07 | Shawty

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Love

»Niemals.« Ohne zu zögern hatte dieses eine Wort meinen Mund verlassen und ließ ihn spüren, dass ich es vollkommen ernst meinte. Ich wollte nicht mit ihm schlafen. Kein weiteres Mal. Denn am Ende weiß ich wieder, dass ich wie ein Spielzeug ausgenutzt, auf die Seite geschmissen werde und das nur eine einmalige Sache wäre. Bei uns eher eine zweimalige Sache.

»Ich erinnere dich zu gerne an Seans Party.«, hatte er schon seine Worte parat. Ich rollte mit den Augen und die Erinnerungen schossen einfach in mein Auge. Ich war so verliebt gewesen, dass er mich mit zwei witzigen Flirtversuchen schon rumbekommen hatte. Ich war erbärmlich. Noch heute bereute ich es und würde alles tun, damit ich das rückgängig machen könnte.

»Fick dich Rowen.«, spuckte ich förmlich die Worte und lehnte mich zurück. Rowen hatte sein spitzbübisches Grinsen aufgesetzt und hob fragend eine Augenbraue nach oben. »Also, schläfst du jetzt mit mir oder nicht?«

»Musst du schon nach einem Fick fragen? Bist du schon so weit unten angekommen?«, säuselte ich kichernd. In der Sekunde verfiel sein Grinsen und er setzte seine genervte Miene auf.

»Nein, Shawty. Ich gebe dir nur die Möglichkeit - nochmal - meinen Körper auszukosten. Nicht jeder bekommt diese Ehre.«, widersprach er mir und schmunzelte über seine Aussage.

»Sagte er und schlief mit jedem Mädchen aus der Schule«, ich sah ihn gespielt schockiert an, »Oh, hab ich etwa dein Ego verletzt?« Langsam mochte ich es ihn zu necken. Es gefiel mir, dass ich ihn nervte, denn wenn er von mir genervt ist - hat er keinen Bock mehr auf mich. Und das bedeutet, dass ich ihn schneller los bin als geplant.

»Nein Shawty, mach ruhig weiter.« Anscheinend gefiel es ihm, dass ich ihn neckte, was mir dann den Spaß raubte. Ehrlich gesagt, wollte ich meine Augen verdrehen und nichts mehr zu diesem Thema sagen. Aber ein wenig Provokation schadet nie.

»Ich hab noch 'ne Frage.«, setzte ich mein freches Lächeln auf. »Schläfst du mit den Mädchen oder sie mit dir? Weil meistens sind ja die Mädchen die dom-«

»Ich schlafe mit den Mädchen.«, sagte er grinsend, »Und ich kann es dir gerne zeigen. Ich hab kein Problem damit, Shawty.«

Spöttisch lachend verdrehte ich meine Augen. »Bevor ich mit dir ins Bett steige, erhänge ich mich lieber. Ich hab einmal diesen Fehler gemacht und ich lerne aus meinen Fehlern. Sei dir sicher.«

Rowen schüttelte kurz seinen Kopf und sah nachdenklich an mir vorbei. »Hmm«, kam es brummend von ihm. »Werden wir sehen, Shawty.«, mehr sagte er auch nicht mehr dazu. Zu gerne würde ich wissen, worüber er so grübelte.

Daraufhin gab ich ihm keine Antwort und sah stumm aus dem Fenster. Seinen brennenden Blick spürte ich auf mir, der mich verunsicherte. Wieso konnte er mich so schnell einschüchtern, was hatte der?
Rowen musterte mich gründlich, als würde er versuchen alles an mir zu merken. Irgendwas war an ihm komisch.

Für eine Weile saßen wir da still rum und keiner wagte es die Stille zu unterbrechen, oder wir wollten einfach nicht miteinander reden. Bei mir war es eher das zweite. Ich wollte nicht mit Rowen reden, denn das meiste, was seinen Mund verließ, waren zweideutige Aussagen. Kurz blickte ich zu Rowen, der völlig in den Gedanken versunken war.

Seine Augenbrauen hatte er nachdenklich zusammengezogen und seine funkelnd grünen Augen war starr zum Fenster gerichtet. »Euer Garten ist schön.«, sagte er in einem leisen Ton.

Erst hatte ich den Sinn nicht verstanden und suchte nach der Zweideutigkeit, aber nein. Er meinte es vollkommen ernst und dachte zum ersten Mal nicht pervers. Ein Wunder!

Till the Death | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt