Kapitel 29: der Weg

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»das tut mir wirklich unfassbar leid, Kathy. Kann ich dir irgendwie helfen?«, erkundigte sich Jake.
Im inneren wusste ich, dass Jake diese Worte nur gut gemeint hatte. Doch diese hatte ich zu oft gehört. Es war nur dieses „ich bin höflich" Mitleid. Diese Frage, ob man mir helfen kann, ist in den seltensten Fällen wirklich ernst gemeint.

»Mir geht es wieder gut. Keine Sorge.«, bestätigte ich mit einem leichten Lächeln.

Keiner von uns wusste, was wir nun sagen sollten und es brach eine kleine Stille aus.
Wir waren beide in unsere eigenen Gedanken vertieft und ich nutzte die Chance und sah mich ein zweites Mal um. Rechts von uns, führte ein schmaler Weg in den dichten Wald hinein. Das brachte mich auf eine Idee.

»bevor diese Stille noch zu einer peinlichen Stille übergeht, wie wäre es wenn wir dem Weg da drüben folgen? Ich meine du möchtest nicht länger an diesem Ort sein, obwohl ich mich Frage wie du diesen wunderschönen Ort gefunden hast aber egal, und ich möchte keine peinliche Stille hervorrufen, nur weil ihr dir das erzählt habe und wir beide nicht wissen, was wir nun sagen sollen.«

Jake sah mich aus leuchtenden Augen an. »Mein großer Bruder hat mir diesen Ort gezeigt, keine ahnung woher er ihn kennt, aber von mir aus können wir gerne dem Weg folgen.«, gab er grinsend zurück.

Gesagt getan. Jake und ich erhoben uns und gingen zu dem schmalen Weg.
»weisst du, wohin der Weg führt?«, fragte ich ihn.
»nur ein Stück weit, aber wir finden schon zurück.«, sagt er und zwinkerte mir zu.

Dass kann ja was werden....

»wieso bist du mitten im Schuljahr gewechselt?«, begann ich das Gespräch.
Jetzt erst wurde mir bewusst, wie viel Zeit seit meinem Umzug bzw Einzug bei meinem Bruder, eigentlich vergangen ist. Kyle lag mehrere Monate im Koma. Diese Monate fühlten sich jetzt so unfassbar kurz an, obwohl sie sich währenddessen wo unendlich angefühlt hatten. Und obwohl wie bereits November hatten, war es ziemlich warm.

Jake kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
»also das ist eine lustige Geschichte... möglicherweise hat mich meine Tante der Schule verwiesen.«

Leicht geschockt blieb ich stehen. »Wie deine Tante hat dich der Schule verwiesen? Was hast du bitte angestellt, dass dich selbst deine eigene Tante der Schule veweist?«, gab ich schon fast lachend von mir.

Jake sah mich nur belustigt an.
»schon, dass du deinen Spaß daran hast...«

»... und dabei weisst du noch nicht mal warum...«, fügte er murmeln hinzu.

»die Geschichte wirst du mir sicherlich gleich erzählen.«, rief ich ihm zu und lief ihm hinterher, da der Idiot einfach weitergegangen ist. Jake verlangsamte seinen Schritt und fing an zu erzählen, als ich ihn mit meinem Mini Beinen eingeholt hatte.

»Also das war so... Meine Tante war logischerweise die Direktorin meiner alten Schule und möglicherweise habe ich mir deshalb sehr viel Mist erlaubt. Meine Jungs und ich haben immer die Veranstaltungen unserer Schule gecrasht. Auf einer Veranstaltung hatte ich etwas, mit einem mir unbekannten Mädchen. Es stellte sich heraus, dass sie direkt aus ihrem Lehrerstudium kam und ab Montag bei uns unterrichten wollte. Als wäre das nicht gut genug, war sie die Tochter eines angesehenen Ehepaars, die sehr viel Geld in unsere Schule investierten und als ich ihr irgendwie das Herz gebrochen hatte, da ich ihr klar machte, dass dies nie wieder vorkommen wird, ist sie zu Mami und Papi gerannt.«, vollendete er seine Erzählung.

»du hast mit einer Lehrerin aus deiner Schule geschlafen?«, fragte ich ihn fassungslos.

»Naja sie war zu dem Zeitpunkt noch keine Lehrerin, erst 2 Tage später. Und außerdem sah sie aus wie 17 und nicht wie 25.«, verteidigte er sich.

»Da war mein erster Eindruck von dir ja gar nicht so falsch.«, witzelte ich umher.

Gespielt empört stockte ihm der Atem und er sah mich fassungslos an.
»Wie darf ich das jetzt verstehen?«

»Du bist ein kleiner Badboyyyyyy.«, witzelte ich.

Skeptisch sah mich Jake an.

»Jake ist ein BadBoy, Jake ist ein Badboy, Jake ist ein BadBoy....«, rief ich lachend umher.

»wenn ich ein BadBoy wäre, würde ich jetzt das tun...«

Ehe ich realisieren konnte, was gerade geschieht, drückte mich Jake mit seiner Hand, gegen den nächsten Baum und sah mir tief in die Augen.
Seine Beine standen konträr zu meinen und sein Oberkörper war leicht nach vorne gebeugt.
Sachte spürte ich, wie er mit seiner Hand über meine Wange strich.

Überfordert wie ich war, tat ich mal wieder nichts. Ich sah ihm einfach nur in die Augen. Diese eisgrünen Augen faszinierten mich jede Sekunde mehr.

Die Stimmung hatte sich von jetzt auf nachher um 180° Grad gewandt. Oder waren es 360°? Wenn er mir so nahe war, konnte ich nicht mehr denken.

Als sein Mund sich einen Spalt öffnete, spürte ich seinen sanften Atem auf meinen Lippen. So dicht standen wir beieinander.

Ein krachender Ast ließ uns auseinander fahren. Mein Blick schoss augenblicklich in die Richtung, aus der das Getäuscht kam und wen ich da sah, ließ mich erstarren.

Ein etwas kürzere Kapitel, I'm so sorry, aber ich wollte unbedingt einen spannenden Cut machen hehe.

was denkt ihr, wer steht da?🤫

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⏰ Last updated: Nov 15, 2020 ⏰

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Badboy's SisterWhere stories live. Discover now