich würde Jolie so gerne einmal kennen lernen! Ich bin mir sicher sie ist total nett."
Ich musste lächeln.
Wenn sie wüsste!
Doch mein Lächeln verschwand sofort wieder, als hinter uns höhnisches Gekicher ertönte.
Bevor wir uns umdrehen konnten , standen auch schon drei  schlampig angezogene Mädchen vor uns.
Unter ihnen konnte ich Tatyana, Shellys Schwester, erkennen,die schräg hinter der kurvigen Rothaarigen ganz vorne stand. Die letzte war eine Wasserstoffblonde.
Wenn ich raten dürfte, würde ich sagen Nadine und Natalie.
Wer von den beiden wer ist konnte ich aber beim besten Willen nicht sagen.
So wie Schlampen sahen jedenfalls alle drei aus.
Ich verstand immernoch nicht, wie Tatyana und Shelly Schwestern sein konnten.
Die Rothaarige sah uns von oben herab an, während sie verächtlich sagte:,,Ach Shellybelly. Es ist echt traurig, dass du denkst Jolie würde auch nur eine Sekunde  ihrer Zeit mit dir verschwenden! Sie trifft sich mit Leuten, die es wert sind beachtet zu werden, und du und der Nerd gehören  im Gegensatz zu mir und Natalie nicht dazu."
Fast wäre mir die Kinnlade über diese Frechheit runtergeklappt,aber nur fast.
Das war also Nadine.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass Shellys Augen sich mit Tränen füllten.
Mir machten Nadines Worte nichts aus, schließlich kann man mich ja nicht mit mir selber demütigen.
Dann konzentrierte ich mich wieder auf die Biester vor mir.
Diese kicherten, wobei Tatyana auf den Boden schaute.
Würde ich an ihrer Stelle auch tun!
Es ist ja wohl unterste Schublade die eigene Schwester zu mobben!!
Langsam wurde ich wütend,doch sie schienen noch nicht fertig zu sein.
Natalie stellte sich nun neben die Rothaarige und richtete ihre Augen auf mich.
,, Und die Neue! Der kleine Nerd! Da haben sich ja zwei gefunden!"
Ich reagierte einfach nicht darauf, sondern zu Shelly die krampfhaft versuchte nicht in Tränen auszubrechen.
Ich ignorierte einfach ihre Worte.
Klar war es nicht schön und ich war es nicht gewohnt, aber warum sollte ich etwas auf die Worte einer Schulbitch geben?
Die drei Zicken warfen uns noch einen abfälligen Blick zu, dann drehten sie sich auf ihren viel zu hohen Schuhen um und stöckelten davon.
Tatyana drehte sich jedoch noch einmal um und zischte:,, Weißt du, Shellybelly, hättest du dich an uns gehalten  und würdest dich nicht mit dem Nerd abgeben, würde es dir eindeutig besser gehen. Aber das war dein Fehler!"
Dann trottete sie ihren Freundinnen hinter her.
Ich umarmte Shelly und versuchte sie wieder aufzubauen:,, Hey Süße, du nimmst dir das doch nicht zu Herzen,oder? Du bist so viel mehr wert als diese Schlampen! Und wenn Jolie Royal dir mal begegnen würde, würde sie dich sicher total mögen!"
Das tat ich nämlich bereits.
Shelly hob den Kopf und wischte sich die Tränen ab.
,,Bist du sicher? "hakte sie nach.
Ich lächelte sie aufmunternd an.
,,Klar! Du bist die beste Freundin die man sich wünschen kann."
Und schon strahlte Shelly wieder und drückte mich nochmal an sich, bevor sie mich losließ und aufstand.
Fragend schaute ich sie an, doch sie zuckte nur mit den Schultern.
In dem Moment klingelte es und meine Laune sank augenblicklich.
Sport.
Als Nerd.
Mein neues Motto für den Schulsport: Sport ist Mord!!!!!
Das kann ja spaßig werden.