43. Kapitel

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,,Madlyn? Bist du fertig?"
Ich trat aus der Umkleidekabine und stellte mich Shelly vor den Spiegel.
Dieser klappte die Kinnlade herunter, als sie mich sah. ,,O mein Gott, Madlyn, du siehst wunderschön aus!"
,,Danke." Ich drehte mich einmal vor dem Spiegel und strich dann bewundernd über den zarten Stoff des Kleides, der meinen Körper perfekt umschmeichelte und meine Kurven auf schöne Weise zur Geltung brachte.
,,Du hast echt eine tolle Figur. Wiso versteckst du sie immer so?"
,,Das würde ich aber auch gerne wissen!"
Shelly und ich fuhren herum.
Jayden lehnte an seiner Umkleidekabine und starrte mich ungeniert an.
Unsicher schaute ich auf den Boden.
Was sollte ich jetzt sagen?
So war das nicht geplant!
,,Ähm....Ich.....mag eben eher weitere Sachen und zeige meinen Körper halt nicht so gerne?" Ich klang selber nicht sonderlich überzeugt.
Aber im Prinzip war ich ja auch nicht Madlyn und die Tatsache stimmte einfach nicht.
Ich liebte meinen Körper und zeigte ihn eigentlich auch gerne, was die meist knapperen Outfits auf der Bühne bewiesen.
Jayden musterte meinen Körper noch einmal ausführlich, bevor er mir wieder ins Gesicht sah und plötzlich ziemlich unbeholfen wirkte.
Was war denn jetzt los?
,,Madlyn.... ich wollte....du....es tut mir leid. Ich meinte das nicht so." stotterte er schließlich.
,,Sagst du das jetzt nur, weil du gerade gesehen hast das es nicht stimmt?" Meine Stimme hörte sich kühl an, was mich selbst überraschte.
Warum gab ich soviel auf Jayden's Meinung?
,,Nein! Es tut mir wirklich leid. Es ist mir einfach so raus gerutscht! Ich wollte das nicht sagen!" entschuldigte er sich und sah mich reumütig an.
Ich seufzte. ,,Ist schon gut."
Shelly, die bis jetzt nur stumm daneben gestanden hatte, meldete sich nun zu Wort:,, Ich weiß zwar nicht was jetzt schon wieder los ist, aber schön dass das jetzt geklärt ist! Übrigens stehen euch eure Sachen echt gut!"
Erst jetzt fiel mir auf, dass Jayden ebenfalls schon den Anzug trug und......Shelly hatte recht!
Der Anzug stand ihm wirklich und ließ ihn noch heißer aussehen als sonst.
Stop!
Bitte was?
Hatte ich das gerade wirklich gedacht?
Heiß? Noch heißer als sonst?
Nicht dein Ernst, Madlyn?! Jolie?!
Wer denkt denn gerade?
Okay, stop!
Im Ernst!
Hör sofort auf zu Denken! Das wird ja immer peinlicher!
Ich wurde bei meinen Gedanken etwas rot.
Warum wurde ich in letzter Zeit so oft rot?
,,Dein Kleid passt auch echt gut zu dir. Das solltest du nehmen!"
Shelly fuhr lächelnd über ihr Kleid und nickte. ,,Ja, danke. Mir gefällt es auch sehr."
Jayden hatte seinen Blick immer noch nicht von mir abgewandt.
Ein undefinierbare Ausdruck lag in seinen Augen.
War es Unglaube? Überraschung? Bewunderung?
Ich hatte keine Ahnung.
Auch nicht warum sein intensiver Blick mich plötzlich nervös werden ließ.
Die Situation war auf jeden Fall unangenehm.
,,Okay, wir treffen uns an der Kasse."
Schnell verschwand ich wieder in der Umkleidekabine und zog mir meine über großen Klamotten wieder an.
Aus irgendeinem mir unverständlicher Grund war es mir jetzt noch peinlicher als sonst die Nerdklamotten anzuziehen.
Doch leider musste das sein.
Ich konnte nur beten, das nie jemand je dahinter kam.
Mit dem Kleid lief ich zur Kasse, wo Shelly und Jayden schon auf mich warteten.
Ups, hatte wohl doch länger gedauert als gedacht.
Schnell bezahlte ich das Kleid und beachtete dabei nicht den merkwürdigen Blick der Verkäuferin.
