Kapitel 18: Darf ich mich setzen?

7.6K 246 40
                                    

Ich bin keine halbe Stunde hier und schon wünsche ich mich in mein geliebtes Bett zurück.

Toni musste kurzfristig absagen, da bei ihr Zuhause gerade die Hölle los ist, Alicia verspätet sich, da sie im Stau steht und Nina ist mit so einem Ren nach oben abgehauen.

Und ich? Ich sitze hier und wimmel die angetrunkenen Kerle ab. Schön.

Einen Augenblick später sah ich meine Rettung. Cedric. Er kam gerade mit einem blonden Mädchen herein und sah sich um. Als er mich erblickte flüsterte er dem Mädchen etwas zu und bahnte sich einen Weg durch die tanzende Menge.

»Na Kleines. Zieh doch nicht so ein Gesicht, das hier ist eine Party und keine Trauerfeier.«, neckte er mir während er mit seinen Zeigefingern versucht, meine Mundwinkel nach oben zu ziehen.

»Meine Laune gleicht jedoch der einer Trauerfeier.«, murrte ich nur und nahm einen Schluck von meinem Alkoholfreien Getränk.

Skeptisch blickte Cedric in meinen Becher, ehe er ihn mir aus der Hand nahm und vorsichtig daran nippte.
»Kein Wunder. Du trinkst ja auch das völlig falsche. Mit so einem Getränk würde ich auch am Liebsten in eine Selbsthilfegruppe gehen. Wir besorgen dir jetzt was anständiges.«, ohne auf eine Antwort zu warten, schnappte er sich mein Handgelenk und zog mich zu den alkoholischen Getränken.

Wie ein kleiner Bösewicht rieb er sich die Hände und schaute verschmitzt zu den verschiedenen Flaschen.
»Soo... was haben wir denn da... Ficken-Fanta, Hawana, Berenzen, Asbach, Wodka-Energy, Pfeffi,.... was möchtest du haben?«

Skeptisch sah ich ihn an. Eigentlich wollte ich heute nichts trinken. Ich gehöre wohl eher zur Fraktion 'Alkohol muss nicht sein'. Aber ich gehe eigentlich auch auf keine Partys, also wieso nicht. Dann kosten wir mal unser neues Teenagerleben aus.
»Überrasche mich.«, gab ich ihm als Antwort.
An seinem Gesicht war deutlich zu erkennen, wie überrascht er von dieser Antwort war. Doch er ließ es sich nicht zweimal sagen und 10 Sekunden später, drückte er mir einen Becher mit einer Orangenen Flüssigkeit in die Hand.

»Auf einen Abend, den du nur vergessen wirst, wenn du viel zu viel getrunken hast.«, kam es lachend von ihm und stieß mit mir an, auch ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen.
Vielleicht wird der Abend doch noch lustig.

Eine halbe Stunde, und leider auch 4 Becher später, tanzte ich mit Cedric auf der Fläche. Wir berührten uns nicht wie die vielen anderen Menschen und schlabberten uns auch nicht gegenseitig ab und das war perfekt. Er verscheuchte die Jungs für mich, während ich einige Mädels mit bösen Blicken bestrafte, falls sie ihm zu nahe traten.

Wieso ich das machen sollte, wusste ich nicht.

Ich vermute, dass es etwas mit der blonden Schönheit von vorhin zu tun hat. Zumindest war sie von der Seite sehr schön, mehr konnte ich leider nicht erkennen. 

»Duuuuuu, Ceddyyyyy. Wer war denn die blonde Schönheit von vorhin? Läuft da waaaas?«, fragte ich ihn grinsend und versuchte mit meinen Augenbrauen zu wackeln.

Angetrunken ist das ziemlich schwierig. Cedric's Blick nach zu urteilen, sah es auch dementsprechend bescheuert aus. Upsi.

»Die blonde Schönheit hört auf den Namen Emely.«, ertönte eine weibliche Stimme hinter mir. Rasch drehte ich mich um und Tatsache, da stand sie.

Irritiert und leicht überfordert sah ich zwischen Cedric und Emely hin- und her.
Cedric jedoch konnte sich das Lachen kaum noch verkneifen. Nach einem wütenden Blick meinerseits verstummte er und ging einen Schritt auf uns zu.

