20 | Suck and Blow

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Love

Sogar als ich mit seinen Freunden in der Ecke stand und an meinem Glas nachdenklich nippte, konnte ich seine Worte nicht verstehen. Den Sinn verstand ich hundertprozentig, aber die Nachricht dahinter kam bei mir nicht an.

Ich grübelte nach und nach, stand neben Rowen und hörte ihm aufmerksam zu - probierte jedes Wort in meinem Gehirn zu studieren nur um das eine zu verstehen. Vielleicht war ich dumm oder inkompetent dies zu verstehen, aber mein Kopf bestand nur noch aus einem Gefühlschaos.

»Ich werde niemals diese Menschen verstehen, die sich freiwillig eine Beziehung antun.«, gab Sean seine Meinung preis. Er stand zwischen Tony und Grant, gegenüber von Cody. Cody gesellte sich zu Rowen, der wiederum an meiner Seite war.

»Wieso? Beziehungen haben auch was tolles an sich.«, mischte ich mich ein, nachdem ich bemerkt hatte, dass keiner von seinen Jungs dazu etwas sagen wollten.

Sean blickte mich herablassend an. »Hattest du denn je 'ne Beziehung?«

Als ich meinen Kopf schüttelte, schickte er mir einen weiteren genervten Blick zu. »Dann kannst du sowas nicht in die Mitte schmeißen. Wir alle, wirklich alle, haben eine Beziehung hinter uns und können dir sagen, dass sowas nur schlimm endet.«

»Beziehungen enden also schlimm?«, kurz nahm ich einen Schluck vom meinem Becher, um meine Lippen zu befeuchten und starrte dem Kerl ins Gesicht. Die anderen blieben alle still und schauten von meinem Diskussionspartner wieder zu mir.

Sean nickte und verdrehte seine Augen.

»Es kommt auf die Personen an, die so ein Liebesverhältnis eingehen. Wenn sie inkompetent dafür sind, dann ist es klar, dass es schlimm endet. Aber wenn sie sich gegenseitig vertrauen, lieben und zueinander treu sind - dann geht im meisten Falle nichts schief.«

»Nur mit Vertrauen, Loyalität und Liebe kann man nicht alles festhalten. Man merkt sehr, dass du noch keine Beziehung geführt hast.« Seans Worte prallten hart an mir ab.

»Und woher?«, diesmal zischte ich wütend die Worte und konnte mich nicht mehr zurückhalten. Seine verachtenswerten Blicke nervten mich tierisch.

»Du trägst eine rosarote Brille«, er grinste gemein. »Hättest du sie nicht an, dann würdest feststellen, was Rowen alles für dich tut!«

»Was ist dein verficktes Problem?«, gereizt ging ich einen Schritt auf ihn zu, wurde aber direkt am Handgelenk sanft zurückgezogen. »Was?«, blaffte ich Rowen an.

Er kam mir einen Schritt näher, beugte sich runter und flüsterte: »Lass mich das machen. Ich kläre das schon.« Ermutigt lächelt er mich an, bevor er zu Sean rüber ging, ihn am Arm packte und wegzog. Rowens Freund fing an zu maulen und sah mich ein letztes Mal böse an, ehe er Rowen dumm anmachte.

»Tut mir leid für Sean«, Cody sah mich lächelnd an.

»Wieso entschuldigst du dich für deinen Freund?«

»Einer sollte es ja machen, wenn er es nicht tun wird.«

Ich schüttelte meinen Kopf. »Dann lass es lieber. Nimm keine Schuld auf dich, wenn du nichts mit dieser Sache am Hut hast.«

»Für ein schönes Mädchen würde ich jede Schuld auf mich nehmen.« Ausnahmsweise grinste er mich an und flirtete gerade mit mir? Etwas verwundert darüber musterte ich ihn.

»Rowen hat auf dich abgefärbt.«, stellte ich resigniert fest und brachte ihn zum Lachen. »Nein, nein, er hat das alles von mir gelernt. Ich bin der Meister in diesem Gebiet.«

Till the Death | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt