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James Bay - Us

„Habt Ihr die Königin gesehen?"
Ich öffne die Türen zur Küche und erhalte von den Bediensteten nur verwirrtes Kopfschütteln. Seufzend schmeiße ich die Tür hinter mir wieder zu, laufe durch den Thronsaal schaue mich um und frage weitere Bedienstete, die mir über den Weg laufen. Doch keiner von ihnen hat sie gesehen. Ich laufe durch den mit Teppich ausgelegten Flur in den Westflügel des Schlosses in dem sich meine Gemächer befinden, doch bevor ich die Treppen hinauf steigen kann, ruft mich ein Soldat zurück.
„Eure Majestät"
Ich wende mich zu ihm und raufe mir durchs Haar.
„Habt Ihr meine Ehefrau gesehen, Soldat?"
Er lächelt leicht und nickt. „Sie erwartet euch draußen, Eure Hoheit"

Die Tore werden für mich geöffnet und ich kneife die Augen zusammen. Die Sonne strahlt mir direkt ins Gesicht. Ich spüre die Wärme auf der Haut, als ich aus dem Schloss trete. Ich hebe die Hand über die Augen, schirme damit die Sonne ab und schaue mich um, ehe ich sie entdecke.
Ich lasse die Soldaten an den Toren hinter mir und laufe ihr entgegen. Endlich.
„Betty"
Ich umfasse meine Ehefrau, drücke sie an mich, erobere ihre Lippen als ich bei ihr ankomme.
Ich habe sie gefunden.
Meine Lippen trennen sich von ihren, als sie anfängt zu grinsen. Ich kneife die Augen wegen der prallen Sonne zusammen und schaue Anabeth verwirrt an. „Was ist so lustig?"
„Na du", sie schlingt die Arme um meinen Hals und legt den Kopf in den Nacken. „Ich hab dich im ganzen Schloss nach mir rufen hören"
„Ich habe dich nicht gefunden, Anabeth. Das ist nicht lustig"
Anabeth schaut mich mit zusammen gekniffenen Augen an, das Strahlen darin ist nicht zu übersehen, es überkommt mich.
Ich kann nicht anders, als mit ihr zu lachen.
Mit einem Ziehen ist sie wieder an meinen Lippen. Ich schmecke ihre Liebe, lecke ihre Lippen und necke ihr Leben. Sie an meinen Lippen zu spüren erfüllt mich, belebt mich. Ich spüre die Regung im ganzen Körper, fahre mit den Händen über ihren Rücken zu ihrem Hintern und wieder hinauf. Drücke ihre Hüften an meinen Körper und stöhne, als sie sich an mich presst.
„Ich liebe dich"
Anabeth schaut mich an und strahlt von einem Ohr zum anderen. „Ich liebe dich mehr"
Ich starre direkt in ihre eisblauen Augen, versuche wohl das Unergründliche zu ergründen. Sie hebt die Hand an, um die Sonne aus ihrer Sicht zu bekommen und kneift die Augen zusammen. „Was ist?", sie streicht mir mit den Daumen über die Wange, ich schließe einen Moment die Augen. „Wenn du meinst", antworte ich nur, greife nach ihrer Hand, verschränke unsere Finger miteinander und ziehe sie mit mir.
„Wohin gehen wir?", Anabeth drückt sich an meinen Arm und schmiegt sich an mich. Ich zucke mit den Schultern und folge der unbekannten Sonne. „Keine Ahnung"

Ich lasse mich ins Gras fallen und schließe die Augen, damit ich nicht direkt in die Sonne schaue. Anabeth legt den Kopf auf meine Brust, ich spüre ihren Blick auf mir. „Was ist?"
„Deine Mutter"
Ich seufze und lege den Arm auf die Augen, um ihr zu demonstrieren, dass ich nicht darüber sprechen möchte.
„Ich weiß du willst nicht darüber nachdenken, aber wenn du nicht mit mir sprichst, mit wem tust du es dann?"
Ich spüre ihre Hand an meinem Arm und verschränke ihre wieder mit meiner.
Ihre warme, zierliche und prickelnde Hand. Ich führe sie an die Lippen und lege meine andere Hand auf ihre kleine Wölbung am Bauch.
„Ich konnte nicht mehr"
„Weil du mich nicht gefunden hast?"
Ich öffne die Augen und stütze mich auf den Ellenbogen ab, um Anabeth anzuschauen.
„Ich war außer mir, Betty. Du warst einfach weg, ich wusste nicht wo du warst, wer dich hat", ich schüttle den Kopf. „Ich kann dich niemals so beschützen wie John es getan hat, ich habe nicht nur dich, sondern auch mich enttäuscht. Ich kann mir das niemals verzeihen"
Anabeth setzt sich auf und schaut mich unentwegt an.
Sie zieht mich an sich, legt ihre Lippen leicht und schnell auf meine. Wärme der Sonne und Hitze ihrer Lippen.

Als ich die wie vom Schlaf getrunken die Augen öffne ist die strahlende Sonne verschwunden, genauso wie Anabeth.

KingdomWhere stories live. Discover now