»Ich wollte zwar nicht, dass ihr euch beide so kennenlernt, aber egal... Kathy das ist meine reizende Schwester Emely. Emely das ist meine beste Freundin Katherine.«, stellte er und gegenseitig vor.

Kennt ihr diesen Moment, wenn euch ein Lichtchen aufgeht, es im nächsten Moment aber wieder gelöscht ist?

»Du hast eine Schwester?«, war das einzige was ich in diesem Moment sagen konnte.

»Du hast ihr nichts von mir erzählt? Also das verletzt mich jetzt wirklich Ceddilein.«, theatralisch fasste sie sich an ihr Herz und holte tief Luft.

»Wirklich viel zu erzählen gab es da nicht.«, erklärte er monoton.

Jetzt fiel mir auf, dass ich mich noch gar nicht vorgestellt hatte. Das war eigentlich nicht so meine Art.

»Wie dem auch sei... Ich bin Katherine, aber du darfst mich gerne Kathy nennen. Schön dich kennenzulernen.«, stellte ich mich höflich vor und lächelte sie an.

»Ich bin Emely.«, antwortete sie. Mehr nicht.
Hab ich etwas falsches gesagt?

Eine hilfesuchender Blick glitt zu Cedric, welcher seine Schwester verwirrt musterte.
»Ich hol mir was zu trinken. Diese peinliche Stille ist ja nicht auszuhalten.«, mit diesen Worten stürmte sie davon.

Fragend sah ich zu Cedric.
»Frag mich nicht was bei ihr los ist. Ich weiß es nicht. Vielleicht hat sie ihre Tage oder so.«, sagte er schulterzuckend.

»Wieso werden wir denn immer auf unsere Periode reduziert? Wir können auch einfach so schlecht gelaunt sein.«, fuhr ich ihn ein bisschen an. Er hob abwertend die Hände und begann zu grinsen.

»Was ist daran so lustig?«

»Schau mal gerade zur Party gekommen ist. Der Abend kann lustig werden.«

Allein dadurch, dass alles plötzlich Mucksmäuschenstill war und jeder in die selbe Richtung sah, konnte ich erahnen wer gekommen ist. Niemand geringeres als Leonardo O'Brien.

Auch mein Blick huschte zu ihm. Mein Blick glitt über seine schwarzen Schuhe, seiner schwarzen Jeans, dem lockeren weißen T-Tshirt bishin zu seinem Gesicht.

Ich war so damit beschäftigt ihn von unten bis oben zu mustern, dass ich gar nicht bemerkte, wie die Leute wieder anfingen zu tanzen.

Rasch drehte ich mich zu Cedric um, welcher mich bereits angrinste.
»Klappe.«, zischte ich nur und lief an ihn vorbei zum Sofa.

Auf dem Sofa saßen nicht viele Leute. Die meisten kannte ich nicht, jedoch konnte man von hier aus die Party gut beobachten, ohne gleich als Stalker abgestempelt zu werden.

Die Musik dröhnte in meinen Ohren und der Bass vibrierte auf meiner Haut.
Was genau mache ich hier eigentlich?
Und wo zum Geier ist Cedric hin?

Plötzlich tauchten schwarze Schuhe in meinem Blickfeld auf. Langsam glitt mein Blick nach oben und eisblaue Augen sahen in meine.
Ich wusste nicht, welches Gefühl sie widerspiegelten, aber sie waren wunderschön.

»Darf ich mich setzen?«

Es tut mir so so unendlich leid, dass fast einen Monat kein Kapitel kam. Ich habe aber gerade die totale Schreibblockade und bin eigentlich im Schulstress. Doch dank Corona, kann ich meine Klausuren nicht schreiben und nach den Ferien ist eh alles viel stressiger.

Ich hatte gerade eine halbe Stunde Zeit und habe mir gedacht, dass ich endlich mal wieder schreiben könnte.

Es tut mir jedoch leid, dass dieses Kapitel so kurz und auch nichts besonderes ist.

Vielen lieben Dank an fast 6K reads! Es freut mich sehr, wenn euch meine Geschichte gefällt.

Ich versuche mich zu bessern.

xoxo Lea

Badboy's SisterWhere stories live. Discover now