Kapitel 28: Ein ganz normaler Tag...

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»Und hier verbringst du deine Freizeit?«, fragte ich Jake skeptisch.

Anstatt wie geplant in mein Lieblingscafé zu gehen, entschloss Jake mir seinen Lieblingsplatz zu zeigen.
Er hielt auf der Spitze eines, mir unbekannten Berges. Unter dem großen, mit Blüten überströmten, Baum, stand eine kleine aber wunderschöne Bank. Ich ging ein paar Schritte auf sie zu.
Die Aussicht war traumhaft schön. Man erblickte die komplette Stadt, darüber hinaus konnte man die wunderschöne Landschaft entdecken. Mir war nicht bewusst, wie viele Berge es eigentlich um uns herum gab und wie hoch und schmal, einzelne Bäume wirkten. Auf der rechten Seite, glitzerten die Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche und bei genauerem Hinsehen, erkannte man einen kleinen Wasserfall.

»Ich wusste gar nicht, dass wir einen Wasserfall in der Nähe haben.«, sprach ich und drehte mich verdutzt zu Jake um.

Er jedoch sah mich nur an.
Er sah mich einfach nur an.
Ohne ein einziges Mal zu blinzeln oder wegzusehen.
Eigentlich liebte ich solche Starrkämpfe, aber eher bei Leuten, die ich schon länger als einen Tag kannte.
Das er nichts sagte, verunsicherte mich ein wenig.

Wenn hier etwas passieren würde, könnte mich niemand hören. Wir waren weit von der Stadt entfernt. Selbst wenn ich mir die Seele aus dem Leib schreien würde, bis mich jemand hören würde, bzw. wenn jemand den weiten Weg bis hier hoch gefunden hätte, wäre ich längst tot und Jake wäre über alle Berge.

Bloß nicht den Teufel an die Wand malen Katharina.

»Hab ich etwas im Gesicht?«, fragte ich unsicher.

Jake schüttelte beinahe unmerklich den Kopf, eher er wieder im „hier und jetzt" war.
»Sorry, ich war in Gedanken.«

Wahrscheinlich wie er mich am Besten umbringt. Nun schüttelte ich leicht meinen Kopf um diese sinnlosen! Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen.

»An was hast du Gedacht?«, fragte ich stattdessen.
Er setzte sich langsam in Bewegung und kam mit großen Schritten auf mich zu.
Natürlich kam meine Paranoia direkt wieder zurück. Kommt davon, wenn man erst unter K.O.-Tropfen gesetzt wird und jetzt mit einem wildfremden Menschen mitgeht. Toll gemacht Katherine. Applaus an dich.

Während ich ein faszinierendes Selbstgespräch in meinen Gedanken führte, währenddessen mich Jake schon längst hätte umlegen können, wenn er gewollt hätte, hatte er sich jedoch auf die kleine Bank gesetzt und sah mich nun auffordern an.

Als ich nur fragend zurück blickte, ergriff er meine Hand und zog mich neben sich auf die Bank.
Erschrocken sah ich auf unsere Hände, eher ich meine langsam wieder zurück zog.

»Das letzte mal als ich hier war, war mein Freundin bei mir. Sie war die erste, der ich diesen Ort gezeigt habe....«

»...ein halbes Jahr später habe ich sie mit meinem Besten Kumpel im Bett erwischt.«

»Oh das tut mir leid. Geht es dir gut?«, gab ich von mir.

»Ja mir geht es gut. Es war nur so fremd, diesen Ort mit jemand neues zu teilen.«, sagte er und sah mich kurz an.

»Wenn du willst können wir auch wo anders hin. Wie wärs mit den Wasserfällen?«, fragte ich und knüpfte somit an meine Aussage an, dass ich gar nicht wusste, dass wir hier überhaupt welche haben.

»Wenn du willst gerne. Ich war lange nicht mehr an diesem Ort und habe nicht dagegen ihn wieder schnell zu verlassen. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht so recht wieso ich überhaupt hier her gefahren bin. Vielleicht war es ein Reflex. Keine Ahnung.«

Sachte legte ich meine Hand auf seine Schulter.
»Es ist doch alles gut. Du musst dich nicht rechtfertigen, jeder macht mal etwas unüberlegtes.«

Nur nicht jeder ist so blöd und lässt sich k.o.-Tropfen unterjubeln.

»klingt so, als sprichst du aus Erfahrung? Hat es etwas mit dem Kerl vom Schulhof zutun? Diesen O'Brian? «

Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen. Nicht so intensiv wie Leobardo's, aber trotzdem intensiv.

Ich war mir unsicher, verdammt unsicher.
Soll ich ihm vertrauen?

Einerseits kenne ich ihn nicht lange.
Andererseits hat er auch mir vertraut.

»Ja...«, begann ich deshalb.

Für eine kurze Zeit sagte niemand mehr etwas, bis er dann fragte: »Möchtest du darüber reden?«

Langsam begann ich zu nicken.

»Ich war auf einer Party. Selbst das ist etwas so ungewöhnliches für mich, dass das als Antwort schon reichen könnte..«, begann ich zu witzeln.

».... jedenfalls haben mich meine Freunde, mit denen ich eigentlich auf der Party war, mehr oder weniger versetzt. Und irgendwann stand er vor mir und wir haben uns eigentlich ganz nett unterhalten. Er wollte mir irgendwas zeigen, aber stattdessen haben wir getanzt. Kleine neben Info, ich hatte davon noch kaum Alkohol getrunken und an diesem Tag aus Frust , nicht gerade wenig. Der Tag endete damit, dass ich nichts mehr weiß... .mir wurden anscheinend K.O. Tropfen untergejubelt....«, beendete ich meinen Redefluss.
Lange sagt er nichts, sondern sah mich nur aus nachdenklichen Augen an.
»Weiß man, wer dir das angetan hat?«, fragte er nach kurzer Zeit besorgt.
Ich schüttelte jedoch nur den Kopf.
»Ich kann mich leider an kaum mehr etwas erinnern. Ich weiß nur noch, dass Leonardo einer der wenigen war, die mich wahrscheinlich gesehen haben.«
Während ich darüber redete, was in dieser Nacht passiert ist, kamen alle Emotionen wieder nach oben. Die Unsicherheit, was passiert war, die Verwirrung, über meinen körperlichen Zustand und den Drang, unbedingt Die vielen dunklen Lücken zu füllen. All das machte mich psychisch so standhaft wie die dauerhaften Änderungen der Corona-Verordnungen.

Oke wow ... ihr habt jedes Gute Recht böse auf mich zu sein. 3 Monate.... 3 Monate hatte ich absolut keine Zeit zum Schreiben und das tut mir unfassbar leid.
Seitdem bei mir die Schule wieder angefangen hat, hab ich außer lernen überhaupt keine Zeit mehr und darunter hat leider das Schreiben mächtig gelitten.
Ich komme frühestens um halb 6 heim und muss dann noch lernen, Hausaufgaben machen und zwischendurch vielleicht mal ein bisschen trainieren (Ich tanze hehe ) und was im Haushalt tun.
Ich weiß, das Kapitel kommt auch sehr spät... Ich wollte es aber nicht noch länger herauszögern, bis ich endlich wieder etwas poste... ^^
Ich versuche wieder öfters zu Updaten, verspreche aber nichts...😅

Wie hat euch das Kapitel gefallen? :)

Badboy's SisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt