Kapitel 26: das Gespräch

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»Ähm Kyle...«, fing ich an und drehte mich zu ihm um, als wir das Auto verlassen haben, doch dort war kein Kyle mehr.

Verwirrt sah ich mich um und entdeckte Kyle bei seinen Freunden / Mitgliedern, what ever.

Ein kleiner Blick zu Leonardo und das mulmige Gefühl breitete sich sofort wieder in meinem Bauch aus. Er jedoch sah abwartend zu mir und rührte sich keinen Fleck.

Mit langsamen Schritten ging ich Richtung Eingang, starrte gekonnt den Boden, die Schule oder irgendwelche Leute, die ich nicht kenne, an. Hauptsache nicht in die Nähe von Leonardo.

Als ich direkt an ihm vorbei gehen musste, schulterte ich meine Tasche, hielt den Kopf gesenkt und wollte meinen Schritt beschleunigen.

Doch soweit kam es nicht...

An meiner Schulter spürte ich seine Große Hand die mich sachte zurück zog.
»Nicht....«, flüsterte ich ohne ihn anzusehen.
Seine Berührung reichte um mich total nervös zu machen.
Rasch wimmelte ich seine Hand ab, indem ich meine Schulter sank und sie somit wieder runter rutschte.

Zügig ging ich in das große Schulgebäude und bemerkte erst jetzt die vielen neugierigen Blicke. Hinter meinem Rücken nahm ich getuschel wahr. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.

Wieso reden die Leute über mich? Haben die kein eigenes Leben?

Das vibrieren meines Handys riss mich aus meinen Gedanken.

Ich musste nicht lange überlegen, bis ich wusste von wem die Nachricht kam.

Langsam entsperrte ich mein Handy, klickte auf WhatsApp und Leonardo's Name stand ganz oben.

Vorsichtig tippte ich auf seinen Namen und laß die Nachricht.

Kᴀᴛʜᴇʀɪɴᴇ﹖ Iᴄʜ ᴍᴜss ᴅʀɪɴɢᴇɴᴅ ᴍɪᴛ ᴅɪʀ ʀᴇᴅᴇɴ.

Schnell schloss ich die App und ging zügig zu meinem Spind.

»Hey Kathy.«, begrüßte mich Alicia, als sie neben meinem Spind auftauchte.
Ich gab ein stumpfes »Hey« zurück.

Ihre goldenen Haare, hatte sie zu süßen Locken gedreht. Im Gegensatz zu sonst, trug sie mehr Make-Up und trotzdem konnte ich die dunklen Schatten unter ihren Augen deutlich erkennen.

Sofort veränderte sich meine Haltung von abweisend zu besorgt.
Sachte schloss ich meinen Spind und sah sie mit einem aufmunternden Lächeln an.

»Wie geht es dir, Ali?«
»Wäre das nicht eher meine Frage?«, sagte sie peinlich berührt und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.

»Ach Quatsch. Möchtest du drüber reden?«, fragte ich sie.

»Es gibt nichts, worüber wir reden könnten. Ich habe nur zu wenig geschlafen.«, gab sie mit einem leichten Lächeln zurück und drehte sich um zum weggehen.

Sachte hielt ich sie an ihrem Arm fest.
»Aber falls irgendwann irgendwas sein sollte, dann weißt du wo du mich findest, richtig?«

Sie drehte sich zu mir herum und sah mich mit ihren blauen Augen an. Gerade als sie etwas erwidern wollte klingelte die Schulglocke und Ali nickte mir leicht zu, ehe sie in ihren Kurs eilte.

Den ganzen Weg über, grübelte ich nach, was wohl los gewesen sein könnte. Sie war bereits nicht auf der Party. Meinte Nina nicht etwas von "familiärischen Problemen"?

Habe ich mich in letzter Zeit zu wenig um meine Freunde gekümmert? Ich fühle mich als kenne ich sie nicht mal richtig, weil ich bei unseren Gesprächen immer nur an Kyle oder Leonardo gedacht habe. Selbst wenn Ali mir Anzeichen gesendet hat, dass etwas nicht stimmt, hätte ich sie gar nicht bemerken können. Und das muss sich definitiv ändern. Es kann sich nicht immer alles um meine Probleme drehen.

Badboy's SisterDonde viven las historias. Descúbrelo ahora