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Miso Pov.

Den ganzen Tag verbrachten wir im Theater und spielten unser Musical tausendmal durch. Wir stellten das Licht und die Lautsprecher ein und testeten nochmals alle Mikrofone, nichts durfte schiefgehen.
Wie die letzten Tage auch verließen wir erst spät den Saal.
Jungkook und ich schlenderten stumm die Straßen entlang, jeder war in seiner eigenen Welt vertieft.

Plötzlich blieb er stehen und sah zu einem Spielplatz, welcher nur schwach beleuchtet war.
"Was ist?" Fragte ich irritiert und folgte seinem Blick.
"Wie lang ist es her, dass wir zusammen auf einem Spielplatz waren?" Gab er nun nachdenklich von sich.
"Ich glaube so 13 Jahre. Wieso?"
"Ich finde, wir sollten das ändern." Und kaum hatte er dies gesagt, lief er auch schon dorthin.
Ich folgte ihm flink, um nicht allein im Dunkeln zu stehen.

Dort angekommen setzte ich mich auf eine Schaukel und schwang leicht hin und her. Es war zwar kalt jedoch, war dieser Moment trotzdem wunderschön.  Am liebsten hätte ich die Zeit angehalten. Morgen war Weihnachten, diesen Tag würde ich mit meiner Mutter bei ihren Eltern verbringen. Ich freute mich schon sehr lange auf diesen Tag, es war immer so traditionell und auch wenn sich alles änderte im Leben, diesen Tag feierte ich immer gleich.

"Miso würdest du mit mir nochmal die letzte Szene durchspielen? Ich habe da noch ein paar Hänger."
"Klar. Schieß los."
Die letzte Szene, war die, wo der und die Hauptdarstellerin zusammen kamen und sich nach dem alten Skript küssten. Seit ich aber mit Siwon gespielt hatte, hatten wir das auf eine innige Umarmung geändert und das hatten wir auch nicht geändert, als Jungkook die Rolle bekam.
Ich erhob mich und stand direkt vor Jungkook.

Da wir die Szene natürlich sehr verliebt spielen sollten, nahm er meine Hände er sah mir tief in die Augen. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass er mir direkt auf meine Seele schauen konnte, so durchbohrend war sein Blick.
Er räusperte sich und begann seinen Text zu sprechen und am Ende umarmten wir uns.
"Geht doch. Du kriegst das schon hin Kooks."
"Bitte noch einmal, ich bin mir noch nicht sicher."
"Ich werd mit dir das auch noch hundert Mal durchgehen, wenn du dich noch nicht sicher fühlst."

Es war wirklich schwer nicht selbst dahin zu schmelzen, wenn er mir diese Liebeserklärung machte. Und mit jedem Wort das er sprach wünschte ich, dass es nicht der Text eines Musicals wäre, sondern Worte, die von ihm kamen.
Wir waren fast durch mit der Szene, nur die Umarmung stand noch aus, als er plötzlich meine linke Hand losließ und seine rechte an meinen Kiefer legte. Augenblicklich blieb mir mein Herz stehen und ich schaute nur noch in seine Augen, alles um mich herum verstummte, nur er und ich. Von meinem Magen, ging eine wohlige Wärme durch meinen Körper, bis in die letzte Zehe. Ich war komplett in ihn verfallen.
Nun ließ er ebenfalls meine andere Hand los und legte seine linke Hand an meine Taille und drückte mich näher an sich. Wir sahen uns so tief wie noch nie in die Augen, vorsichtig kam er mit seinem Gesicht, meinem näher.
Kurz vorher stoppte er und sah nun auf meinen Mund.
Ich konnte einfach nicht mehr länger warten und stellte mich leicht auf die Zehenspitzen, um unsere Lippen näher aneinander zu bringen.

Ich spürte seinen warmen Atem direkt auf meiner Haut. Ein Gänseschauer überquerte meinen Rücken und prompt wurden meine Knie weich.
Los küss mich endlich! Dachte ich mir und schloss leicht meine Augen.
Schließlich legte er seinen Lippen zart auf meine. Innerlich explodierte ich vor Verliebtheit.
Meine Hände hatte ich an seiner Seite platziert, während seine Hand an meinem Rücken mich noch mehr zu ihm drückte.
Zaghaft versuchte ich nun etwas Bewegung in den Kuss zu bringen, erst erwiederte er es nicht, doch dann verfielen wir in einen leidenschaftlichen Kuss. Seine Lippen passten perfekt auf meine und die Art, wie er küsste war einfach nur göttlich.
Er schmeckte so, wie ich es mir immer vorgestellt hatte, so vertraut.

Immer wieder lösten wir uns kurz von einander, um unsere Lippen gegenseitig sanft zu umspielen, bis wir sie schließlich wieder auf einander pressten.
Nach einer Weile lösten wir uns voneinander und legten Stirn an Stirn.
"Das stand so aber nicht im Skript." Scherzte ich amüsiert.
Woraufhin er mit einem gehauchtem
"Ich weiß", antwortete und gleich darauf unsere Münder wieder miteinander vereinte.

You are my MelodyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt