👼Rick(31)👼

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Ich räume die Küche auf, nachdem Knox die Wohnung verlassen hat und kümmere mich danach um die Teelichter und Rosenblätter, die überall in der Wohnung verteilt sind.
Knox ist einfach der Beste. So etwas was er für mich getan hat, hat vorher noch nie jemand für mich getan.
Dieser Geburtstag war wohl der Beste den ich jemals hatte.

Ich begebe mich ins Schlafzimmer und setze mich auf das Bett.
Die Lichterketten, die Knox gestern angebracht und angeschaltet hatte, brennen immer noch. Mit meiner linken Hand fahre ich das Armband nach, welches an meinem rechten Handgelenk befestigt ist.
Zwischen meinem Daumen und meinem Zeigefinger halte ich den kleinen Glühwürmchenanhänger und bin Knox so dankbar dafür, das er mir solch ein schönes Geschenk gemacht hat.
Ich weiß nicht, ob er weiß, wie viel es mir bedeutet.

Ja ein Glühwürmchen. So hast du immer Licht dabei, egal wie dunkel es ist. Der kleine Anhänger leuchtet Nachts und so weißt du, dass ich immer ein Licht für dich bereithalten werde. Immer Engel, vergiss das nicht.

Worte die er gestern zu mir gesagt hat und die fest in meinem Kopf sind. Licht, in dieser dunklen Zeit, die ich gerade durchlebe ist so, so wichtig für mich.
Diese Geste, die Knox mir mit diesem Armband gezeigt hat, ist für mich unbeschreiblich.

Ich lege mich ins Bett, betrachte die leuchtenden Lichterketten und denke an gestern zurück, daran, als wir dann gemeinsam hier im Schlafzimmer waren.
Ich drehe mich auf die Seite, vergrabe mein Gesicht in dem Kissen, auf welchem Knox geschlafen hat und ich bin etwas erleichtert, dass es nach ihm duftet.

Gester Nacht, waren wir uns so nah, so verdammt nah und es war perfekt. Es war wirklich das perfekte erste Mal. Knox hat so viel Rücksicht genommen, hat sich Zeit gelassen und mir Sicherheit gegeben.
Heute Morgen in der Dusche, wollte ich ihm nur etwas zurückgeben und ich glaube es ist mir gelungen.
Es hat mich schon ein wenig Überwindung gekostet, ihm einen zu blasen, denn auch das war mein erstes Mal, also zumindest was ich freiwillig gemacht habe.

Ich sollte versuchen meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, denn die Gedanken an Knox, gestern Nacht und heute Morgen, machen es mir gerade nicht leichter. Sie führen dazu, dass ich Knox noch mehr vermisse und das ich Erregung spüre.
Ja, ich sollte wirklich versuchen an etwas anderes zu denken, aber das Kissen richt so herrlich nach ihm.

Ich spüre wie ich immer erregter werde, wie mein Blutfluss sich immer mehr auf meine Mitte konzentriert, als plötzlich mein Handy klingelt.
Gedankenverloren, taste ich nach dem Telefon und sehe, dass mein Vater anruft.
"Dad.", begrüße ich ihn und bekomme eine Antwort: "Hallo mein Junge. Hast du einen Augenblick Zeit, ich muss etwas mit dir besprechen?"
"Klar. Was hast du auf dem Herzen?", frage ich und hoffe, dass er mich jetzt nicht wieder verbietet bei Knox zu sein, denn ich weiß momentan nicht wie sich die Laune meines Vaters verändert.

"Ich habe für deinen Klinikaufenthalt alles in die Wege geleitet.", sagt er und mein Herz schlägt etwas schneller, denn ich muss schon zugeben, dass ich Angst vor der Klinik habe.
"Okay und wie genau läuft das jetzt?", frage ich und lege mich auf den Rücken. Ich betrachte die Lichterketten, als mein Vater anwortet: "Vorab, habe ich mit Doktor Kinney gesprochen, er hat mir geholfen und auch deine Unterlagen an die Klink weitergeschickt. Du hättest heute Therapie bei ihm, doch ich habe sie für dich abgesagt."
"Danke Dad.", unterbreche ich ihn und bin wirklich erstaunt darüber.

"Rick, am Montag geht es los.", sagt er und dann herrscht Schweigen.
Montag, heute ist Donnerstag. Oh man, so schnell. Das hätte ich wirklich nicht erwartet.
"Wo?", frage ich und hoffe, dass sich das Ding hier in der Nähe befindet.

"Im Deveroux, hier in Denver. Die Klinik ist eine knappe halbe Stunde mit dem Auto entfernt.", meint mein Vater und ich atme erleichtert aus. Dann kann mich Knox ja vielleicht besuchen kommen.
Oder? Darf man das dort? Will er das überhaupt? Darf ich mein Handy behalten?

"Ähm okay. ", bringe ich nur hervor und mein Vater entgegnet mir: "Rick, wir schaffen das gemeinsam. Wir sind alle für dich da. Ich habe auch schon mit Knox telefoniert, er weiß also bescheid."
"Und?", frage ich und klinge so ängstich, denn das bin ich auch.
"Es ist alles gut mein Sohn. Knox hat mir gleich gesagt, dass du bis Sonntag auch bei ihm bleiben kannst. Ich will dir sagen, dass wenn du das willt, nichts dagegen spricht."
"Wirklich?", bringe ich verdutzt hervor und spüre Tränen, die sich in meinen Augen sammeln.

Ja, auch wenn Knox mir sagt, dass er mich liebt und wir jetzt in einer Beziehung sind, kann ich fast nicht glauben, dass er mich jetzt bis Sonntag bei sich behalten will. Mal abgesehen von meinem Vater, der Knox vor noch nicht all zu langer Zeit am liebsten umgebracht hätte. Und jetzt das!

"Ja wirklich. Bleib bei ihm und genießt die gemeinsame Zeit, bis es dann hart für euch beide wird.", äußert mein Vater und ich entgegne ihm: "Dad, wollen wir uns heute Abend treffen? Ich muss eh nach Hause, mir Klamotten holen und dann können Knox und ich ja bei dir und Wyatt vorbei schauen."
"Ich bin dafür, dass wir uns heute Abend bei deinem Lieblingsitaliener treffen, Du, Knox, Henry, Kenai, deine Mum und vielleicht ja auch Tanner, Wyatt und ich. Dann machen wir eine Art Abschiedsessen daraus und danach kannst du die Zeit mit Knox genießen.", schlägt mein Vater vor und ich schlucke die Tränen hinunter, die eine Mischung aus Freude und Traurigkeit sind.

"Ja Dad, so machen wir das. Wann?", frage ich und er antwortet: "Heute Abend, 19 Uhr. Vergiss nicht, dass du auch noch deinen Koffer packen musst. Vielleicht erledigst du das auch noch heute."
"Das mach ich.", beginne ich und schiebe dann hinterher: "Danke Dad."
"Kein Thema. Wie gesagt kriegen wir das alles hin. Wir sehen uns dann heute Abend und dann besprechen wir alles weitere.", meint er und ich entgegne ihm: "Okay, so machen wir das. Bis heute Abend dann."
"Bis heute Abend mein Junge.", verabschiedet er sich und legt dann auf.

Ich halte mein Handy noch in der Hand und sammel mich kurz. Dann öffne ich das Chatprogramm zwischen Knox und mir und schreibe:

Hallo mein Herz. Mein Dad hat mich gerade angerufen und mir von Deveroux erzählt. Heute Abend treffen wir uns, um 19 Uhr, bei meinem Lieblingsitaliener "Italiano". Ich hoffe das passt dir zeitlich. Da wollen wir dann alles weitere besprechen. Ich fahre jetzt, mit der U-Bahn zu mir nach Hause und packe meinen Koffer, den ich für die Klinik brauche und noch ein paar Sachen für die Zeit bis Sonntag. Mein Dad hat mir nämlich verraten, dass du nichts dagegen hast, wenn ich bis Sonntag bei dir bleibe. Ich würde dein Angebot gerne annehmen. Ich werde nachher wieder hier in deiner Wohnung sein. Ich liebe und vermisse dich mein Herz.

Ich schicke die Nachricht ab und stehe dann vom Bett auf, begebe mich in den Flur, ziehe mir meine Schuhe an und erblicke dann den Schlüsselkasten an der Wand.
Ich öffne ihn und probiere die drei Schlüssel, die sich darin befinden aus. Der letzte passt in das Türschloss und ich verlasse die Wohnung.
Unten an der Haustür angekommen, probiere ich den zweiten Schlüssel aus, der an dem Schlüsselring befestigt ist und bin froh, dass dieser auch passt. Dann kann ich ja los.

You don't own me - Darkness over meWhere stories live. Discover now