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Miso Pov.

Er saß ein kleines Stück abseits von den Anderen. Sein Blick war stumm auf sein Handy gerichtetet, während er mit seiner linken Hand zu irgendeiner Melodie auf den Tisch tippte. Er schien in einer anderen Welt zu sein, denn selbst als der Dozent hereinkam, legte er sein Handy nicht weg.

Plötzlich öffnete sich die Tür zum Saal und ein letzter Student kam herein. Er entschuldigte sich, dass er zu spät war, lief dann schnell zu dem etwas abseits sitzenden Typen vor mir und setzte sich neben diesen. Dabei wurde der Andere, leicht von dem soeben Gekommenden angestuckelt. Er schreckte leicht hoch, und bemerkt jetzt erst, dass die Vorlesung gerade angefangen hatte.

Vorsichtig schob er sein Handy unter seinen Block und wandte den Blick nun nach vorn.

Völlig motiviert alles mitzuschreiben, folgte ich der Vorlesung. Währenddessen Andere leise erzählten oder schliefen. Warum sind Die überhaupt hier? Ich geh doch nicht zur Vorlesung, nur um die ganze Zeit zu schlafen!

Nach der Vorlesung packte ich meine Sachen in den Rucksack und machte mich auf den Weg nach draußen. Der Junge, der vorhin vor mir gesessen hatte, ging nun einige Meter vor mir. Als ihn plötzlich sein Sitznachbar rief "Jungkook warte!"

Jungkook? Hat der Junge eben wirklich diesen Namen gesagt? Ich blieb stehen und der Gerufende drehte sich nun um,  um auf seinen Freund zu warten. "Beiel dich, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit, nur um auf dich zu warten!"

Er lief an mir vorbei, zu Jungkook und beide gingen in einem zügigem Tempo davon.

Ich schreckte leicht zusammen, als sich ein Arm um meine Schulter legte, ein Blick zur Seite verriet mir, dass es Siwon war. "Du hast mir deinen Namen noch nicht verraten."

Ich befreite mich gekonnt von seinem Arm und drehte mich dann zu ihm. "Warum willst du unbedingt meinen Namen wissen?", "Damit ich weiß, wie ich diese Schönheit, hier vor mir, nennen soll." Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, während ich nur skeptisch eine Augenbraue hob. Langsam fing ich echt an diesen Typen zu hassen.

Ich seufzte, drehte mich um und wollte gerade gehen, als er mich an meiner Schulter festhielt. "Ich kann dich auch nach Hause fahren, wenn du willst.", "Nein danke, lieber laufe ich." Sagte ich mit einem gespieltem Läacheln und ging nun schnell weg. Hinter mir hörte ich, wie die restlichen Mädchen ihn auslachten, er aber ein paar Kommentare ablies, um nicht wie der letzte Vollidiot dazustehen.

Mein Ärger über Siwon verflog aber recht schnell, da meine Gedanken zurück zu Jungkook schwiffen. War es wirklich er gewesen? Mein damaliger Sandkastenfreund? Wenn ja, dann war ich echt gerettet. Endlich kannte ich hier jemanden, ob er mich wohl auch wieder erkennen würde, wenn er meinen Namen erfährt.....

Zuhause kramte ich erstmal ganz alte Fotoalben von mir heraus. In einem waren richtig viele Bilder von Jungkook und mir, wie wir im Park zusammen spielten, wir im Zoo waren und Ziegen und Schafe streichelten.

Leider konnte ich nicht all zu lang in Erinnerungen schwelgen, denn mein erster Nebenjob wartete auf mich. Der Umzug war sehr teuer gewesen, weswegen ich nun selbst etwas für mein Studium dazu verdienen musste.

Mit meinen Arbeitsklamotten machte ich mich nun auf, in ein kleines altes Restaurant. Welches mitten im Zentrum von Seoul lag. Ich bediente die Gäste, räumte die Tische ab und wusch und trocknete ab und zu mal das Geschirr ab. Da es ein kleiner Betrieb war, arbeiteten in diesem auch nur drei Leute und zwar: der Besitzer, seine Frau und ich.

Zum Glück waren nicht all zu viele Gäste gekommen, sodass ich nicht so viel zu tun hatte und sogar etwas früher gehen durfte. Während der Schicht, musste ich immer wieder an Jungkook denken und in meinem Kopf malte ich mir schon in tausenden Szenarien aus, wie er wollte reagieren könnte, wenn er mich wiedererkennen würde.

Was sollte ich machen, wenn er sich nicht erinnern würde? Das wäre furchtbar peinlich und ich würde, wie so eine Verrückte dastehen. Eine die zu fremden Leuten geht und sagt: Hey wir kennen uns doch.

Völlig übermüdet fiel ich ein wenig später zu Hause in mein Bett und ich wusste schon ganz genau, was ich morgen machen würde...

You are my MelodyWhere stories live. Discover now