48. Kapitel

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Der fremde Körper drängte mich weiter rein und schloss dann die Tür ab.
,,Jayden?! Was soll das?" Ich stemmte eine Hand in die Hüfte und funkelte ihn an.
,,Zuerst einmal will ich mich für Yana entschuldigen, sie ist immer so aufdringlich."
,,Dafür kannst du ja nichts, trotzdem danke. Sonst noch was?" Abwartend hob ich die Augenbraue.
Jayden musterte mich noch einmal, wie als wolle er sichergehen und ahnte bereits schlimmes.
,,Jolie, darf ich fragen woher du das Kleid hast?"
Nein, darfst du nicht.
Ich setzte einen unwissenden Blick auf. ,,Natürlich, aber wieso denn? Stimmt mit dem Kleid irgendetwas nicht?"
Jayden kam langsam auf mich zu und trat ein paar Schritte nach hinten, bis ich gegen das Waschbecken stieß.
Ich log nämlich irgendwie viel besser, wenn genügend Abstand vorhanden war.
Jayden kesselte mich mit seinen Armen ein, da er links und rechts von mir das Waschbecken umgriff.
Unsicher sah ich zu ihm hoch.
,,Nein.....oder doch. Du trägst genau das Kleid, was eine gewisse Madlyn Dienstag erst für ein Essen gekaut hat. Also?" Sein Blick durchbohrte mich förmlich.
Okay, Jolie, Konzentration!
Nicht ablenken lassen!
Nicht ein schüchtern lassen!
Keine Unsicherheit zeigen!
Und los!
,,Ich verstehe nicht ganz, was du jetzt von mir willst, Jayden? Ich kenne keine Madlyn. Das Kleid haben mir meine Eltern mitgebracht."
Na also, geht doch!
,,Bist du dir da ganz sicher?" Jayden kam mir immer näher und ließ mich dabei keine Sekunde aus den Augen. ,,Ich glaube irgendetwas stimmt da nicht. Bei euch beiden."
War es wirklich so auffällig?
Oder hatte ich Jayden unterschätzt?
,,Ich weiß nicht was genau du mir jetzt vorwirfst, und was das mit dieser Madlyn zu tun hat, aber dann haben wir eben dasselbe Kleid, wo ist da das Problem?"  Nervös wich ich seinem Blick aus.
Jayden fixierte mich noch ein paar Sekunden, bevor er seufzte. ,,Nein, kein Problem. Tut mir leid, ich reagiere über."
Er lehnte sich wieder etwas zurück und ich atmete erleichtert aus.
Plötzlich schwebte sein Gesicht wieder direkt vor mir und erschrocken wich ich nach hinten aus, jedenfalls soweit es eben möglich war.
,,Mache ich dich nervös?" Jayden klang lauernd und erfreut zu gleich.
,,Nein." Ich drückte ihn weg.
,,Nein?" Wieso hörte er sich jetzt schon wieder so lauernd an? ,,Wenn nicht ich dich nervös mache, machen es dann meine Fragen?"
Shit! Das war eine Fangfrage!
Entweder ich gab zu, dass er mich nicht kalt ließ oder ich verriet, dass ich wirklich etwas zu verbergen hatte.
Beides wäre nicht gut für mich.
,,Wieso willst du denn so dringend, dass ich wegen dir nervös werde?"
Gegenfrage, die beste Methode um unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen.
Jetzt war Jayden nicht mehr so vorlaut, sondern schien nun selber etwas nervös zu werden.
,,Was denn Jayden? Mache ich dich etwa nervös?" 
,,Ach komm, Jolie, als wenn du das nicht wüsstest! Wer würde bei dir nicht nervös werden?"
,,Wie meinst du das?"
,,Du lenkst ab."
,,Du ebenfalls."
Wir starrten uns gegenseitig an.
,,Beantworte meine Frage!" Unnachgiebig funkelte Jayden mich an.
,,Vielleicht ein andermal. Meine Eltern warten auf mich und ich bin sicher, das Essen ist gleich da. Wenn du mich also bitte durchlassen würdest?"
Jayden warf mir noch einen undefinierbaren Blick zu, bevor er zur Seite trat und ich schnell an ihm vorbei huschte.
Glück gehabt!
Ich muss echt noch besser aufpassen!
Für einen Moment hatte ich echt die Befürchtung, dass er es herausgefunden hat.

,,Schatz, da bist du ja! Das hat aber lange gedauert."
,,Ja, ich hatte noch ein kleines Gespräch mit dem Bruder von dieser Tatyana."
,,Und? Der sieht sehr gut aus."
,,Er ist eigentlich ganz Okay." wich ich der Frage aus.
Glücklicherweise kam Kirsten und brachte das Essen, sodass ich das Gespräch nicht weiter ausführen musste.
,,Und Schatz was steht die nächsten Tage noch an?"
,,Morgen ist ein Interview, bei dem ihr bitte auch anwesend sein solltet und Dienstag ist eine Gala, bei der ihr ebenfalls eingeladen seit."
Mum klatschte freudig in die Hände. ,,Prima! Natürlich sind wir dabei. Hast du denn schon eine Begleitung?"
,,Mama! Ich brauche doch keine Begleitung."
,,Doch, natürlich! Was ist denn mit diesem Süßem Schauspieler, Timon?"
,,Kann nicht. Ist im Ausland bei einem Filmdreh."
,,Oh schade, wer denn dann? Ich bin mir sicher es gibt viele die da mit dir hingehen wollen! Frag doch einfach irgendeinen gutaussehenden Typen auf der Straße."
,,Mum!" Empört sah ich sie an. ,,Ich werde ganz sicher nicht mit einem wildfremden Typ dort auftauchen, der sich sowieso nur für den Ruhm interessiert!"
,,Jemanden aus der Schule?"
,,Das geht nicht Dad! Wie soll ich denen denn erklären, dass ich sie kenne, außerdem sind die auch nur auf Berühmtheit und Geld aus."
Meine Mutter beachtete mich schon gar nicht mehr, sondern starrte zu dem Tisch der Parkers.
Genauer gesagt zu einem bestimmten Mitglied der Familie.

Undercover StarWhere stories live. Discover now