👼Rick(10)👼✔️

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Schlag eins war an meinen Unterschenkel und zwang mich in die Knie.
Schlag zwei war auf meinen Rücken und zwang mich komplett auf den Boden.
Schlag drei war später und traf das erste Mal meinen Kopf. Mir wurde schwarz vor Augen, aber es reichte nicht um in Ohnmacht zu fallen.
Schlag vier war in meinen Bauch und ich übergab mich, kotzte das was ich als Letzes gegessen hatte, aus.
Schlag fünf war wieder der Rücken. Es fühlte sich an, als würde er brechen.
Schlag sechs war erneut der Kopf, doch diesmal fester und ich war weggetreten.
Schlag sieben war auf meine Brust, ich konnte nicht atmen.

Ich schrecke auf. Ich schreie laut, atme hektisch und weiß nicht wo ich bin.
Es ist dunkel, mein Körper beginnt zu zittern.
Ich kann nicht mehr atmen, jemand drückt mir die Luft ab. Bitte geh weg. Lass meinen Brustkorb los und lass mich atmen.
Ich weine, wo bin ich?
Ich taste um mich herum, finde etwas, drück drauf und es ist immer noch dunkel.
Schwitzen, das nächste was einsetzt.
Ich kriege immer noch keine Luft. Wo verdammt nochmal bin ich?

"Rick.", sagt eine Stimme und ich kneife die Augen zu. Das bilde ich mir alles nur ein.
"Rick, Junge.", sagt die Stimme erneut und dann werde ich berührt. Ganz behutsam legt sich eine Hand auf meinen Arm und ich schlage um mich, will das nicht, reiße die Augen wieder auf und endlich ist es hell.
Licht brennt.
"Luft.", krächze ich und schlucke trocken.
Tränen laufen mir über die Wange und die Krankenschwester die mich erschrocken ansieht sagt: "Versuch dich zu beruhigen. Du bist hier in Sicherheit Rick. Dir kann hier nichts passieren. Hörst du Rick, du bist hier in Sicherheit."

Aus großen Augen schaue ich die Schwester an und sehe dass sich ihre Lippen bewegen, doch höre ich nicht was sie sagt. Alles rauscht in meinen Ohren.
Erneut versucht sie ihre Hand auf meinen Arm zu legen und erneut schlage ich sie weg.

Mein Herz rast und ich glaub es springt mir gleich aus der Brust.
Mir wird schwindelig und schlecht und immer noch sehe ich wie die Lippen der Schwester sich bewegen, aber das was sie sagt, bei mir nicht ankommt.
Was ist bloß los?
Muss ich jetzt sterben?

Eine weitere Person betritt das Zimmer, ich kann immer noch nicht atmen.
Ich sehe eine Spritze in seiner Hand.
Was ist da drin?
Ich versuche aufzustehen, doch der Schwindel macht es mir unmöglich.Mir ist immer noch so verdammt schlecht.
Die andere Person trägt einen weißen Kittel.
Arzt er ist ein Arzt.
Ich beuge mich über die Bettkannte und übergebe mich.

Ich wische mir, mit zittriger Hand den Mund ab und dann blicke ich zwischen den beiden Personen hin und her.
Ich deute auf meine Brust und japse: "Luft."
"Gleich mein Junge. Gleich wird es besser werden.", sagt der Kerl und ich sehe das die Spritze leer ist.
Wann hat er sie mir gespritzt?

"Atmen.", quäle ich erneut hervor und halte mir immer noch die Brust.
"Leg dich zurück.", sagt die Schwester und will mich wieder anfassen.
"Nicht!", sage ich und schaue sie wütend an. Mit erhobenen Händen tritt sie ein paar Schritte zurück.

Ich kann hören, ich höre was sie sagen, das war gerade noch nicht möglich.

Ich lege mich zurück, das Kopfteil des Bettes ist mittlerweile hoch gefahren und spüre wie mein Herz etwas ruhiger wird, wie sich etwas löst und auch das Spannungsgefühl in meiner Brust langsam wieder abnimmt.
Ich merke das mir das Atmen wieder etwas leichter fällt und das Zittern meiner Hände langsam aufhört.
Ich starre auf meine Beine.
Was war das?
Ich lebe noch.

Im Augenwinkel sehe ich die Krankenschwester, wie sie, mit ein paar Tüchern mein Erbrochenes vom Boden aufwischt.
Meine Augen werden schwer.
"Ich hab dir Diazepam gespritzt Rick. Du hattest eine Panikattacke.", sagt der Arzt und ich blicke von meinen Beinen zu ihm hinauf.
Ich runzle die Stirn und er sagt: "Das kann eine Begleiterscheinung sein, die auftreten kann, wenn man schwerwiegende Ereignisse in seinem Leben erlebt hat."
Ich senke meinen Kopf wieder und starre wieder auf meine Beine.

You don't own me - Darkness over meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt