{ III } 21. ~ „Ihr beide seid ein gutes Team!"

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Und wenn sie nicht gestorben sind,

















{ Teil III }
















Sarah & Pietro Lombardi - Dream Team

Mit dem Sterben habe ich mich bewusst nie wirklich auseinander gesetzt.
Ja, um mich herum sind einige Menschen gestorben, auch einige, die sich um mich gekümmert haben, sich um mich gesorgt haben, einige die mich bedroht haben, einige mit denen ich kaum bis nichts zu tun hatte, und einige werden auch noch sterben.
Menschen die ich liebe, die ich lieben gelernt habe.
Aber über meinen eigenen Abgang habe ich noch nie nachgedacht.
Wen lasse ich zurück?
Wie fühlt es sich wohl an?
Werde ich all meine Fehltritte nochmal vor dem inneren Auge erleben?
Was ist mit den einigen schönen Dingen, die ich miterleben durfte?
Wer wird um mich weinen, wird überhaupt jemand über mich weinen?

„Na, analysierst du wieder?"
Ich zucke regelrecht zusammen, doch entspanne mich im gleichen Moment wieder, als ich ihren kleinen warmen Körper an meinem Rücken spüre. Ich schaue an mir hinunter, umfasse ihre Arme, die sich um meine Mitte schlingen und atme ruhig wieder aus. Sie streicht mir über meine gut verheilendem Wunden, die sich unter der Kleidung befinden. Ich lege den Kopf in den Nacken und schüttle dabei amüsiert den Kopf.
Ich würde meine Ehefrau zurück lassen.
„Kommt drauf an", ich lasse ihre Hände los, sodass sie um mich herum gehen kann und als ich sie erblicke verschlägt es mir regelrecht die Sprache.
„Was ist?", sie legt den Kopf schief und schaut zu mir hinauf mit ihren hellen blauen Augen.
„Betty", ich hebe die Hand, lasse sie aber gleich darauf wieder sinken und gehe einen Schritt zurück, um sie von Kopf bis Fuß betrachten zu können.
Ihre Beine sind unter dem langen schwarzen Kleid verschwunden, ihre Hüften stechen heraus, wollen von mir angepackt werden, ihre Décolleté makellos und anschaulich, ihre Arme nackt, einladend und an ihrer rechten Hand funkelt ihr Ehering wie eh und je. Ihr Hals ist schmucklos, doch es funkeln goldene Ohrringe an ihren Ohren und ihr Haar. Sie hat sie kurz geschnitten, es geht ihr nur noch bis zu den Schultern, so wie ich es gerne habe. Und auf ihrem Haupt befindet sich ein dezentes Diadem, das sie irgendwie göttlich aussehen lässt.
Ich muss schwer schlucken, denn ich spüre wie es in mir beginnt zu kribbeln. Vor mir steht eine Pracht von Königin.
Sie hebt die Hand und will nach mir greifen, doch ich bin schneller, packe sie an den Hüften und presse meinen Mund auf ihren sinnlichen Lippen.
Wir taumeln überwältigt zurück gegen die Wand. Ich zwinge mich ihrem Körper auf und spüre ihre Zunge an meiner Unterlippe, beißen, ziehen und saugen.
Genau dieses Gefühl will ich für immer spüren, fühlen, erleben.
Ihre Hände wandern zu mir hinauf, raufen mir durchs gemacht Haar, ziehen an meinem Kragen, fahren mir über meine Narbe, über meinen neu angelegten Bart und spüre wie in meiner Hose alles bereit steht. Sie stöhnt in meinen Mund hinein und drängt sich an mich und will mich spüren, ich will sie spüren.
Doch es geht plötzlich eine neu zugelegte Alarmglocke in meinem Gehirn an und im selben Moment wie meine Ehefrau lassen wir voneinander ab und schauen uns atmenlos an.
Ich fahre mir über die Lippen und schüttle den Kopf. „Mach das nicht nochmal", ringe ich nach Luft und ziehe die Hose zurecht, sodass man hoffentlich nichts unangemessenes erkennen kann.
„Was denn?", Anabeth schaut mich amüsiert an und richtet sich das Kleid, ehe sie zu mir tritt und die Krone auf meinem Haupt richtet.
Ich schaue sie an und recke den Hals, um mich wieder etwas zu entspannen, doch erwidere nichts, denn ich kann es in ihren Augen lesen.
Sie will mich und ich will sie, doch etwas hindert uns seit der Fehlgeburt.
Ich will meine Ehefrau nicht bedrängen, obwohl sie mir so unfassbar fehlt und sie, sie will ihren Ehemann, doch hat noch einige Unklarheiten mit ihrem Körper zu kämpfen. Eine dünne Schicht trennt uns, doch wir sind nur noch enger zusammen geschweißt.
„Du siehst gut aus", Anabeth streicht mir über die Wange und küsst meine Narbe.
„Ich weiß", ich muss grinsen.

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