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Jungkook Pov.

Da saß sie, weinend in einer Ecke. Es war dunkel und so, konnte ich nur Umrisse von ihr erkennen. Ich wollte zu ihr und sie trösten, doch ich konnte mich nicht bewegen. Plötzlich ging Siwon an mir vorbei, grade auf sie zu. Er hatte einen Baseballschläger in der Hand. Ich wollte schreien, doch es funktionierte nicht.
Im nächsten Moment holte er auch schon aus und knallte diesen Schläger, mit voller Wucht auf ihren Kopf.
Sie bewegte sich kein Stück, ich hörte sie nur weinen und um Hilfe schreien.
Doch noch immer, konnte ich mich nicht bewegen, es war, als ob ich gar nicht da wäre. Sondern nur eine Kamera, die von außen alles beobachtet und nicht eingreifen konnte.
Erneut schlug er auf sie ein. Doch diesmal war alles still. Kein Schrei, kein weinen, nichts!
Er blickte sich einmal um, um zu prüfen, ob ihn jemand gesehen haben könnte und dann lief er davon.
Erst jetzt konnte ich mich bewegen und stürmte zu ihr. An ihrem Kopf war eine Platzwunde und Blut strömte aus dieser.
Ihren Augen waren geschlossen und leblos lag sie in dieser Ecke.

Ich zitterte am ganzen Körper. Ich suchte, mit meinen blutverschmierten Händen, ihre Pulsader. Doch da war kein Puls mehr zu fühlen. Voller Schock legte ich sie flach auf den Boden und begann sie wieder zu beleben.

Erneut wachte ich verschwitzt und mit schnellerer Atmung wieder auf.
Was war das für ein Traum gewesen?
Ich zog mein verschwitztes T-shirt aus und sah kurz auf mein Handy, um die Uhrzeit zu erfahren.
Es war gerade um 10 Uhr. Erst jetzt merkte ich, wie mein Kopf dröhnte, wahrscheinlich war das Gestern einfach alles zu viel gewesen.

Ich ließ einmal meinen Blick über den Fußboden schweifen, doch Kora war nicht da. Wahrscheinlich war sie schon früher aufgewacht und zerkratzte nun wieder irgendetwas.

Mit einer Hand an meinem Kopf ging ich in die Küche, um etwas Wasser zu trinken. Nachdem ich mir Leitungswasser in mein Glas gemacht hatte, machte ich mich auf die Suche nach Kora.

Im Badezimmer wurde ich fündig. Kora war grad dabei eine Klopapierrolle auseinander zunehmen. Ich setzte mich auf den Boden und sah ihr dabei zu. Aufräumen musste ich es eh, also warum sollte ich ihr denn nicht den Spaß lassen?

Lange dauerte es nicht, bis sie die Lust verlor und zu mir tapste. Ich nahm sie vorsichtig in meinen Arm und krauelte sie ein wenig. Dann setzte ich sie wieder ab, um in die Küche zu gehen und ihr etwas zu Fressen zu geben.

Mein Traum ließ mich noch immer nicht los und so beschloss ich, am Nachmittag auf den Platz zu gehen, auf dem sie immer spielte und zu schauen, ob es ihr gut ging.

Doch als ich am Nachmittag dort ankam, war sie nicht da.

Miso Pov.

Die Nacht war grauenvoll gewesen. Von 6 Stunden möglichem Schlaf, hab ich 0 geschlafen. Denn sobald ich meine Augen schloss, waren dort wieder diese Bilder.
Ich ging in die Küche, um mir etwas Essen zu machen. Doch irgendwie hatte ich nicht wirklich Appetit.
Ich wusste nicht, wie ich auch jemals auf dieser Situation heraus kommen würde.
Jungkook würde mich wohl für komplett gestört halten und nichts mehr mit mir zu tun haben wollen und Siwon würde mich wohl bei der nächsten Begegnung umbringen.

Kurz spielte ich mit dem Gedanken, draußen mit meiner Geige, etwas zu spielen. Doch was wäre, wenn Siwon auch dort wäre? Niemand könnte mir helfen und nüchtern wäre er bestimmt noch viel stärker, als besoffen.
Ich traute mich nicht, aber gleichzeitig wollte ich auch nicht, dass diese Angst vor ihm, jetzt mein Leben bestimmen würde.

Wieder huschte ein Träne meine Wange hinunter.

You are my MelodyWhere stories live. Discover now