Kapitel 9: Rosalie

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»Ich wüsste nicht, was dich das angeht O'Brien.«, mit einem Blick, den ich nicht mal meinen schlimmsten Feinden wünsche, sah Kyle ihn an. In diesem Blick lag so viel Hass und Abscheu.

Er jedoch stand lässig an eine Wand gelehnt und mit verschränkten Armen da.

»Falls du sie nicht gehört hast. Du hast ihr weh getan.«, sprach Leonardo mit überraschend ruhiger Stimme.

Er wusste wie er meinen Bruder auf 180 bringen konnte.

»Verpiss dich.«, zischte mein Bruder aber ließ mich dafür los. Automatisch rieb ich mir mit meiner freien Hand über die Stelle. Mein Bruder hatte echt einen festen Griff.

»Jungs es reicht.«, gab ich nur von mir.

»Leonardo, ich kann für mich selbst sprechen aber danke. Und du...«, dabei zeigte ich auf Kyle. »... bekommst endlich mal deine Stimmungsschwankungen unter Kontrolle und wirst wieder zu meinem Bruder. Ansonsten bin ich schneller bei unserem Vater als dir lieb ist.«, genervt drehte ich mich um und lief aus dem Schulgebäude.
Ich wusste weder wohin ich lief, noch wie spät es ist. In diesem Fall war mir einfach alles komplett egal.

Ich muss herausfinden, was mit meinem Bruder los war. Er war doch sonst nicht so. Seit Rose's Tod war er anders. Er war verändert und keinesfalls auf eine positive Art und Weiße.

Ich vermisse meinen alten Bruder. Den, der mir Mehl ins Gesicht warf, wenn wir etwas gebackt haben. Den, der sich mit mir über die ganzen Bitches lustig gemacht hat, anstatt eine nach der anderen zu vögeln. Den, der Gewalt dank unserer Vaters immer verabscheut hat und nicht selbst welche anzettelte. Den, der für mich da war, wenn es mir schlecht ging und den, der mir immer alles erzählt hat und ein offenes Buch für mich war.

Den Bruder vermisse ich und nicht das Arschloch, dass er geworden ist.

Ich war so in meinen Gedanken verloren, dass ich nicht merkte, dass ich anfing zu weinen. Eine Träne nach der anderen kullerte mir die Wange herunter.

Plötzlich saß sich jemand neben mich und als ich aufsah, blickte ich in die Augen meines Bruders.

Ohne etwas zu sagen, nahm er mich in den Arm und strich mir behutsam über meinen Kopf. In dieser Position verweilten wir eine gefühlte Ewigkeit ehe ich mich räusperte und mich von ihm entfernte.

Mit einem traurigen Blick sah ich ihn an.

»Was ist bloß los mit dir?«, fragte ich traurig.

Gestresst fuhr er sich durch die Haare und erst jetzt bemerkte ich, dass es ihm ebenfalls nicht gut ging.

»Es tut mir leid, Katherine.«

Und das tat es ihm, wirklich. Doch das änderte nichts an seinem Verhalten.

»Schon schlimm genug, dass ich Rosalie verloren haben.. ich möchte nicht auch noch dich verlieren.«

Endlich sprach ich die Worte aus, die mir so viele Monate so schwer gefallen waren.
Ich hatte sie verloren. Sie war von uns, von mir gegangen. So plötzlich und ich würde sie nie wieder sehen.
Ja, meine große Schwester war verstorben.

Nach ihrem Tod war ich ein Wrack. Ich konnte und wollte nicht glauben, dass ich sie nie wieder sehen würde. Ich würde nie wieder ihre Schönheit betrachten können. Ich zauberhaftes Lächeln und das funkeln in ihren Augen. Die leichten Grübchen, die sie bekam, wenn sie ihre strahlend weißen Zähne zeigte.
Ihre wilden gestiken vermisste ich. Ich vermisste ihre liebliche Stimme, ihren Geruch, der nach Vanille und Rosen roch, selbst ihre Körperhaltung vermisste ich. Rosalie war immer die Bezugsperson für mich, die ich so sehr brauchte und wahrheitsgemäß sah ich zu ihr auf.
Sie war zwar nur 2 Jahre älter, dennoch empfand ich sie immer als sehr reif. Man sah ihr, ihre sehr jungen Jahre überhaupt nicht an.
Sie war eine wundervolle Person. Ich liebte es mit ihr zu tanzen, zu singen und einfach zu lachen.
Immer wenn ich zu ihr sah, bewunderte ich sie. Ich war immer stolz, dass wir uns so ähnlich sahen. Wir besaßen die selbe Haarfarbe, obwohl sie mehr Wellen hatte als ich. Unser Gesicht war sich auch ziemlich ähnlich. Wir hatten beide ein Markantes Gesicht, volle Lippen, eine Nase mit einer minimalen Erhebung in der Mitte, Rehaugen, mit langen, voluminösen Wimpern und geschwungenen, dichten Augenbrauen. Der einzige Unterschied lag darin, dass ihre Augen ein strahlendes Grün besaßen, während meine nur ein normales Braun verzierten. Ich besaß unter anderem viele kleine Sommersprossen auf meiner Nase und besaß im Gegensatz zu ihr mehr Unreinheiten. Ich hatte keine schlechte Haut, aber ihre Haut glänzte immer so markellos vor sich hin. Und das bewunderte ich an ihr. Ihre Ausstrahlung machte sie zu einem Menschen, den man nur lieben konnte. Und ihr Charakter war Gold wert.
Rosalie war immer ein ticken größer als ich gewesen und während ich mit meinen 15 Jahren aufgehört hatte zu wachsen, wuchs sie unfairerweise weiter. Ich bewunderte ihre langen schlanken Beide und ihre Art wie sie ihre Hüften zur Musik bewegte.

Badboy's SisterDonde viven las historias. Descúbrelo ahora