64. Kapitel

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In den nächsten Tagen verließ ich kein einziges Mal meine Villa.
Auch die Schule besuchte ich nicht mehr, da ich Angst vor Jayden's und Shelly's Reaktionen hatte.
Ich könnte ihre Blicke nicht ertragen.
Würden sie mir diese Lüge jemals verzeihen?
Hatten sie mein Geheimnis weiter erzählt?
Ich hatte noch einen letzten Versuch gestartet und Jayden angerufen, aber ihn weggedrückt und mich blockiert.
Seit dem hatte ich nicht mehr versucht mit ihm zu reden.
Ich war aus seinem Leben verschwunden, wie er es gewollt hatte.
Meine Managerin hatte erstaunlich verständnisvoll reagiert, als ich ihr heulend am Telefon davon berichtet hatte und sie bat mich von der Schule zunehmen und alle Termine für diese Woche abzusagen.
Ich brauchte erstmal etwas Zeit für mich.
Doch dummerweise waren Gerüchte entstanden.
Noch waren sie zwar weder bestätigt noch bewiesen, aber in den Medien und Zeitschriften waren Fotos von mir abgebildet, in denen man mich verheult und in den weiten unmodischen Klamotten von Madlyn sehen konnte.
Ich hatte vergessen wie ich aussah und durch das Haupttor gelaufen, wo meistens die Paparazzi lauerten.
Und natürlich sah mein Gesicht dabei aus wie Jolie's, wenn auch in schlechtester Verfassung.
Jetzt gab es natürlich wilde Spekulationen, von einer geheimen Beziehung mit schlimmer Trennung, einem familiären Vorfall, Streit mit meiner Managerin, bis hin über einen Nervenzusammenbruch, zu viel Druck, nachträglichen Folgen durch den Angriff des Stalkers und vielen weitern Annahmen, die mein schreckliches Aussehen erklären sollten, war alles dabei.
Kreativ waren sie ja, das müsste man ihnen lassen.
Zuerst war Cara außer sich gewesen, hatte sich jedoch, während meiner mehr geschluchzten Erklärung, wieder beruhigt und sogar ein bisschen Verständnis gezeigt und war meinen Bitte, wenn auch nicht sonderlich erfreut, nachgekommen.
Am Ende hatte sie noch gemeint, das sie sich schon mal nach einer geeigneten Privatschule umsah, auf der ich dann meinen Abschluss machen sollte.
Auch mit Timon hatte ich schon telefoniert und mich bei ihm ausgeheult, Sissy und Nora waren sogar extra mit einer Riesenbox Eis bei mir aufgetaucht.
Alle hatten sie mir Tipps gegeben, was ich jetzt machen könnte und mir damit sehr geholfen.
Jetzt wo es sowieso schon Gerüchte gab, wurde es Zeit die Wahrheit über mein Doppelleben aufzudecken.
Nur wie, wusste ich noch nicht genau.
In einem Interview?
Nein, da könnte es oft missverstanden werden und es war nicht persönlich genug.
Aber wie dann?
Mein Weinen hatte mittlerweile aufgehört und ich rutschte lustlos von meinem Bett.
Ich hatte eine Idee.
Ich schleppte mich in mein Musikzimmer, schnappte mir Zettel und Stift und zog mich damit auf die Hängematte in meinem Garten zurück.
Während die Sonne die letzten Spuren meiner Tränen trocknete, fing ich an zu schreiben.
Ich dachte an die letzten Tage, Wochen und Monate zurück und schrieb alle meine Gefühle auf.
Der Song hieß ,Forgive me' und handelte nicht nur von meinen Gefühlen, sondern erzählte auch die Geschichte dazu.
Meine Geschichte als Madlyn Sumner.
Ich musste Lächeln, als ich daran zurück dachte, wie blod ich die Idee als Nerd verkleidet zur Schule gehen zu müssen am Anfang fand und sie doch mit der Zeit lieben gelernt hatte.
Es war schon gewesen.
Ich hatte eine beste Freundin gefunden und einen Junge, der mich sowohl als Jolie als auch als Madlyn liebte.
Oder zumindest geliebt hatte.
Aber das würde ich schon wieder hinbekommen, ich musste es nur klug anstellen.
Ich würde nicht aufgeben!
Denn manchmal muss man für das kämpfen was man liebt und ich liebte Jayden, dessen war ich mir nun sicher.
Vielleicht hätte es also auch was gutes.
Und Jayden's Reaktion zeigte ja auch, auch wenn sie mich verletzt hatte, dass er und seine Gefühle absolut echt waren und er nicht von allem wusste.
