Kapitel 24: Zusammenfassung.

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Mit langsamen Schritten näherte ich mich Kyles Zimmer. Je näher ich seinem Zimmer kam, desto nervöser wurde ich.

Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Magen aus und ich war nicht mehr so euphorisch in den Kampf zu ziehen.

Was sowas angeht bin ich leider ein kleiner Schisser.

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr vor einem Klassenzimmer steht und euch nicht traut hinein zu gehen?

Dieses Gefühl, nur 10x stärker empfinde ich gerade.

Zwischen Kyle und mir ist in den letzten Wochen und Monaten so viel passiert.
Nach Rose's Unfall hat er sich total zurückgezogen und mich mit meinem gewalttätigen Vater alleine gelassen. Als sich meine Mutter das Leben nahm, war er kaum erreichbar und mein Vater gab mir die Schuld dafür. Ich sei eine so schlimme Tochter gewesen, dass sie es keine Sekunde länger mit mir ausgehalten hätte.

Das sie seine Schläge und Wutausfälle nicht mehr ertragen konnte, war natürlich total surreal.
Irgendwann bekam Kyle mit, dass mein Vater mir gegenüber Handgreiflich wurde.
Mehrmals. Man könnte fast schon sagen, dass es Bestand meines Alltags wurde. Jedes mal wenn er mich ansah, sah ich den Hass in seinen Augen. Er sah nicht mich, sondern meine Mutter und meine große Schwester in mir. Ich war nur eine billige Kopie, die eher einer fehlerhaften Mangelware glich.

Als mein Vater arbeiten war, stand plötzlich Kyle vor der Tür, packte ohne einen Kommentar meinen Koffer und verfrachtete mich, mitsamt meiner persönlichen Gegenständen in sein riesen Haus.

Er war noch nie sonderlich gesprächig was seine Gefühle anging, doch seit Rose uns verlassen hatte, sprach er über nichts mehr. Nicht über seine Gefühle, nicht über das was er gerade tat oder gerne tun würde.

Wie es in seinem Leben gerade aussah wusste ich nicht. Ich hatte keine Ahnung wie er an das ganze Geld gekommen ist, geschweige denn wie er in die kriminellen Machenschaften gelangen ist.

Ich dachte wirklich wir wären auf einem guten Weg, als er mich von meinem Vater wegholte, der sich übrigens nie wieder bei mir gemeldet hatte oder sonst irgendein Lebenszeichen von sich gab.

Doch dann hatten wir ständig nur gestritten, da er mich vor allem "beschützen" wollte. Ich wäre zu klein um das zu verstehen. Ihm ging es schlecht und anstatt sich mir zu öffnen, blockte er jedes mal ab.
Und dann war da noch die Sache mir Leonardo, die sich parallel abspielte. Einerseits hassten sie sich, andererseits sah ich ihnen beiden an, wie sehr sie sich Frieden wünschten.

Und gerade, als ich dachte wir würden wieder Zueinanderfinden wurde er plötzlich aus heiterem Himmel angeschossen. Wer hatte ihn eigentlich angeschossen? Ermittelt die Polizei überhaupt? Mich hatte niemand außer Max nach dem Geschehen gefragt. Kein Polizist kam ins Krankenhaus und Max war plötzlich auch komplett komisch und abweisend zu mir.

Als Kyle endlich wieder aufwachte, dachte ich wirklich wir würden gestärkt aus dem ganzen Mist heraustreten, doch dies war nicht so.

Anstatt Zeit mit seiner Schwester zu verbringen, schickte er mich mal wieder fort.
Und das alles nur wegen Leonardo...

Das letzte an was ich mich Erinnere ist, Kyle und Nina. Die sich stürmisch küssten.

Eine schöne Zusammenfassung der letzten Wochen und Monate oder?

Und nun stehe ich zitternd und nervös vor dem Arbeitszimmer meines Bruders.

Langsam umfassten meine kleinen Finger die Türklinke.

Komm schon Katherine. Sei nicht so ein Schisser. Es ist nur dein Bruder.

Das mulmige Gefühl verbreitete sich in meinem gesamten Körper.
Augen zu und durch.

Sachte drückte ich die Türklinke herunter und öffnete sie einen Spalt. Sofort nahm ich verstärkt Stimmen war, die ich von außen völlig ausgeblendet hatte.

»Kyle?«, sprach ich leise, bevor ich in den Raum trat.

Sofort verstummten die Stimmen und ich wagte es, meinen Blick vom Boden zu nehmen.
Mein Bruder saß an seinem dunkelbraunen, alten Schreibtisch und hob seinen Blick.
Ich blickte in trübe, müde Augen in denen ein winziger Funken Erleichterung aufblitzte, als er mich sah.

Er murmelte ein »ich ruf dich später zurück.«, in sein Handy und legte auf.

Unsicher was genau ich tun sollte blieb ich mitten in der Tür stehen und starrte womöglich überall hin, nur nicht mehr zu Kyle.

Mit langen Schritten kam Kyle auf mich zu zog mich in seine Arme.
Augenblicklich verließ die Anspannung meinen Körper und ich genoss die Wärme.

Mein Körper fühlte sich an, als hätte er eine Eiszeit miterlebt, die langsam aber sicher vorbeiging.

Ich hatte keine Ahnung wie lange wir so da standen, irgendwann jedoch löste sich Kyle von mir.

»Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Kleine.«, flüsterte er mir zu.

»Kyle... ich habe keine Ahnung was gestern passiert ist. Niemand sagt mir etwas....«, begann ich leise zu schluchzen. Kyle legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich kurz an seine Brust, ehe er mich zu dem dunkelgrünen, kleinen Sofa schob, welches rechts neben dem Regal stand.

»Es tut mir leid Kathy. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen.«

»Schon okay.«, winkte ich ab.

Kyle sah mich an als wolle er irgendetwas sagen, nur wisse nicht wie.

»Kyle?«, langsam hob er seinen Kopf und sah mich fragend an.

»Was ist letzte Nacht passiert? Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Mein Kopf pocht und mein ganzer Körper schreit.«, Kyle rang mit sich, das sah ich genau. Ich bemerkte, wie schwer ihm das gerade fiel und trotzdem wollte ich nicht Nachgeben. Ich wollte unbedingt wissen, was letzte Nacht geschehen ist.

»Bitte.«, flehte ich ihn verzweifelt an.

Er fuhr sich einmal durch die Haare und atmete hörbar aus.
»Nagut. Einer meiner... Freunde.. hat mich am Abend angerufen, dass sie dich auf der Party gesehen haben...«

Jetzt kann ich noch nicht mal feiern gehen ohne, dass mein Bruder informiert wird?

»... du warst anscheinend ziemlich angetrunken und hattest sehr viel Spaß auf der Tanzfläche. Irgendwann haben sie dich nicht mehr gesehen und auch Cedric hat dich verzweifelt gesucht. Niemand wusste wo du warst und irgendwann bin ich selber auf die Party gegangen, um dich mit nach Hause zu nehmen. Aber niemand hat gesehen, wo oder mit wem du mit bist. Oder sie wollte es nicht sehen. In meiner Verzweiflung habe ich irgendwann sämtliche Leute angerufen. Ich war so verzweifelt, dass ich selbst Leonardo angerufen habe....«

Leonardo.

Mit kreisenden Bewegungen schmiegte sich mein zierlicher Körper an ihn und ich spürte seine deutliche Präsenz hinter mir.Seine Hände wanderten von der Taille seitlich aufwärts. Er berührten bei seiner Wanderschaft für eine Millisekunde seitlich meine Brüste und ich fand es nicht schlimm. Ich spürte, wie sich nicht nur meine Nackenhaare aufstellten und sah ihm direkt in die Augen.

Oh scheiße.

»... irgendwann sah ich Leonardo, der dich nach draußen getragen hat. Du warst nicht ansprechbar und dein Kleid war nach oben gerutscht und die Schleife an deinem Dekollete war auch offen. Katherine....«, sachte nach er meine Hand und strich mit seinem langen Daumen über meine Rückhand.

»... wir denken, dass dir K.O. Tropfen verabreicht wurden.«

Hellou :)
ich habe mir gedacht, da ich lange nicht geupdatet habe, baue ich hier mal eine kleine Zusammenfassung mit ein. Zumindest was die Beziehung zwischen Kyle und Katherine angeht.

Soll ich sowas auch für die anderen Charaktere miteinbauen?

Wie fandet ihr das Kapitel? Ich würde mich über ein kleines Feedback wirklich sehr freuen! :)

Badboy's SisterWhere stories live. Discover now