58. Kapitel

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Es klingelte.
Hä? Ich erwartete doch gar keinen Besuch!
Wer also konnte das sein?
Ich stand auf und ging zur Haustür, wo ich den Knopf an der Wand daneben drückte und damit den Mechanismus zum Auffahren des Tors betätigte, nachdem ich durch die Kamera  Jayden's und Shelly's Gesicht erkannt hatte.
Was machten die beiden denn hier?
Ich öffnete die Tür und schaute ihnen entgegen, während sich das Tor hinter ihnen wieder schloss.
Auf dem Weg über den Vorplatz auf die Villa zu, sahen sich Shelly und Jayden neugierig um.
Etwas wie Ehrfurcht spiegelte sich in ihren Gesichtern wieder.
,,Hi. Was macht ihr denn hier?" begrüßte ich sie verwirrt.
Irritiert fragte Jayden:,,Sind wir zu früh? Du hast uns doch für heute in deine Villa eingeladen."
Ich zog eine Augenbraue hoch. ,,Hab ich das?"
Verständnislosigkeit schwang in Jayden's Stimme mit, als er meinte:,, Ja. Du hast mir doch geschrieben, dass du uns heute in deine Villa einlädt. Zum Essen."
Und da machte es bei mir klick.
Mum.
Ich musste sie dringend bitten, Jayden's Nummer zu löschen, bevor sie weitere solcher Aktionen durchführte!
Prüfender musterte ich sie, um heraus zu finden, ob sie die Wahrheit sagten.
Obwohl Mum war alles zu zutrauen!
,,Hast du es etwa vergessen? Oder haben wir uns verlesen? Haben wir etwas falsch verstanden? Wenn wir stören, tut es uns wirklich leid!" Shelly klang unsicher.
Ich lachte etwas gekünstelt auf. ,,Nein, natürlich nicht! Alles gut. Ich scherze doch nur. Kommt doch rein!" Ich trat zur Seite und ließ Shelly und Jayden rein.
Danke dafür, Mum, wirklich.
Ich hatte echt gerade andere Probleme, da kamen Shelly und Jayden wirklich ungelegen.
Und eine kleine Warnung wäre nett gewesen.
Ich hoffte, hier lag nichts rum, dass auf eine gewisse Madlyn Sumner wies.
Sonst hatte ich noch ein viel größeres Problem.
Aufgeregt schauten die beiden sich in der großen Eingangshalle um, auch wenn Jayden versuchte sie zu verbergen und möglichst gelassen und Cool zu wirken.
,,Wow." hauchte Shelly. ,,Ich kann nicht glauben, das wir wirklich in der Royal-Villa sind!"
,,Soll ich euch etwas herum führen?" fragte ich etwas belustigt über ihre nun deutlich zu erkennenen Ehrfurcht.
Begeistert nickten die Geschwister und ich begann mit meiner Führung.
Mein Zimmer, das Ankleidezimmer und  das Schuhzimmer ließ ich aus, da ich befürchtete sie könnten etwas finden, was Madlyn gehörte.
Zuletzt führte ich sie in die Küche, wo ich ihnen etwas zu trinken anbot.
Als keine Antwort kam, schaute ich hoch in ihre beeindruckten Gesichter.
,,Deine Villa ist unglaublich!" verkündete Shelky schließlich mit vor Aufregung leicht geröteten Wangen. ,,Ich wünschte, ich wäre du!"
Ich kicherte. ,,Das tun viele, aber danke." Dann fügte ich noch hinzu:,, Also wollt ihr jetzt was trinken? Limonade? Säfte? Wasser? Cola?"
,,Limonade klingt gut." Jayden lächelte mich an und Shelly stimmte zu.
,,Gut." Ich schnappte mir aus dem Kühlschrank drei Flaschen und führte sie dann in das Wohnzimmer.
Ich drückte ihnen jeweils eine Flasche in die Hand und ließ mich dann mit meiner eigenen auf die Couch fallen.
Shelly und Jayden taten es mir nach kurzem Zögern gleich und schauten mich dann erwartungsvoll an.
,,Wenn ihr wollt, können wir nacher in den Pool gehen, oder ist euch ein Film lieber?" schlug ich vor.
,,Doch, doch, Pool wäre bei dem schönen Wetter Cool, aber wir haben doch gar keine Badesachen dabei."
Ich musterte Jayden und Shelly einmal, um etwa ihre Größen abzuschätzen und meinte dann:,, Das ist kein Problem. Du kannst einen Bikini von mir anziehen, Shelly und dir,  Jayden, müssten eigentlich die Badehosen von Timon passen, die in einem der Gästezimmer liegen. Der hat da sicher nichts dagegen."
,,Bist du mit Timon Akito zusammen?" platzte es aus Shelly heraus und Jayden's eben noch fröhliches Gesicht verdunkelte sich etwas. Ich musste bei der Vorstellung kichern. ,,Nie im Leben! Timon ist mein bester Freund und ich könnte mir keinen besseren vorstellen, aber ihn als festen Freund? Niemals! Das würde nicht gut gehen! So lieb ich ihn auch hab!"
Ich nahm Shelly näher in Augenschein und fragte dann mit einem wissenden Lächeln:,, Fangirl von Timon?"
Shelly errötete.
Ich wackelte mit den Augenbrauen. ,,Soll ich dir ein Treffen mit ihm organisieren? Er mag süße Mädchen."
Jetzt kicherte Shelly. ,,Ich bin froh, das du genauso nett bist, wie es immer aussah, Jolie. Aber ich glaube nicht, dass sich jemand wie Timon Akito für mich interessieren würde."
,,Ach Quatsch! Lass mich mal. Ich sorgen schon dafür, das du Timmy mal kennen lernst." versprach ich ihr und lächelte sie aufmunternd an.
,,Bist du wieder mit diesem Noel zusammen?" fragte Jayden plötzlich wie aus dem nichts.
Ich schaute direkt in seine Augen, während ich laut ,,Nein." sagte.
Meine Entscheidung war  gefallen.
Ich würde mich ganz sicher nicht von meine Ex herum schubsen lassen.
Meine Fans werden das verstehen, wenn sie wirklich MEINE Fans sind.
Jayden's Mundwinkel wanderten wieder nach oben und ein erleichterter Ausdruck trat in seine Augen.
Wie automatisch lächelte ich zurück und sprang dann energiegeladen auf.
Jetzt wo ich mich entschieden hatte, verschwand der Druck und ich fühlte mich freier.
,,Okay, gehen wir jetzt in den Pool?" Auffordernd sah ich die beiden Geschwister an.
,,Klar." Jayden grinste mich verschmitzt an. ,,Wo sagtest du sind die Badehosen?"

,,Hier." Ich reichte Shelly einen hübschen hellblauen Bikini, während ich in einen schönen knallroten schlüpfte.
Ich holte noch ein paar Handtücher und ließ dabei unauffällig die dicke Nerd-Brille, die in einer Ecke lag und glücklicherweise von Shelly noch unbemerkt blieb, unter einem Wäschehaufen verschwinden.
Dann lief ich mit Shelly im Schlepptau die breite Trepoe wieder runter und über die Terasse Richtung Pool.
Hinter uns ertönten schnelle Schritte und Shelly und ich verlangsamten unsere Schritte, damit Jayden zu uns aufschließen konnte.
Gemeinsam traten wir an den Rand des großen Swimmingpools  und ich warf die Handtücher auf eine der Liegen.
Dann sprang ich mit einem eleganten Kopfsprung ins kühle Wasser und machte ein paar Schwimmzüge, bevor ich wieder auftauchte und zu Shelly und Jayden hoch sah, die immernoch am Beckenrand standen.
,,Was ist? Kommt ihr?" Ich breitete die Arme aus und funkelte sie herausfordernd an.
Jayden erwiederte meinen Blick grinsend und stürzte sich nicht weniger elegant ins Wasser.
Shelly stadessen rutschte eher, als das sie sprang.
Shelly tauchte direkt vor mir auf und atmete erstmal prustend wieder ein.
Ich trat einen Schritt zurück und stieß dabei prompt gegen etwas nasses, weiches hinter mir.
Erschrocken fuhr ich mit einem Aufschrei herum und sah direkt auf eine leicht durch trainierte Brust.
Jayden.
Ohne es verhindern zu können, wanderten meine Augen einmal über seinen Oberkörper, bevor sie sein grinsendes Gesicht fanden.
,,Was?"
Jayden's Grinsen wurde breiter und er sah mich schelmisch an. ,,Du bist erstaunlich süß, dafür das du ein Weltbekannter Teeniestar bist."
Dann beugte er sich zu mir herunter und flüsterte mir ins Ohr:,, Und es braucht dir nicht peinlich zu sein, dass dir mein Körper gefällt. Das beruht nämlich auf Gegenseitigkeit."
Meine Wangen färbten sich rot.
Ob vor Wut oder weil er ins Schwarze getroffen hatte oder wegen seiner letzten Bemerkung, konnte ich echt nicht sagen.
Abwehrend verschränkte ich die Arme vor der Brust und wandte mich beleidigt von ihm ab.
Jayden lachte jedoch nur und ich hörte wie er weg schwamm.
So ein Idiot.
Bei Timon hatte diese Nummer irgendwie besser geklappt.
,,Stehst  du eigentlich auf meinen Bruder?" Wie aus dem Nichts tauchte Shelly plötzlich neben mir auf und die Neugierde stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben.
Ihre Frage traf mich völlig unvorbereitet.

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