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Miso Pov.

Noch zwei Wochen bis zu unserem Auftritt, am zweiten Weihnachtsfeiertag. Langsam wurde es Ernst und in den Proben, wurde die Stimmung immer angespannter und ehrgeiziger. Alle wollten ein perfektes Stück abliefern.
Mit Jungkook ging ich mindestens einmal pro Tag den Text durch und es haperte nur noch am Ende ein klein wenig.
Auch heute war ich wieder auf dem Weg zu ihm.
Seit dem Kinobesuch war zwischen uns nicht mehr wirklich was gewesen und langsam glaubte ich, dass er wirklich nichts für mich empfand. Wohingegen ich mich gegen meinen Willen, immer mehr in ihm verlor.
Verliebt sein, war einfach nur scheiße anstrengend. In der Nähe des Anderen versucht man dauernd so perfekt wie nur möglich zu sein, so als wäre man bei einem strengen Bewerbungsgespräch. Und dass auf Dauer, war Qual voll.

Gegen um 11 Uhr stand ich vor seiner Tür und klingelte. Kurz war es still, bis ich ein Poltern vernahm.
Und kurz darauf, öffnete mir ein verschlafender Jungkook die Tür.
Doch nicht nur das, er sah irgendwie K.O aus, auf seiner Stirn standen Schweißperlen und wenn ich ihn so genau ansah, zitterte er leicht.
"Kookie, alles in Ordnung? Du siehst gar nicht gut aus!"
"Ach nur ne kleine Erkältung." Gab er mit rauer Stimme von sich. Man klang das sexy, aber das war jetzt nicht der richtige Moment dafür.
Behutsam legte ich meinen Handrücken gegen seine Stirn.
"Du glühst ja! Seit wann ist das so?"
"Seit heute Nacht." Antwortete er und zog einmal die Nase hoch.

"Du gehst jetzt sofort in dein Bett und ich kümmer mich um dich. Ohne Widerrede!" Er murrte zwar kurz, ging danach jedoch in sein Zimmer und legte sich behutsam unter die Decke.
Mein erster Weg führte mich ins Bad, an den Badschrank und wie ich vermutet hatte, waren in diesem ein paar Medikamente und ein Fieberthermometer. Dieses nahm ich und brachte es zu ihm. "Bitte einmal messen." Sagte ich und gab es ihm.

Sofort ging ich wieder ins Bad und sah mir alle Medikamente an, die dort standen. Hustensaft, Schmerztabletten und Cremes gegen Schwellungen, weiter nichts. Ich nahm die Schmerztabletten und sah mir die Verwendungszwecke an.
Ich stellte schnell fest, dass man diese auch bei Fieber nehmen konnte und somit nahm ich diese mit in die Küche.

Ich setzte Wasser auf und hängte einen Teebeutel in die Tasse.
Während das Wasser kochte ging ich zurück zu Jungkook.
"Hat es schon gepiept?"
Er nickte leicht und reichte mir das Thermometer. 38,8 Grad, zeigte es an.
"Und? Wie hoch ist es?" Krächzte der Kranke.
"38,8. Ich mach dir jetzt einen Tee und dann nimmst du erstmal eine Schmerztablette, die helfen auch gegen Fieber. Hast du sonst noch irgendwas? Ist dir schlecht? Hast du gebrochen oder sowas?"

"Mir ist nur kalt und schwindlig, sonst nichts weiter und mein Hals kratzt.
Miso ich fühl mich gar nicht gut.
Ich fühl mich so schlapp."
"Wann hast du denn das letzte Mal was gegessen?"
"Gestern Abend."
"Du trinkst jetzt erstmal vorsichtig deinen Tee, ich geh schnell in den Supermarkt und hole Hühnersuppe, ok? Und während ich weg bin und koche, schläfst du bitte.
Soll ich dir noch eine Decke geben, auf deinem Sofa liegt doch noch eine oder?"

Erneut nickte er nur schwach.
Nachdem er also die Tablette genommen und ich ihm noch eine Decke gegeben hatte, ging ich zum Supermarkt.
Schnell hatte ich alles beisammen, was ich wollte und verließ wieder den Laden. Jedoch ging ich noch nicht zurück, sondern machte noch einen Abstecher in die Apotheke.
Dort besorgte ich noch Medizin, die richtig gegen Fieber war und ging danach noch in die Zoohandlung, in der er arbeitete.
Ich gab der Leiterin Bescheid, dass er krank war und heute und morgen wohl nicht kommen würde.

Schließlich war ich wieder bei ihm. Leise schlich ich in die Küche und nahm einen kleinen Topf aus dem Schrank, füllte die Suppe hinein und erhitze sie. Danach ging ich vorsichtig in sein Zimmer und füllte die bereits leere Tasse erneut mit Tee. Jungkook schlief derweil ein bisschen, aber nicht tief und fest, denn er zuckte manchmal leicht zusammen und warf dann seinen Kopf nach rechts oder links.
Es tat mir richtig im Herzen weh, ihn so zusehen.

You are my MelodyWhere stories live. Discover now