👼Rick(24)👼

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Es ist einfach so passiert. Einfach so und dabei hat Knox sich strafbar gemacht.
Sicherlich hätte ich ihn bremsen können, aber das wollte ich nicht. nein, ganz und gar nicht.
Noch nie hat mich jemand auf diese Art berührt. Wenn ich zum Höhepunkt gekommen bin, dann hab ich das immer allein gemacht. Doch zu erlebend, wie es ist, wenn jemand anderes das macht, mich berührt, mich zum beben, zittern und zum Orgasmus bringt, ist einfach der Wahnsinn. Vor allem wenn man dieser Person sein Herz geschenkt hat, so wie ich meins Knox geschenkt habe.

Dabei habe ich ihn doch nur gebissen und weiß selbst nicht wirklich warum. Genau so wenig weiß ich, wie ich in seine Wohnung und schlussendlich auf seinem Schoss gelandet bin.
Das Letzte was ich weiß ist, dass ich aus dem Auto meines Vaters ausgestiegen und weggelaufen bin.
Ich kam vor Knox Wohnung zum stehen und dann waren da Erinnerungen da, die ich jetzt, wo ich neben Knox im Auto sitze, nicht mehr weiß.

"Knox?", äußere ich und schaue dabei aus dem Beifahrerfenster, spüre seine Hand auf meinem Knie. Ich traue mich nicht ihn anzuschauen, denn ich muss zugeben, dass ich mich schäme.
Er hat mich nackt gesehen, komplett nackt und er hat mich angefasst, wie es sonst noch niemand getan hat. Ja ich schäme mich und das obwohl oder gerade weil er gesagt hat, dass ich wunderschön bin.
Denn ich bin alles andere, aber nicht wunderschön.

"Was ist Engel?", fragt er.
"Ich, ähm, es ist, ähm... .", beginne ich und hasse mich dafür, dass ich gerade keinen vernünftigen Satz zu Stande kriege.
"Engel, was immer es ist, du kannst mit mir über alles reden.", sagt er und seine Stimme klingt so sanft.
"Kannst du... kannst du bitte... .", setze ich erneut an und könnte verzweifeln. Ich atme tief ein und wieder aus und sage dann: "Deine Hand von meinem Knie nehmen? Bitte. Es ist nicht böse gemeint."
"Schon gut.", antwortet er und nimmt seine Hand weg.
"Danke.", hauche ich und sehe dass wir vor Wyatts Cafe angekommen sind.

Knox steigt aus und ich tue es ihm gleich, warte dass er um das Auto kommt, bis wir gemeinsam dann in das Cafe gehen.
Henry sitzt schon dort und ich sehe, wie sich sein Gesicht erhellt, als er mich sieht.
Ich lächel ihn kurz an, etwas was er wohl eine ganze Weile von mir nicht mehr zu Gesicht bekommen hat.
Er steht auf, kommt auf uns zu und will mich in den Arm nehmen.

Wie automatisiert nehme ich meine Hände hoch und halte sie abwehrend vor meinen Körper.
"Oh äh, sorry.", sagt mein kleiner Bruder und ich senke kurz den Kopf, denn auch hierfür schäme ich mich, dafür dass ich das nicht zulassen kann, etwas was bis vor wenigen Wochen noch so alltäglich und normal war.

"Irgendwann Bro, kein Stress.", entgegnet mir mein Bruder und ich bin ihm gerade einfach nur dankbar.
"Hey Knox.", sagt Henry und ich blicke zwischen den beiden hin und her.
"Ich komm gleich.", sage ich und verschwinde auf die Toilette.
Ich brauch gerade einfach mal einen Moment für mich.

Etwas später, gehe ich zurück in den Laden, sehe das die beiden sich angeregt unterhalten und ich bleibe stehen. Ich weiß dass es eine schlechte Angewohnheit ist, zu lauschen, aber ich kann gerade nicht anders.
Beide sitzen sie mit dem Rücken zu mir und ich höre, wie Henry sagt: "Deswegen wollte ich mich mit dir treffen."
Ich runzel die Stirn. Worum geht es?
"Henry ich verstehe immer noch nicht genau, was du mir sagen willst. Ich hab verstanden, dass du häufig vor Ricks Zimmertür sitzt, weil du dich nicht rein traust, aus Angst das er dich nicht erträgt..."

Was? Oh mein Gott. schießt mir durch meinen Kopf und ich reiße meine Augen auf, höre weiter Knox zu: "...ich habe gerade erfahren, dass du mit ihm einige seiner Panikanfälle durchlebt hast, doch Rick sich nicht daran erinnern kann..."

Das kann doch alles nicht wahr sein. Ich will das nicht. Ich will nicht, dass mein Bruder das erleben muss, mich so sehen muss. Nein, das geht nicht! Ich muss daran denken, mein Zimmer abzuschließen, damit er nicht reinkommen kann.
Überschlagen sich meine Gedanken, doch Knox ist noch nicht fertig: "...und ich habe auch mitbekommen wie sehr du deinen Bruder liebst, wie besorgt du bist und auch wie sehr du ihm gern helfen würdest."

You don't own me - Darkness over meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt