45. Kapitel

9.1K 363 13
                                    

Die letzten Tage waren anstrengend gewesen.
Jeden Tag wurde geprobt.
Und heute war endlich das Konzert.
Schon seit geschlagenen zwei Stunden saß ich jetzt in der Maske.
Ich war aufgeregt, da ich wusste das einige meiner Klassenkameraden da sein würden, darunter auch Jayden und Shelly.
Es war immer etwas anderes vor Fremden aufzutreten und Bekannten.
Bei Bekannten war der Druck höher es nicht zu vermasseln und sie zu enttäuschen.
,,So fertig, Jolie. Du kannst jetzt dein Bühnenoutfit anziehen." teilte mir Sissy mit.
Ich nickte und ließ mir von ihr in das rote Kleid, das einem Minikleid glich, aber auf einer Seite fast bis zum Boden fiel.
Dazu schlüpfte ich noch in schwarze Stiefel, die mir bis zur Mitte des Oberschenkelsgingen gingen.
In einer halben Stunde musste ich auf die Bühne.
Ich ging in den Aufenthaltsraum und setzte mich kurz hin.
Eingesungen war ich schon.
Nervös trippelte ich mit den Füßen und spürte wie das Lampenfieber sich bemerkbar machte.
Ich trank noch einen Schluck aus der Wasserflasche, bevor ich wieder Aufstand und mich hinter die Bühne begab.
Dort kam gleich eine Mitarbeitern auf mich zu und befestigte das Headset-Mikrofon und die restlichen Kabel an mir.
Ich testete das Mikrofon und suchte dann Cara.
Beinahe wäre ich über eines der Kabel gestolpert, die sich hinter der Bühne am Boden schlängelte.
Ich wank den Tänzerinnen in den schlichten schwarzen Outfits zu, die gleich mit mir auf die Bühne gehen würden.
Ich entdeckte Cara, die gerade hektisch rum rannte, Dinge überprüfte und Anweisungen gab.
,,Jolie! In 11min. musst du raus! Die Halle ist voll. Die Security steht bereit, die Tänzerinnen sind soweit und du bist soweit ich sehe auch fertig. Gut." Cara richtete nochmal meine Haare und die Kabel etwas und nickte dann. ,,Geh schonmal auf deinen Platz. Du wirst gleich hoch gefahren werden."
Ich machte mich auf den Weg unter die Bühne und schrie erschrocken auf, als mich plötzlich jemand am Arm packte, zurück zog und umarmte.
Das der Schrei für eine Rückkopplung sorgen würde, konnten weder ich noch die Person hinter mir wissen.
Diese ließ mich augenblicklich los und hielt sich die Ohren zu, so wie jede andere Person im Umkreis.
Erst als der schrille Ton verklungen war, konnte ich erkennen um wen es sich handelte.
Timon.
Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich nun sauer auf ihn sein sollte, weil er mich so erschreckt hatte oder ihn umarmen sollte, weil er hier war und nicht bei seinem Filmdreh.
Letztendlich entschied ich mich für letzteres.
,,Timon! Du hast es geschafft!"
,,Hey, Beauty! Klar, hast du etwa an mir gezweifelt?" Er grinste mich an und ich strahlte. ,,Natürlich nicht! Ich freue mich so! Wie lange bleibst du?"
,,Leider muss ich morgen Nacht schon wieder im Flieger sitzen."
,,Meine Eltern kommen morgen und wir gehen abends essen, kommst du mit?"
,,Wenn's deinen Eltern nichts ausmacht, gerne."
,,Ach das ist kein Problem. Willst du mich live auf der Bühne bewundern, oder doch Lieber auf dem Fernseher hinten Backstage?"
Timon lachte. ,,Manchmal bist du echt ganz schön eingebildet, Beauty!"
Ich grinste. ,,Ich darf das! Und dir ist schon klar, dass du mit deinem 'Beauty' mein Ego noch mehr puschst!"
,,Stimmt, also wenn's geht, würde ich dich gerne live bewundern." Er zwinkerte mir zu.
,,Klar, komm mit." Ich zog ihn hinter mir her durch die Gänge, bis zu einer Seitentüre.
Durch diese gelangte man in den  Spalt zwischen Bühne und der Absperrung, die die Fans zurück hielt.
Hier waren auch die Security und Sanitäter für den Notfall.
Ich zeigte auf eine Stuhl am Rand. ,,Du kannst dich dahin setzen! Da hast du alles gut im Blick.  Und wenn das Konzert vorbei ist treffen wir uns im Aufenthaltsraum, Okay?"
Ich warf einen Blick auf die Uhr.
Shirt, nur noch 4min.
Ein paar Fans hatten uns entdeckt.
Schnell rannte ich zurück.
In letzter Sekunde erreichte ich die Platte und stellte mich darauf.
Das Mikrofon war jetzt auf volle Lautstärke aufgedreht.
Die Platte fuhr nach oben.
Showtime!
In der Halle war es komplett dunkel und still.
Vorher hatte man noch das Gekreische gehört und wie mein Name gerufen wurde.
Und dann setzte die Musik ein und das Konzert begann.
Die Scheinwerfer gingen an und blendeten mich, doch ich blendete sie aus.
Ich fing an zu singen und zu tanzen.
Langsam gewöhnten sich meine Augen an das grelle Scheinwerferlicht und ich ließ den Blick durch die riesige Halle schweifen.
Relativ weit vorne entdeckte ich Shelly und Jayden.
Aus Spaß zwinkerte ich ihnen zu.
Die Fans kreischten und rasteten völlig aus.
Ich spielte mit meinen Gesichtszügen und flirtete etwas mit der Kamera, die das Konzert live übertrug.
Ich war komplett in meinem Element.
Hier in der Halle schienen die Uhren still zu stehen.
Ich hatte jedes Zeitgefühl verloren und ließ mich ganz auf der Bühne gehen.
Die Menge brodelte und spielte komplett verrückt.
Immer wieder stachelte ich sie an und hielt hin und wieder das Mikrofon in die Menge.
Die Luft war zum schneiden.
Die ganze Halle bebte und Konfetti, Feuerseulen und Leuchtraketen sorgten für noch mehr Stimmung.
Ich konnte nicht verhindern, dass mein Blick immer wieder zurück zu Jayden ging.
Dann war eine kurze Pause und erschöpft ging ich unter dem lauten Jubel und Gekreische von der Bühne.

Ich lieferte auch nach der Pause noch eine perfekte Show ab und schleppte mich dann zum Aufenthaltsraum, wo ich mich erstmal total fertig neben Timon auf die Couch sinken ließ und die Augen schloss.
Ruhe.
Endlich.
Ich liebte es zwar auf der Bühne zu stehen, aber dieses dauer Gekreische und der Geräuschpegel war nicht gerade angenehm.
Ich hatte mich wieder aus dem Kostüm geschält und war dannach direkt in den Aufenthaltsraum gegangen.
Abschminken konnte ich mich auch Zuhause.
,,Ich kann nicht mehr! Timmylein, du weißt doch wie lieb ich dich hab?"
Misstrauisch musterte Timon mein Gesicht. ,,Nein! Egal was es ist, Nein!"

^^Was will sie jetzt wohl von ihm?^^

Undercover StarDove le storie prendono vita. Scoprilo ora