Mit neuem Elan sprang ich auf und lief zurück ins Haus, wo ich erstmal in mein Bad rannte und unter die Dusche sprang.
Jetzt wurde nicht mehr geweint, sondern gehandelt!
Ich hatte einen Plan.
Doch um ihn umsetzen zu können, brauchte ich Hilfe.
Ich riss die Haustür auf und fiel der Person dahinter dankbar in die Arme. ,,O mein Gott, Shelly! Danke, das du gekommen bist! Es tut mir alles so furchtbar leid!"
Shelly umarmte mich ebenfalls und lachte leicht.
,,Keine Sorge, ich bin nicht sauer auf dich.
Jedenfalls nicht mehr. Ich war es nur für einen kurzen Moment, aber jetzt finde ich es eigentlich ganz cool. Und witzig war es ja irgendwie auch."
Ich lächelte sie erleichtert an und zog sie hinter mir her in mein Zimmer.
,,Wow, dein Zimmer ist echt schön." stellte Shelly begeistert fest, nachdem sie sich umgesehen hatte, und mir fiel etwas betreten ein, das ich es bei der Besichtigungstour bewusst ausgelassen hatte, weil ich Angst gehabt hatte, das sie etwas finden würden, was mich verraten würde.
,,Danke, ich mag es auch."
Wir setzten uns auf mein Bett und ich fragte, nach einem Moment des Schweigens, mit einem Hauch Unsicherheit in der Stimme:,, Gibt es irgendetwas das du wissen willst? Irgendetwas das ich dir erklären kann?"
Dabei fummelte ich nervös an einem Zipfel meiner Tagesdecke herum.
,,Ja, einiges. Zuerst einmal würde ich gerne wissen, warum du das alles getan hast!"
Offen sah ich sie an. ,,Eigentlich stammt die Idee von meiner Managerin. Sie wollte, das ich meinen Abschluss an einer normalen Schule nachholen kann. Mit der falschen Identität Madlyn Sumner wollte sie es mir ermöglichen unerkannt zu bleiben, meine Ruhe zu haben und echte Freunde zu finden. Wenn man berühmt ist, ist das nämlich gar nicht so einfach. Anfangs hat mir das gar nicht gefallen und ich habe Cara dafür gehasst, aber dann haben wir uns kennengelernt und ich habe eine beste Freundin gefunden, und es war plötzlich doch nicht mehr so schlimm. Ich fand es sogar richtig toll. Auch Jayden fing ich an später immer mehr zu mögen, bis ich mich dann in ihn verliebt hatte. Es fühlte sich schön an ein normaler Teenager zu sein."
,,Okay, damit wäre meine nächste Frage, ob du meinen Bruder liebst, schon beantwortet."
,,Ja, aber er mich nicht mehr." fügte ich geknickt hinzu.
Sanft lächelte mich Shelly an und in ihren Augen lag ein trauriger Ausdruck. ,,Das stimmt nicht. Er liebt dich noch immer, deswegen hat es ihn ja so getroffen, das du ihn angelogen hast. Er glaubt, du hättest die ganze Zeit mit ihm gespielt. Ja, er ist wütend, sogar sehr, aber nur weil er verletzt und enttäuscht ist."
,,Er hat gesagt, ich soll aus seinem Leben verschwinden. Er hasst mich." flüsterte ich traurig.
Shelly drückte aufmunternd meine Hand. ,,Jayden reagiert schnell über und sagt manchmal Dinge, die er nicht so meint und was ihm dann hinterher leid tut, das sagst er dann aber nicht, da er dazu zu stolz ist. Er beruhigt sich schon wieder. Du darfst ihn jetzt nur nicht aufgeben, sonst seid ihr beide unglücklich."
,,Das habe ich auch nicht vor." meinte ich und lächelte leicht.
Neugierig sah mich Shelly an. ,,Achja? Was hast du denn vor?"
,,Ich habe einen Plan, aber dazu brauche ich deine und Timon's Hilfe."




^^ Na, wie könnte dieser Plan wohl aussehen und was sind Shelly's und Timon's Rollen darin? Wird Jayden da mitspielen? Meine Geschichte neigt sich langsam dem Ende zu!^^

An Miriam6240: Sorry, das du keine Antwort auf deine Nachrichten erhalten hast, ich habe es mehrmals versucht, aber irgendwie kann ich die nicht abschicken....
Deswegen hier, danke für deine Nachricht und das dir meine Story gefällt.
Das Genre ist glaube ich Romanze, da ich nichts besseres gefunden habe.
LG Joyce

Undercover StarWhere stories live. Discover now