👼Rick(16)👼

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"Rick, alles ist gut, ok? Ich leg mich jetzt mit dir am Ohr hin und du erzählst mir was, ja? Ich liebe es dir zu zuhören, deine Stimme ist wunderschön. In Verbindung mit deinem Geruch, noch schöner."
Knox Stimme klingt noch nach in meinen Ohren und ich weiß nicht was ich sagen soll.
Meine Augen sind so schwer und ich wünsche mir, dass er mir weiter solche Dinge ins Ohr sagt. Es tut gut so etwas zu hören, von einem Menschen der einem so viel bedeutet.
Ich merke wie mir meine Augen zu fallen und ich würde gern noch etwas sagen, doch auch meine Zunge liegt schwer wie Blei in meinem Mund.

Morgen, morgen kann ich ihm immer noch antworten, auf das was er mir gerade gesagt hat.
Ich habe das Handy am Ohr, als meine Augen gänzlich zufallen und ich erneut einschlafe.

Ich schrecke auf, bin schweißnass und wimmere.
Ich schaue mich um und kralle meine Hände in das erste was sie zu fassen kriegen.
Links ist es die Bettdecke, rechts ist es mein Handy.
Ich atme schwer und leise sage ich: "Bitte nicht schon wieder. Bitte hör auf. Bitte hör doch einfach auf. Ich muss atmen, ich will nicht sterben."

Ich kneife meine Augen zusammen, lasse das Handy sinken, öffne die Augen wieder und versuche vernünftig Luft zu bekommen.
Ich blicke auf das Display meines Telefons und sehe, dass die Verbindung zu Knox immer noch besteht.
Noch mehr Panik steigt in mir auf.
Hat er mich gehört?

Ich will auflegen, doch schaffe es nicht.
Mit zittrigen Händen hebe ich mein Handy wieder an das Ohr und sage leise: "Knox?"
Ich japse nach Luft und auf der anderen Seite der Leitung höre ich nur etwas knacken, aber das kann auch eine Störung in der Leitung sein.
"Knox? Bitte wach auf. Knox bitte.", wimmere ich in das Telefon, versuche immer noch zu atmen, doch es geht nicht richtig.
Tränen laufen über mein Gesicht und ich keuche in das Telefon.
"Knox, bitte.", wimmere ich und dann endlich höre ich: "Engel, was ist los? Ich bin da."
"Mein Herz... .", sage ich, muss atmen und füge dann weiter an: "Es rast."

Wieder hole ich oberflächlich Luft und sage dann: "Meine Lungen... .", ich schniefe und fahre dann fort: "Sie brennen. Knox ich... ."
"Psst, Engel, psst. Alles ist gut.", haucht er ins Telefon, doch es kommt nicht wirklich bei mir an, deshalb beende ich meine vorherigen Satz: "...will nicht sterben."
"Das musst du auch nicht. Versuch dich auf meine Stimme zu konzentrieren.Hörst du Engel?", sagt er und ich wimmere, als Antwort nur ins Telefon.
"Du bist in Sicherheit. Du bist in deinem Zimmer und bist in deinem Bett. Dir kann nichts passieren. Du bist behütet Engel.", sagt er und ich wische mir die Tränen weg, versuche mich auf das was er sagt zu konzentrieren, aber es ist, als würde ich es wie durch Watte hören.
"Wir atmen gemeinsam Engel. Hörst du?", vernehme ich als nächstes und wieder wimmere ich nur ins Telefon.
"Durch die Nase ein... ", beginnt er und ich höre wie er es auch macht. Ich versuche es Knox gleich zu tun, doch jappse mehr durch den Mund als durch die Nase
"... und durch den Mund wieder aus.", entgegnet er mir und ich höre wie er die Luft aus seinem Mund wieder ausstößt.
Auch das versuche ich, doch mein Atem und mein Herz gehen zu schnell.
"Du machst das gut Engel. Konzentriere dich weiter auf meine Stimme.", meint er und erzählt mir dann die ganze Zeit wie ich zu atmen habe und es hilft.

Als ich mich wieder gänzlich beruhigt habe, sage ich: "Danke Knox. Ich... .",
"Ist schon gut Rick. Ich bin für dich da, immer und überall. Vergiss das nicht. Hast du verstanden Rick.", unterbricht er mich und ich muss sagen, das es mir eindeutig besser gefallen hat, als er mich Engel genannt hat. Es war als wären wir zusammen. Doch ich werde es ihm nicht sagen, stattdessen, beschließe ich auf das zu Antworten was er mir, bevor ich eingeschlafen bin, gesagt hat: "Knox ich wollte dir sagen, das deine Stimme für mich genau so wunderschön klingt wie meine für dich."
Stille auf der anderen Seite der Leitung.

