24. Kapitel

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Verunsichert  schaute ich zu ihm hoch.
,,Ist irgendetwas?" traute ich mich nach einem Moment des Schweigens zu fragen.
,,Nerdie will also Schule schwätzen?" Unglaube und Belustigung schwang in seiner Stimme mit.
Einer seiner Freunde warf ein:,, Traut die sich doch eh nicht!"
,, Nach deiner Meinung hat niemand gefragt! Und überhaupt was  geht dich das an?" zickte ich ihn an, wobei das letzte an Jayden gerichtet war.
,, Ich wollte mich nur vergewissern, dass du nicht auch die Nachhilfe nacher schwänzt!" erklärte er und man konnte ihm deutlich seinen Widerwillen ansehen.
Jap, geht mir auch so! Und ich hab im Gegensatz zu dir Schule noch nicht mal nötig!
,, Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber das muss wohl LEIDER ausfallen.Ich hab schon was anderes vor!" Ich konnte die Ironie in meiner Stimme nicht verbergen.
Jayden hob spöttischen eine Augenbraue hoch. ,, Du willst mich versetzen? Was könnte so jemand wie du schon vorhaben?"
,, Vielleicht braucht ihre Oma ja beim Kreuzworträtseln Hilfe!" feixte einer der Jungs und ein anderer spottete:,, Oder jemanden der ihr beim Kaffee und Kuchen Gesellschaft leistet!"
Alle lachten.
Nett. Wirklich nett.
Ich bin echt schon auf deren Gesichter gespannt, wenn sie erfahren wen sie hier die ganze Zeit gemobbt haben!
Der Gedanke gab mir wieder mehr Selbstbewusstsein.
Von diesen Idioten werde ich mich nicht verletzen und runter machen lassen!
Ich bin ein Star!
Ich brauche nichts auf die Worte irgendwelcher Jungs zu geben!
Mein Handgelenk, dass immernoch von Jayden umklammerte wurde, löste ich mit einem Ruck von seinem Griff und verabschiedete mich mit den Worten:,, Wie schon mal gesagt, das geht euch nichts an! Und ich muss jetzt auch wirklich los!"
Unter den verdutzten Blicken der Jungs verließ ich das Schulgelände.

Zuhause entledigte ich mich erstmal meiner Nerdkleidung und sprang unter die Dusche.
Frisch gewaschen wickelte ich mich in ein Grußes lauschigen Handtuch, creme mich mit einer lecker duftenden Öl ein und föhnte mir die Haare, sodass sie mir wieder in sanften Wellen über die Schultern flossen.
Dann tauschte ich das Handtuch durch einen kuscheligen Bademantel und ging runter in die Küche.
Ich machte mir eine Dose Ravioli warm und setzte mich damit auf die Couch im Wohnzimmer.
Ich schaltete den Fernseher an und zappte ein bisschen durch die Kanäle bis ich was fand das mir gefiel.
Eine halbe Stunde später stand ich im Ankleidezimmer und suchte nach einem passenden Kleid für die Aftershow Party.
Es musste elegant sein, aber durfte gleichzeitig nicht zu schlicht sein.
Ich schaute mich in dem vollen Raum um und wählte mich durch die Reihen.
Letztendlich entschied ich mich für ein mit auf der einen Seite silbernen Strasssteinen verzierten Etui Kleid und kombinierte es mit einer kleinen glitzernden silbernen Handtasche und weißen Pumps.
Meine Haare steckte ich mir mit einem silbernen Band hoch und schminkte mich dann passend und trug Parfüm auf.
Auch meine Nägel lackierte ich mir silbern und setzte vorne an die Spitze einen sauberen weißen Strich.
Um das Outfit abzurunden wählte ich noch eine silberne Kette und die dazu gehörigen Ohrringe aus.
Dann schnappte ich mir mein Handy, Schlüssel, etwas Geld (man weiß ja nie) und ein kleines Kosmetiktäschen mit dem Notwendigsten ein und ein Munderfrischerspray, schließlich sollte  man immer einen frischen Atem haben.
Ich war gerade fertig geworden, da klingelte es auch schon an der Tür.
Wie schnell die Zeit doch vergeht!
Mit einem letzten zufriedenen Blick in den Spiegel öffnete ich die Tür und stand Timon gegenüber, der mich einmal von oben bis unten musterte und mich dann schelmisch angrinste. ,, Wow Beauty ich wusste doch du warst die richtige Wahl!"
Ich schlug ihm kichernd mit der Hand gegen den Oberarm und meinte nach einer Musterung meinerseits gespielt eingebildet:,, Klar, ich bin immer die richtige Wahl! Du siehst aber auch ganz annehmbar aus."
Sein Grinsen wurde breiter.
Wir wussten beide dass das eine Untertreibung war.
Timon stand der Anzug verdammt gut.
Er sah ja so schon sehr gut aus und der Anzug verlieh ihm eine solche Eleganz, dass wäre er nicht mein bester Freund ich ihn mir schon längst gekrallt hätte.
,, Hey Beauty, willst du mich weiter an schmachten und gleich mit deinem Sabber dein Make-up ruinieren, oder können wir jetzt?" ärgerte er mich immernoch grinsend.
Beleidigt verschränkte ich die Arme und keifte:,,Was denkst du eigentlich von mir? Ich benutze natürlich nur wasserfestes Make-up! Und außerdem Sabber ich gar nicht!"
Timon lachte und griff nach meiner Hand um mich zu seiner Limousine zu ziehen, die schon mit laufendem Motor auf uns wartete.
Wir rutschten nach ganz hinten durch und bedienten uns gleich an der eingebauten Minibar.
Die Lichter waren leicht gedämmt.
Auf der Fahrt erzählte mir Timon um welchen Film es sich handelte, worum es ging und wer welche Rolle besetzt.
Ein paar waren sogar Bekannte von mir, von anderen wiederum hatte ich noch nie etwas gehört.

