17. ~ „Meine Ana."

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Labrinth - Nate Growing Up

A ~

Ich schreie.
Ich haue gegen die Holztür.
Ich schreie.
Ich haue gegen die Holztür.
Ich verkrampfe mich.
Ich schreie.
Ich haue gegen die Holztür.
Ich schreie.
Ich verkrampfe mich.

Ich sinke zu Boden, finde keinen Halt mehr. Schließe die Augen und halte inne. Mein Körper überkommt eine Gänsehaut.

Ich schreie.
Ich haue gegen die Holztür.
Ich schreie.
Ich haue gegen die Holztür.
Ich verkrampfe mich.
Ich schreie.
Ich haue gegen die Holztür.
Ich schreie.
Ich verkrampfe mich.

„Ich sagte du sollst den verdammten Mund halten", von der anderen Seite der Holztür ertönt ein genervter Ausruf, den ich jedoch ignoriere und wieder gegen die Holztür hämmere.
„Öffnen", ertönt es nun von außen.
Ich rutsche sofort von der Holztür und versuche mich aufzustellen. Ich schaue an mir hinunter, die neue und frische Kleidung bedeckt meinen angespannten Körper, der noch immer unter Strom steht. Mein Haar wurde mir auf dem Gesicht gebunden und ich habe getrunken und gegessen, alles gegen meinen Willen.
Sie erscheint vor mir, als die Tür aufschwingt. Licht dringt zu mir und ich erkenne ihr Gesicht.
„Wie konntest du nur?", zische ich und will ihr am liebsten an die Gurgel springen, doch finde keine Kraft mehr auf.
Caitrina's Lippen ziehen sich zu einem Lächeln.
„Du wirst es bald verstehen"
Sie nickt zum Wachmann, neben sich, der auf mich zukommt, mich packt und mit sich zieht.

Ich schreie.
Ich haue mit den Fäusten um mich.
Ich schreie.
Ich haue mit den Fäusten um mich.
Ich verkrampfe mich.
Ich schreie.
Ich haue mit den Fäusten um mich.
Ich schreie.
Ich verkrampfe mich.

Der Wachmann bleibt mit mir stehen, ich sacke zu Boden und schließe die Augen, damit mir keine Tränen über die Wangen laufen. „Was ist mit ihr?", fragt Caitrina hinter mir.
Als der Schmerz aus meinen Körper weicht, hebt der Wachmann mich wieder auf, sodass ich Caitrina anschauen muss, ich fasse mir automatisch an den Unterleib. Sie sieht verwirrt aus, als sie mich betrachtet. „Ist was mit dem Kind?"
Der Wachmann zieht mich wieder mit sich, sodass ich keine Möglichkeit habe über Caitrina's Frage nachzudenken.
Ich schaue mich das erste Mal um.
Die Wände sind aus Stein, der Boden aus Holz. Das Licht ist zu hell. Es gibt hier keine Fenster, nur eine Treppe am Ende des Ganges, zu meiner Rechten sind weitere verschlossene Holztüren.
„Einen Moment", Catrina drängt an uns vorbei und öffnet die Holztür direkt am Treppengeländer. Ich lehne mich gegen die Steinwand, tanke etwas Energie, bis ich mich wieder gegen alle und einen erheben muss.
„Ist er tot?", fragt der Wachmann und ich folge seinem Blick.
Auf dem Boden liegt ein regloser Mann.
Und das Gesicht ist wie das Gesicht meines Ehemannes.
Ich stoße mich von der Wand ab und mit einem Schritt stehe ich in der Türschwelle, schaue auf ihn hinab.
Auf der linken Seite des Gesichts, zieht sich eine Narbe, sie verliert sich im Kragen des Oberteils und ragt ihm bis über die komplette Seite.
„Travis!"

~

Ich schreie.
Recke und strecke mich.
Bin jedoch festgebunden.
Ich schreie.
Schaukle und rüttle mich in den Stuhl.
„Lasst mich zu ihm", ich bettle, spüre wie mein Gesicht anschwillt, meine Augen brennen und mein Körper immer mehr abnimmt.
Ich breche alle versuche ab, mich zu befreien und schaue Caitrina bittend an.
„Ist er tot?", meine Stimme ist kaum ein Kratzen.
Sie schaut mich kurz an und wendet sich dann zum Wachmann, der mich hier her katapultiert hat.
Ich befinde mich im ersten Stock, angebunden an einen Stuhl, keine Möglichkeit zu entkommen.
Mein Ehemann leblos, direkt unter mir.
„Hast du was von Jorah gehört?", fragt Caitrina den Wachmann.

Ich schreie.
Recke und strecke mich.
Ich schreie.
Schaukle und rüttle mich in den Stuhl.
„Caitrina, ich bitte dich", Hysterie überkommt mich, dann ein Krampf.
„Er hat mich getreten", schluchze und schreie ich zur gleichen Zeit. „Mein Baby", ich schüttle den Kopf, will es nicht wahrhaben.
„Was ist damit?", Caitrina beugt sich zu mir hinunter, umfasst mein Gesicht, zwingt mich sie anzuschauen.
„Er hat mich getreten und ich habe gespürt wie mein Baby -", ich breche ab, als Caitrina verstehst.
Ihre Augen werden groß, doch sie sagt für einen Moment nichts. „Wann war das?", sie fragt den Wachmann und nicht mich, dieser zuckt jedoch nur mit den Schultern.
„Wo ist er?", sie zischt ihn förmlich an, als er sich hinter mir regt. Caitrina verstummt erneut und ich lege den Kopf in den Nacken, versuche alles erdenklichen Möglichkeiten durchzugehen um mich zu befreien.
„Ana"

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