"Es muss dir nicht unangenehm sein, dass ich das noch gehört habe. Ich danke dir, dafür, dass du so ehrlich zu mir bist.", meine ich und dann höre ich eine Antwort: "Ich kann das nicht ändern, wenn mein Herz etwas zu sagen hat, dann muss ich es aussprechen."
Ich lächel das Telefon an, merke wie meine Wangen warm werden und ich meine: "Das ist auch richtig so. Knox?"
"Ja Rick.", entgegenet er mir und ich spreche weiter: "Ich habe übermorgen um elf einen Termin bei einem Therapeuten. Hast du Zeit und kannst mich dort hinbringen?"
"Ich werde es so einrichten das ich Zeit habe. Ich finde es toll, dass du das durchziehst.", antwortet er mir und ich entgegne ihm: "Ich will aber nicht das du mit rein kommst. Aber ich glaube das es richtig ist nicht allein dort hin zu gehen und so."
"Du musst dich mir nicht erklären. Ich bring dich hin, warte dann und bring dich dann auch wieder nach Hause, wenn du das möchtest."
"Danke Knox.", antworte ich und er fragt: "Wie heißt denn der Therapeut?"
"Mister Kinney.", sage ich und lege mich zurück in meine Kissen.
"Okay.", sagt er knapp und dann frage ich: "Knox, kannst du mir irgendetwas erzählen, egal was, bis ich eingeschlafen bin?"
"Also dann mal los.", beginnt er und ich höre es rascheln.
"Was machst du?", frage ich und Knox entgegnet mir: "Ich lese dir ein Buch vor. Ich denke P.S. Ich liebe Dich ist okay."
"Das ist doch voll der Kitsch.", sage ich und lache leise auf.
"Egal, aber es strengt nicht an. Also zuhören jetzt.", sagt er und ich lausche wie er beginnt mir das Buch vor zu lesen: "Holly drückte den blauen Baumwollpulli fest ans Gesicht. Als ihr der vertraute Geruch in die Nase stieg, war es wie ein Schlag in den Magen. Ein überwältigender Schmerz packte ihr Herz, ihr Nacken kribbelte, und plötzlich hatte sie einen Kloß im Hals, der sie faßt zu ersticken drohte. Panik machte sich breit. Abgesehen vom leisen Summen des Kühlschranks und von Knacken der Heizungsrohre war es still im Haus. Sie war allein. Ihr kam die Galle hoch, und se rannte ins Badezimmer, wo sie vor der Toilette in die Knie ging."

Ich schlief gestern irgendwann ein und kann heute immer noch nicht fassen, das Knox mir angefangen hat P.S Ich liebe dich vorzulesen. Aber es hat geholfen und wer weiß, vielleicht erfahre ich irgendwann wie es weiter geht mit Holly.

Jetzt verlasse ich das Denver Police Department.
Neben mir Tanner, der zu mir sagt: "Du hast das ganz toll gemacht und vor allem alles gut beschrieben. Danke, das wird helfen, die Garcias richtig bluten zu lassen. Ich weiß dass das sicherlich schwer war, aber jetzt hast du es überstanden."
Ich nehme das, was Tanner sagt, nicht wirklich auf, doch ich bleibe vor dem Department nochmal stehen, drehe mich zu ihm und sage: "Vergiss nicht das du eine Schweigepflicht als Anwalt hast! Es ist egal, dass du in der Kanzlei meines Vaters arbeitest oder meine Mutter fickst. Denk an die Schweigepflicht. Ich will nicht das sie all dass erfahren!"
Mit großen Augen schaut Tanner mich an und langsam bewegt er seinen Kopf rauf und runter, dann sagt er: "Verstanden. Meine Güte, da kamen die Gene deines Vaters aber gerade richtig zum Vorschein."

"Mag sein.", antworte ich knapp, verabschiede mich dann und lasse Tanner dort stehen.
Ich will jetzt allein sein, denn ja, diese Aussage hat mich wirklich, wirklich angestrengt. Alles so detailgetreu wie möglich zu erzählen, war als würde ich es gerade nochmal erleben.
Ich brauche jetzt meine Ruhe.

You don't own me - Darkness over meWhere stories live. Discover now