Vor dem Gebäude in dem das Event stattfinden sollte hielten wir schließlich an.
Ein roter Teppich säumte den Weg  zum Eingang und links und rechts war ein ebenfalls rotes Seil gespannt.
Hinter den Seilen, die auch als Absperrung dienten, drängelten sich Fotografen und Reporter von verschiedenen Magazinen, Zeitungen und Sendungen und Fans.
Zur Sicherheit der anwesenden Promis standen auch Bodyguards am Rand.
Timons Fahrer stieg aus und öffnete die Tür.
Timon stieg aus und sofort hörte ich das Kreischen der Fans und das knipsen der Kameras. Ich setzte ein strahlendes Lächeln auf und stieg dann ebenfalls elegant aus.
Augenblicklich wurde ich von den grellen Blitzen der Kameras geblendet und musste mich zusammen reißen um die Augen nicht zusammen zu kneifen.
Bemüht lächelte ich weiter und hakte mich bei Timons angebotenem Arm ein.
Im Blitzlichtgewitter liefen wir auf den Eingang zu ind ignorierten die auf uns ein prasselnden Fragen der Reporter.
Hin und wieder posieren wir kurz damit die Fotografen zufrieden waren und schöne Bilder von uns bekamen, liefen aber sonst zügig in Richtung Tür.
Einer der Bodyguards am Eingang hielt uns die Tür auf und wir traten ein.
Timon führte mich durch einen breiten Gang und stieß dann eine Tür am Ende des Flures auf.
Lautes Stimmengewirr empfing uns als wir den großen Saal betraten.
Eine riesige Leinwand nahm eine ganze Wand des Raumes ein, während eine andere von einem langen Buffet beschlagnahmt wurde.
An der Seite stand ein Ellen langer Tisch und in der Mitte wurde Platz für eine Tanzfläche Frei geräumt.
Kellner liefen herum und verteilten Champagner und Sekt und die Gäste griffen gerne zu.
Timon zog mich zu ein paar jungen Männern und stellte sie mir vor.
Sie schienen noch nicht sehr bekannt zu sein und würden wahrscheinlich erst mit diesem Film, sollte er erfolgreich sein, ihren Durchbruch haben.
Bevor ich oder Timon mich vorstellen konnte strahlte mich auch schon einer an. ,, Und du bist Jolie Royal! Du musst dich nicht vorstellen! Ich glaube der ganze Saal kennt dich! Oh, ich freue mich dich kennenzulernen! Ich bin ein Riesen Fan von dir! Ich beneide Timon so, dass du seine Begleitung bist! Oh Entschuldigung, ich dutze dich.. Sie ja!"
Entschuldigend sah er mich an.
Ich glaube Timon hatte ihn als Luca vorgestellt.
Süß wie aufgeregt dieser Luca darüber war mich zu treffen.
Ich lächelte ihn nun geschmeichelt an und winkte ab, aus dem Augenwinkel sah ich wie Timon sich ein Grinsen verkniff.
,, Kein Problem, du kannst mich gerne dutzen. Es freut mich dich kennenzulernen Luca, nicht?"
Hektisch nickte er und fragte:,, Ja, Cool. Bekommen ich vielleicht auch noch ein Autogramm? Ich meine, wer weiß ob oder wann ich nochmal das Glück habe dich zu treffen."
Timon neben mir verdrehte die Augen, als auch die anderen Autogramme haben wollten.
Ich nickte und nahm den Kugelschreiber und die Blätter entgegen, die mir Luca reichte.
Dann verabschiedeten Timon und ich uns wieder von den Newcomern der Schauspielwelt.
Wir unterhielten uns noch mit ein paar anderen und bedienten uns dann am Buffet.
Die Häppchen waren wirklich lecker.
Mittlerweile saßen alle an dem Tisch und aßen oder führten Unterhaltungen.
Nach einer Weile hielt der Regisseur seine Rede und dann flimmerte die Leinwand und der Film begann.

Undercover StarWhere stories live. Discover now