👼Rick(4)👼✔️

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Ich habe jegliches Gefühl für die Zeit verloren.
Mein Körper schmerzt, alles tut mir weh.
Die Schläge mit dem Baseballschläger  quälen mich und jedes Mal, wenn einer der beiden Entführer in den Keller kommt gibt es einen neuen dazu.
Ich liege auf dem Boden, bin immer noch an Händen und Füßen gefesselt, liege immer noch genau so da, wie zu dem Zeitpunkt, als die beiden mich überwältigt haben.

Ich habe Durst. Mein Mund ist so trocken und mein Hals brennt wie Feuer.
Wie lange ich nichts mehr getrunken habe, weiß ich nicht.

Ich habe schreckliche Angst. Angst wie ich sie noch nie zuvor empfunden habe.
Was ist wenn ich hier nie wieder raus komme?
Was ist wenn sie mich einfach umbringen?
Was ist wenn die letzte schöne Erinnerung, die ich in meinem Leben hatte, mein erster Kuss ist.

Ich will noch nicht sterben, dafür bin ich noch zu jung und habe doch noch gar nichts erlebt.
Ich will hier raus, das Tageslicht wieder sehen und frische Luft atmen.
Irgendwer muss mich finden. Irgendwer muss mich retten.

Ich weine, meine Augen tun mir weh.
Ich zappel wie ein Fisch auf dem Trockenen, um mich irgendwie von den Fesseln zu befreien, doch es gelingt mir nicht.
Ich habe mir in die Hose gemacht und ich schäme mich so sehr dafür, dass ich am liebsten im Erdboden versinken möchte, aber was hätte ich denn tun sollen?
Ich hatte doch keine andere Wahl.

Es ist dunkel, so dunkel, dass ich nichts sehen kann.
Es riecht muffig, nach Keller eben und nach Urin, meinem Urin.
Ich wimmere in den Knebel hinein, doch niemanden interessiert es.

Ich höre die Tür, diese beschissene quietschende Kellertür und kurz danach wird das Licht eingeschaltet.
Ich kneife meine Augen zusammen, das Licht ist zu grell, einfach viel zu grell.
Ich sehe nichts, nachdem ich die Augen wieder geöffnet habe. Sie müssen sich erst an die Helligkeit gewöhnen. Oh ja das müssen sie, so wie jedesmal.
Doch ich höre, ich höre sie, die schweren Schritte welche die Holztreppe hinunter kommen und mich noch ängstlicher werden lassen, bei jedem Zentimeter die sie näher kommen.

Meine Augen haben sich an das Licht gewöhnt und ich sehe Mister Garcias.
In seiner rechten Hand diesen Baseballschläger aus Metall und in seiner linken Hand eine Flasche Wasser.

Wasser!

"Du hast dir wirklich in die Hosen gepinkelt? Das ist erbärmlich. Schämst du dich nicht?", sagt er und spuckt mich an.
Ich schiele zu ihm hinauf, doch kann nicht wirklich folgen, was er tut, denn mein Blick liegt auf der Wasserflasche.
"Hast du Durst?", fragt er mich und stampft mit dem Baseballschläger einmal neben meinem Kopf auf.
Ich kneife die Augen zusammen und wimmere, zucke etwas und ich höre ihn lachen.
"Wenn du Durst hast, dann blinzel zweimal.

Ich muss darüber nicht nachdenken und tu das was er von mir verlangt. Ich blinzel zweimal.
"Ich nehme dir jetzt den Knebel ab. Ein Mucks und ich ziehe dir das Ding über den Schädel! Kapiert, du wertloses Stück Scheiße?", donnert er los, wedelt mit dem Baseballschläger und blickt auf mich hinunter.
Ich blinzel wieder zweimal, denn ich habe es so verstanden, dass das immer Ja bedeutet.

Mister Garcias beugt sich zu mir hinunter und zerrt mich an den Haaren in eine sitzende Position.
Er lehnt mich mit dem Rücken an die Wand und hockt sich dann vor mich hin.
"Da pisst du dir einfach in die Hose.", sagt er und es folgt wieder ein hämisches Lachen.
Ich senke den Blick und schäme mich, schäme mich so sehr, dass sich Tränen in meinen Augen sammeln.
"Schau mich an Dreckstück.", sagt er und ich überwinde mich, mit all meiner Kraft und hebe meinen Blick.
"Heulsuse!", meint er abwertend und verpasst mir eine Backpfeife. Mein Kopf schnellt zur Seite, meine Wange brennt, die Tränen fließen.

Er zieht an meinen Haaren, meinen Kopf zurück und sagt, mit seinem Zeigefinger auf mich drohend: "Kein Mucks."
Ich nicke und dann nimmt er mir den Knebel aus dem Mund.
Ich atme durch, und wimmer dann leise.
Mister Garcias schraubt die Wasserflasche auf und hält sie mir vor den Mund, lässt etwas in meine Mundhöhle laufen und ich schluck es gierig hinunter.
Ich wusste nicht wie lecker Wasser sein kann. Ich wusste es wirklich nicht, bis heute.

Erneut setzt mein Entführer die Flasche an meinen Mund und ich schlucke es wieder.
"Das muss reichen.", sagt er und als er mir die Flasche vor die Nase hält, sehe ich, dass noch nicht mal ganz ein Glas des Inhalts fehlt.
"Einen kleinen Schluck. Bitte nur noch einen kleinen Schluck.", bettel ich leise.
"Weil heute Donnerstag ist.", sagt er und ich erschrecke mich innerlich kurz.
Donnerstag ist heute. Ich war am Dienstag in der Kanzlei. Ich bin zwei Tage hier. Zwei Tage und es kommt mir vor, als seien es zwei Monate.

Als Mister Garcias mir noch einen Schluck gegeben hat, schraubt er die Wasserflasche zu und schaut mich an, dann sagt er: "Drück die Daumen, dass dein missratender Schwuchtelanwalt was drauf hat, sonst wirst du hier nicht mehr lebend raus kommen."
"Er hat... .", beginne ich leise, doch werde von einer erneuten Backpfeife unterbrochen.
"Halt die Schnauze du wertloses Stück Dreck.", knurrt er und dann legt er mir den Knebel wieder an.
Er lässt mich, an der Wand gelehnt sitzen, als er sich wieder aufrecht hinstellt.

Wieder grinst er hämisch zu mir hinab und fuchtelt ein wenig mit dem Baseballschläger vor mir rum.
Ich warte ab, denn ich weiß, dass es gleich einen Schlag geben wird, wohin, ich weiß es nicht.
Doch anders, als von mir erwartet lässt Mister Garcias den Schläger fallen. Klirrend kommt er auf dem Betonfußboden auf und dieses Geräusch dröhnt noch etwas in meinen Ohren.
Ich blicke zu ihm hinauf und habe die kleine Hoffnung heute ohne Schlag davon zu kommen.

Ich beobachte Mister Garcias, wie er da steht und zu mir hinunter schaut. Er scheint zu überlegen, doch worüber?
Ich sehe dass er seine Hände an seinen Gürtel legt, diesen öffnet und wenige Sekunden später auch die Hose offen hat.
Dann gibt er mir einen Stoß, der mich zur Seite rutschen lässt und ich wieder auf dem Boden zum liegen komme.
Er fummelt seinen Penis heraus und sagt dann: "Wenn du dich schon selbst anpinkelst, dann kann ich dich auch als Klo benutzen, Pisser."
Und dann passiert es.
Der Urin tritt aus seinem Glied heraus, trifft mich auf den Bauch und ich will einfach nur weg.
Ich ekel mich, mehr als ich mich jemals geekelt habe.
Ich kneife die Augen zusammen, drehe meine Kopf zur Seite, versuche mich irgendwie weg zu bewegen, doch es geht nicht.
Ich spüre wie Mister Garcias seine Pisse über meiner Brust verteilt, meine Haare trifft, es über mein Gesicht läuft und wie er sich dann abschüttelt.

Ich liege da, mein Gesicht, so weit es geht in den Beton gedrückt und wimmere vor mich hin.
Mir ist schlecht, so elendig schlecht.
"Das werde ich ab jetzt öfter tun, Dreckstück.", sagt er und dann höre ich wie es kurz klimpert.
Der Baseballschläger wurde aufgehoben.
Ich lasse die Augen zu und warte auf den Schlag, doch er folgt nicht.
Stattdessen höre ich die gleichen schweren Schritte, wie sie sich diesmal entfernen.
Dann wird das Licht ausgeschalten und wieder ist alles dunkel.

Wie ich mich fühle?
Ich weiß es nicht.
Zwei Tage bin ich jetzt hier und ich weiß nicht wie lange ich das hier noch ertrage.

You don't own me - Darkness over meWhere stories live. Discover now