Kapitel 3: Püppchen

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(immer wenn hier kein Namen steht, ist es aus Katherine's Sicht geschrieben.)

O'Brien. O'Brien. O'Brien. Irgendwas klingelte da doch bei mir.

Stimmt O'Brien war dieser unfassbar heiße Typ, der sich mit meinem Bruder den Ruf BadBoy nummero uno teilte... Achja und die sich auf den Tod nicht leiden können.

Skeptisch sah ich zwischen diesem Leonardo, oder wie der hieß, und meinem Bruder hin und her. Jeden Augenblick wird etwas passieren. Irgendjemand zündet sich eine Zigarette an und dann explodiert die angespannte Stimmung zwischen den beiden. Puff.

»Ich glaube wir beide haben da noch etwas zu besprechen.«, kam es von Leonardo, seine Augen durchbohrten Kyle, doch er blieb standhaft. Leonardo's Kiefer spannte sich noch mehr an.

Kyle schnalzte verächtlich mit der Zunge und wartete darauf, dass er weiter sprach.

»Gestern Abend. Klingelt da was?«, Leonardo baute sich gefährlich vor Kyle auf und die Wut, die er spürte war deutlich zu sehen. Es sah aus, als würden vor seinem inneren Auge Bilder aufblitzen, die er aber versuchte zu verdrängen. Seine Wut stieg.

Ich wusste nicht woher ich plötzlich die Körpersprache, Mimik und Gestik so gut beherrschte, jedoch war mir das zu dem Zeitpunkt relativ gleichgültig.

Langsam bekam ich Panik. Die zwei schlagen sich gleich die Köpfe ein und niemand juckt es. Alle Gaffen nur.
Ein Blick durch den Raum sagte mir, dass ich in diesem Fall recht hatte. Alle starrten gebannt auf die beiden. Niemand redete. Niemand aß irgendwas oder wagte sich auch nur einen Mucks von sich zu geben. Manche sahen so aus, als würden sie gleich blau anlaufen, da sie bei der Anspannung wohl das Atmen vergessen haben. Selbst die Streber die gebannt über ihren Schulaufgaben hingen, hatten ihre Stifte beiseite gelegt und starrten nun fast ängstlich in Richtung Feuer.

Wo sind denn Lehrer wenn man sie mal braucht?
Naja ich bezweifle dass irgendein Lehrer gegen die beiden ankommt. Sie waren ungefähr gleich groß, doch übertrafen jeden Lehrer, aber Kyle war ein bisschen breiter gebaut als Leonardo. Dafür sah er durch seine finstere Miene und seine Körperhaltung 1000x gefährlicher aus.

Als ihn mein Bruder nur provokant anlächelte, trat Leonadro noch einen Schritt auf ihn zu und nur passte kaum ein Blatt mehr zwischen die beiden.

»Also ich muss schon sagen. Deine Cousine hat es wirklich drauf.«, grinsend leckte er sich über die Lippen und ich konnte nicht anders, als ihn mit offenen Mund anzustarren. Das hat er gerade nicht wirklich gesagt oder?!
Er sieht doch wie aufgeladen die Stimmung ist, kommt mir ja fast so vor als wolle er sich prügeln.

Ich sah, wie Leonardo all seine Gesichtszüge entwich und meinen Bruder fassungslos ansah, eher er Kyle zurück schuckte um mit der Faust auszuholen.

Ehe ich wusste was ich tat, trat ich einen Schritt auf die beiden zu und schrie schon fast hysterisch »Stopp.«

Plötzlich lagen alle Blicke auf mir und zu meinem Erstaunen hielt Leonardo in seiner Bewegung inne.
Seine eisblauen Augen trafen meine und ein wenig verwirrt aber offensichtlich ziemlich wütend fixierten sie mich. Seine Augen weiteten sich für einen kurzen Moment als er mich sah, doch fasste sich schnell wieder und sah mich kalt an.
Ich spürte jedoch noch einen weiteren, ziemlich intensiven Blick, welcher, wer hätte es gedacht, von niemand anderem als dunkelbraunen Augen kam.
Die dunkelbraunen Augen, die mich schon fast entgeistert ansahen, gehörten natürlich zu Kyle.

»Katherine. Halt dich da raus.«, kam es zischend von Kyle und in seinen Augen sah ich etwas, was Angst glich. Doch so schnell es gekommen war, war es auch wieder verschwunden und Kyle blickte mich böse an.

Nun bildete sich ein leichtes Grinsen auf Leonardos Gesicht, er senkte seine Faust und machte einen gefährlich großen Schritt auf mich zu.

»Wer ist denn das süße Püppchen, Black?«

Hatte er mich gerade Püppchen genannt?!
Was fällt dem denn bitte ein?

Gerade als ich ihm gehörig meine Meinung sagen wollte unterbrach Kyle mich.

»Wenn du sie anfässt bist du ein toten Mann, O'Brien.«, kam es gefährlich von meinem Bruder. Die Schärfe in seinem Ton war nicht zu wiederhören, doch Leonardos Grinsen wurde nur noch breiter.

»Du hast mir leider, leider gestern Abend, den perfekten Grund gegeben genau das zu tun. Ich werde das allergleiche mit deinem Püppchen machen, was du mit meiner Cousine angestellt hast. Und so wie sie aussieht ist sie noch Jungfrau, das macht dann noch viel mehr Spaß.«, grinsend gleitet sein Blick meinen Körper hinab und eine unangenehme Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit.

Der Schock über seine Worte brannte mir in den Knochen. Und ab da ging alles so schnell.
Kyle zog Leonardo von mir weg und ehe ich sehen konnte landete seine Faust schon in seinem Gesicht. Doch O'Brien ließ das nicht auf sich sitzen und kurzerhand später waren die beiden in eine tiefe Schlägerei verwickelt. Einige Fäuste flogen durch die Luft, ehe sie im Gesicht, im Bauch oder sonst wo landeten.

Ich war Maßlos überfordert. Und schaute panisch zu den Tisch mit meinen Freunden, die nur geschockt zu meinem Bruder und O'Brien schauten, dann sah ich zu dem Tisch an dem Kyle noch vor nicht einmal 5 Minuten friedlich saß, doch niemand machte die Anstalt meinem Bruder zu helfen.

Das wars mit meinen Nerven.
Energisch drehte ich mich zu dem Tisch mit Kyles Freunden um und sah sie fassungslos an.

»Verdammt. Helft ihm doch!«, zischte ich sie wütend an. Sie sahen mich nur gleichgültig an, ehe ein »Und wer genau bist du?« von einem Jungen mit blonden Haaren kam. Er musterte mich ausgiebig und verschränkte seine Arme missbilligend vor der Brust, wobei seine Oberarmmuskeln zum Vorschein traten.

Mensch Katharine konzentrier dich.

Ich funkelte den blonden Jungen böse an.

»Ich bin Katherine Black.«

Badboy's SisterWhere stories live. Discover now