Doch als auch Shelly und Jayden mich mit dem gleichen Blick anschauten, fragte ich genervt:,, Ist irgentetwas?"
,,Ja, wie kann es sein das du dir so ein teures Kleid kaufen kannst? Ich hatte eigentlich gedacht du willst uns verarschen, als du direkt zu den Luxusmarken gerannt bist, aber du hast dir dieses Kleid wirklich ohne mit der Wimper zu Zucken gekauft!"
Überrascht sah ich zu Jayden. ,,Sag mal, hast du mich beobachtet?"
,,Nein....ja....Beantworte einfach meine Frage!"
Ich musste Grinsen, als ich den leichten Rotschimmer auf Jayden's Wangen wahr nahm.
War ihm das etwa peinlich?
Und wieso beobachtete er mich überhaupt?
Ich dachte ich wäre nur der hässliche Nerd für ihn?
,,Stimmt! Ich dachte, ihr habt nicht so viel Geld und wohnt in einem kleinen Häuschen?" mischte sich auch Shelly ein.
Mir würde jetzt nicht wirklich ein Kleid zum Verhängnis werden, oder?
Denk nach, Madlyn!
Denk nach,Jolie!
Angestrengt überlegte ich. ,,Das stimmt ja auch, aber meine Großeltern haben viel Geld und schicken mir hin und wieder was, damit ich mir etwas schönes kaufen kann." log ich und versuchte überzeugend zu klingen.
,,Und wofür brauchst du ein so teures Abendkleid?" fragte Jayden weiter.
,,Sind wir hier in einem Verhör, oder was?" Langsam wurde ich wütend.
,,Wieso weichst du der Frage aus? Verbirgst du irgendetwas?" Jayden ließ einfach nicht locker.
Ich lachte auf. ,,Was geht dich das an, Jayden? Wieso interessiert dich das? Ich Frage dich doch auch nicht, warum du dir einen Anzug gekauft hast!"
,,Meiner war aber nicht sehr teuer."
,,Geht es dir ums Geld, oder was?"
,,Nein, und du hättest ruhig fragen können. Der Anzug  ist für ein Essen mit der ganzen Familie."
,,Und wenn mein Kleid auch für ein Essen mit meinen Eltern ist? Weil sie mich endlich mal wieder besuchen kommen?"
,,Hä? Ich dachte du und deine Eltern sind hier hergezogen?"
Mein Kopf flog zu Shelly herum und ich warf ihr einen Killerblick zu.
Muss sie sich jetzt auch noch da einmischen und mich noch weiter in die Scheiße reiten?
,,Das sind wir ja auch!"
,,Und wieso sagtest du dann, dass sie dich auch endlich mal wieder besuchen würden?"  Misstrauisch und herausfordernd zu gleich zog Jayden eine Augenbraue hoch.
Mist, Mist, Mist!
Wieso hatte ich mich auch von Jayden provozieren lassen müssen?
,,Haha.... Ich meinte mit 'sie' doch nicht meine Eltern! Meine Cousine kommt auch mit ihrem Verlobten! Sie wollen uns persönlich die Einladungen zu ihrer Hochzeit überreichen! Ihr wisst doch....deswegen kann ich ja Samstag nicht zum Konzert von Jolie Royal!"
Wow, ich bin wirklich eine tolle Lügnerin!
Ich kann vorherige Lügen mit neuen Lügen verknüpfen, sodass sie zu einer überzeugendereren Lüge werden!
Ist das nicht Cool?
Ich weiß, manchmal ist mir echt nicht mehr zu helfen.....
Jayden warf mir noch einen zweifelnden Blick zu, belief es aber GOTT SEI DANK dabei.
Auch Shelly nickte zum Glück nur und dann verließen wir endlich den Laden.
Die Verkäuferin hat uns sowieso schon so komisch angesehen.
,,Okay, wer hat Lust auf ein Eis? Oder wollt ihr noch weiter shoppen?" Jayden schaute uns abwechselnd an.
,,Ich bin eigentlich fertig, du?"
Shelly nickte auch und Jayden wollte schon auf die Eisdiele zugehen, als ich ihn am Arm zurückhielt.
Fragend sah er mich an.
,,Hast du nicht was vergessen?"

Undercover StarWhere stories live. Discover now