~ IV ~

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„Was zum Teufel will der denn hier?", ich schmeiße die Tür hinter mir zu und funkle Anabeth wütend an. Sie zuckt zusammen und dreht sich zu mir um. Mit nur wenigen großen Schritten stehe ich vor ihr und packe sie an den Schultern, drücke sie an die kalte Fensterscheibe, vielleicht einen Ticken zu grob. Doch ich kann mich nicht mehr beherrschen. Ich habe die ganze Zeit versucht stark zu sein, die Kontrolle über mich zu bewahren, aber das bringt mein Fass zum überlaufen. „Betty, komm schon, das kannst du mir nicht antun", ich umfasse ihre Taille und ziehe sie an mich. Ich vergreife mich in ihrem langen Haar und presse meine Lippen auf ihre. Mein Körper durchfährt ein Stromschlag, der von ihr ausgeht.
Sie bringt mich zur Vernunft, aber vor allem zum Durchdrehen.
Sie ist zwischen der Fensterscheibe und mir gefangen. Ich fahre mit den Händen ihren Körper entlang, während sie sich am Saum meines Shirts zugange macht. Ich umfasse ihr Kinn, lege ihren Kopf in den Nacken, sodass sie mich anschauen kann. „Du gehörst mir", raune ich an ihre Lippen, drücke die Hüften gegen sie. Anabeth streift mir das Shirt über den Kopf und ich ziehe sie erneut an mich, küsse sie während ich ihr das schwarze enganliegende Kleid von den Schultern streife. Sie schlingt die Arme um meinen Hals, als das Kleid von ihrem Körper gleitet und stöhnt, als ich sie auf meine Hüften hieve. Ich lege die Hände auf ihren Hintern und drücke ihren Rücken erneut an die Fensterscheibe.
„Vergiss ihn", wispert sie, was sich jedoch wie ein Stöhnen anhört.
Ich will nicht, dass sie seinen Namen in den Mund nimmt, geschweige den über ihn nachdenkt.
Ich setze Anabeth abrupt ab und wende ihr den Rücken zu.
Frankreich dieser Stimmungskiller.
Ich stemme die Hände in die Hüfte und lasse den Kopf hängen, während Anabeth meinen nackten Rücken mit ihren Lippen übersäht. Ich atme tief durch und schließe die Augen, hebe das Shirt von mir vom Boden auf und wende mich zu Anabeth, die mich mit grübelndem Blick anschaut. Ihr ziehe ihr mein Shirt über den Kopf und setze mich dann an die Kante des Bettes. Sie sieht mein glühendes Gesicht und kommt seelenruhig auf mich zu. Sie setzt sich auf mein Schoß und umfasst sie meine Wangen, streicht leicht mit den Daumen die Schweißperlen die sich gebildet haben weg. Dann blickt sie mir in die Augen und legt den Kopf schief, worauf ich meinen Kopf in ihre Hände bette und sie flehend anschaue, sie umfasse und an mich drücke.
Sie ist Mein.
Ich atme tief ein und wieder aus, ehe ich die Augen schließe.
Ich schweige und sie schweigt.
Nach einer Weile vergreift sie sich in meinem Haar, streicht es mir zurück, massiert meine Kopfhaut, sodass ich sie wieder anschauen muss. „Ich kann ihn nicht ausstehen",
„Ich weiß", sie küsst meine Narbe, die darauf anfängt zu prickeln. „Ich weiß", dann küsst sie sanft meine Lippen.
„Ich weiß"

~

„Wieso schaust du mich so an?", Anabeth bindet sich ihr Haar zusammen, das ihr sogar im Zopf über die Schultern geht. Ich kneife die Augen zusammen und lehne mich zur ihr rüber, fahre mit den Fingern durch das zusammengebundene Haar. „Du magst es eher kurz, oder?", sie greift zu einer Erdbeere und beißt hinein. Ich nicke stumm und stecke mir dabei eine saure Traube in den Mund. Ich blinzle in den blauen Himmel und tanke die Sonne ein. Das Picknick im Schlossgarten war eine gute Idee gewesen, nach meinem kleinen Aussetzer.
„John hat da so etwas gesagt", ich schaue Anabeth an, die eine Blume pflügt und an ihr riecht, während sie mich anschaut. „Er hat gesagt, dass ein König keine Freunde hat, sondern nur Gefolgschaften oder Feinde", ich räuspere mich. „Bist du da der gleichen Meinung?", ich schaue sie an, gespannt auf ihre Antwort. Doch verliere mich dabei in ihren Augen, erkenne die unergründliche Zuneigung zu mir und muss mich zu ihr rüber beugen, bevor sie antwortet und meine Lippen auf ihre legen. Sie schmeckt nach Erdbeere, als ihre Zunge meine ertastet. Ich will mich gar nicht von ihr lösen, doch ich will ihre Antwort hören. Ich bleibe jedoch zu ihr rüber gelehnt, nehme die Blume aus ihrer Hand und befestige sie in ihrem schwarzen Haar.
Anabeth lächelt mich an und streicht mir über die Narbe. „Du bist mein Ehemann", sie legt den Kopf schief. „Du bist mein bester Freund. Mein Liebhaber. Du folgst mir, aber wir sind manchmal auch anderer Meinung", sie küsst mich leicht.
„Du hast eine Familie, einen tollen Bruder, eine liebevolle Schwester. Freunde, die alles für dich tun würden. Du bist ein König, Travis"
Ich nicke und verstehe. „Die Menschen die dich lieben, werden dir folgen und die Menschen, die deinen Platz einnehmen wollen, werden es nicht tun", sie seufzt leise. „Aber ich glaube nicht, das es ihm hier um dich geht", sie zuckt entschuldigend mit den Schultern, als sie den den ungebetenen Gast anspricht. Ich schaue die karierte Decke an, auf der wir sitzen.
„Er ist wegen dir hier", eine Tatsache, die mir überhaupt nicht gefällt, aber vielleicht doch keine so schlechte Idee ist.
„Travis", sie zwingt mich dazu sie wieder anzusehen, meine Ehefrau. Meine Bettty.
Anabeth schüttelt amüsiert den Kopf. „Ich liebe dich", sie küsst mich erneut, mein Herz setzt aus. Auch ich schüttle den Kopf und zucke mit den Schultern. Sie schubst mich von sich und schmeißt eine Traube mach mir. „Was zum -?"
Nun schmeiße ich eine Traube nach ihr, was uns beide zum Lachen bringt.
Er ist vergessen.
„Ich liebe dich", ich ziehe Anabeth auf meinen Schoß, sie setzt sich rittlings auf mich. „Ich liebe dich mehr", sie vergreift sich in meinem Haar, beugt sich zu mir hinunter und drückt sich an meinen Körper, während unsere Lippen sich vereinen. Ihre vollen, weichen und sinnlichen Lippen öffnen sich für mich, ihre Zunge spielt mit meiner ein heißes Spiel und ihr Körper schmiegt sich an meinen. Keuchend lehne ich mich zurück und schaue sie an. „Wenn du meinst"
Sie zieht die Augenbrauen zusammen und ich erhebe mich, stelle uns auf die Beine und verschränke unsere Finger miteinander, während ich sie mit mir ziehe. „Komm Betty, lass uns dort aufhören wo wir angefangen haben"

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