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Miso Pov.

Nachdem ich mein Gesicht wieder in Ordnung gebracht hatte, ging ich zurück in den Hörsaal.
Irgendwie war es schon ziemlich erschreckend, wie gut Jungkook mich kannte. Wohingegen ich das Gefühl hatte, ihn nicht wirklich zu kennen. Klar wusste ich, dass er ein total netter Kerl war und man mit ihm viel Spaß haben konnte aber so wirklich persönliche Sachen wusste ich nicht.
Vielleicht müsste ich aufmerksamer zuhören und mehr Zeit mit ihm verbringen...

Leise schlich ich in den Saal und setzte mich schnell wieder auf meinen Platz. Ich ernetet zwar ein paar komische Blicke, jedoch ließ ich mich davon nicht beeinflussen.
Ein wenig später setzten wir uns in einen großen Kreis und präsentierten unsere Arbeit, welche wir uns untereinander in der Gruppe, aufgeteilt hatten.
Jungkook hatte mit ein paar anderen Leuten, sich um das Komponieren der Lieder und Schreiben der Texte gekümmert, während ich in der Gruppe war, die sich um Kostüme und Maske kümmerte.

Nachdem alle fertig waren, bekamen wir schon die erste Szene in die Hand gedrückt und gingen diese einmal grob durch. Da wir beide noch nicht in der Szene beteiligt waren, saßen wir am Rand und schauten den Anderen zu.

Irgendwie machte es richtig Spaß, selbst ein Musical auf die Beine zu stellen und so arbeiteten alle begeistert mit.

-3 Wochen später-

Die Vorbereitungen waren in vollem Gange und jeder hatte genug zu tun. Da wir die besten Kostüme haben wollten, die diese Welt jemals gesehen hatte, schneiderten wir alles selbst. Bei jeder Person musste Maß genommen werden und kein Kostüm durfte kaputt gehen. Da wir nicht genug Zeit zum Üben hätten, wenn wir dies nur in den Vorlesungen tun würden, trafen wir uns jede Woche ein bis dreimal zusätzlich.

Mit Jungkook sah ich mich fast jeden Tag, außer wenn es durch unsere Arbeitszeiten nicht möglich war. Unsere Freundschaft wurde immer sicherer und vertrauter, mittlerweile hatte ich das Gefühl ihn schon etwas besser zu kennen. Dadurch, dass wir viel gemeinsam Texte schrieben, bekam ich viel von seinem Denken und seiner Sichtweise mit. Ab und zu kam er sogar, nach seiner Spätschicht, noch zu mir ins Restaurant, nur um mir noch neue Texte zu zeigen. Ich glaube, er war derjenige,  der am meisten für das Musical brannte. Also zumindest für die Lieder.

Auch heute war ich wieder auf den Weg zu Jungkook. Er war auch schon einige Male bei mir gewesen, aber da konnten wir halt nichts aufnehmen. Wir schrieben dann immer nur Texte und ich nähte seine Kostüm.

Kurz nachdem ich geklingelt hatte, ging die Tür auf und ein verstrubelter Jungkook sah mich, mit verschlafenen Augen an.
"Guten Morgen Jungkook. Es ist 11.45 Uhr und du siehst aus, als wärst du gerade eben erst aufgestanden."

"Bin ich auch." Murrte er leise und rieb sich daraufhin mit seinen Handballen, seine Augen. "Wann bist du denn ins Bett gegangen, dass du so müde bist?"

"Um 6. Ich hab die ganze Nacht durchgearbeitet und dabei voll die Zeit aus den Augen verloren."

"Na dann mach mir deinen Computer an und wenn ich denn die Texte eintippe, kannst du ja noch pennen. Ich denke mal, dass das so 2 Stunden dauern wird.
Dann weck ich dich danach und wir gehen zusammen zur Uni.
Abgemacht?"

Jungkook nickte nur und trat noch einen Schritt zur Seite, damit ich meine Schuhe und Jacke ausziehen konnte.
Wie er da stand...wahrscheinlich schlief er noch halb. Seine braunen Haare komplett verwuschelt, die Augen waren zu einem engen Schlitz zusammen gekniffen, das Shirt, was er trug, komplett zerknittert und hatte eine dunkel blaue Boxershorts an. 

"Wenn du was essen oder trinken willst bedien dich einfach in der Küche. Aber pass bitte auf, was du isst. Manche Sachen stehen da schon länger im Kühlschrank."
Sagte er lächelnd und kratzte sich dabei verlegen am Kopf.

"Ist ok, geh jetzt schlafen." Befahl ich ihm ebenfalls lächelnd. Er nickte daraufhin nur, drehte sich um und verschwand in seinem Schlafzimmer. Er schaltete mir noch schnell den Laptop an, damit ich daran arbeiten konnten und ließ sich denn in sein Bett fallen. Er deckte sich zu und schloss sofort seine Augen. Leise schlich ich zum Schreibtisch, welcher ebenfalls im Schlafzimmer stand und setzt mich vor den Laptop.

Ich hatte extra das große Licht im Zimmer ausgemacht und die Schallosien herunter gelassen, damit Jungkook schnell wieder einschlafen konnte. Kora war ebenfalls im Raum, sie lag neben Jungkook im Bett und schnurrte vor sich hin. Wahnsinn wie sehr sie in den letzten Tagen gewachsen war. Nicht mehr viel und sie wäre so groß, wie eine normale Katze.

Behutsam schlug ich meinen Block auf und begann jede einzelne Zeile einzutippen.

Es war herrschte fast Totenstille, nur die klicken der Tasten und die leise Lüftung des PC's war zuhören und ab und an auch mal ein tiefer Atemzug von Jungkook.

You are my MelodyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt