08 | Quickie auf der Schultoilette

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Love

Ich wollte nicht aufstehen, war mein erster Gedanke. Ich möchte nicht in die Schule, ich möchte nicht Rowen sehen - aber Parker schon - und ich möchte nicht aus meinem Bett aufstehen. Es war so warm und kuschelig, dass ich wieder fast eingeschlafen wäre, hätte mich Parker nicht angerufen.

Schultage sind beschissen. Das einzige, was mich motiviert aufzustehen, ist Parker. Er ist eigentlich ein Morgenmuffel und hasst es in der Woche früh aufzustehen, aber an Schultagen ist er plötzlich ein lebensfroher Mensch. Mein bester Freund war eben speziell.

»Love, Hailey, aufstehen!«, hörte ich meine Mutter schreien und schon wieder sank meine Laune runter. Es war erschreckend jedes Mal ihren Namen zu hören und eine Leere im Inneren zu spüren.

»Ja, bin wach.«, schrie ich zurück und zog die Decke über meinen Kopf. Kurz schloss ich meine Augen und genoss die Stille, bevor das ganze Chaos wieder anfängt. Es war ein wunderschönes Gefühl im ultraweichen Bett zu liegen und zu versuchen zu schlafen. Als hätten es meine Freunde gespürt, wurde ich plötzlich angerufen und ein weiteres Mal gestört.

Ich stöhnte frustriert auf und schnappte mir mein Handy. Ohne zu schauen, wer mich anrief, ging ich ran und lauschte der sehr bekannten und nervtötenden Stimme.

»Guten Morgen, Shawty.« Ich wollte genervt aufschreien und losheulen. Wieso musste ich seine Stimme schon am frühen Morgen hören. Er war nervtötend! Ich hasse dich Rowen Collins.

»Gib mir wenigstens einen freien Tag ohne dich! Ich bekomme bald die Krise wegen dir!«, fauchte ich ermüdet ins Handy. Gleich daraufhin ertönte seine raue Lache. »Das freut mich, Shawty.«

»Du kannst mich mal, Shawty.«

»Sehr gerne.« Ich spürte schon, dass er wie ein Spinner grinste und diesen Anruf genoss. Ich dagegen hasste ihn jetzt schon und wollte jeden Moment auflegen, aber war neugierig, ob er was wichtiges von mir wollte.

»Was willst du am frühen Morgen von mir?«, hörte ich mich selber fauchend fragen. Mein Plan Rowen los zu werden führte ich weiterhin durch. Eigentlich wäre ich am Handy nett gewesen, aber A Nettigkeit gehört nicht zu meinen Stärken und B Rowen verdiente meine Nettigkeit nicht.

»Shawty, ich möchte alles von dir. Doch am liebsten hätte ich hemmungslosen S-« Er setzte eine verführerische Stimme ein und machte seine Stimme noch attraktiver, als sie schon war. Oh man.

»Nein! Erinner mich nicht daran am frühen Morgen verdammt!«, unterbrach ich ihn schreiend und drückte mein Kissen fest. Der Gedanke, dass es Rowens Kopf zein könnte - führte mich dazu, meinen Druck zu verstärken.

»Stell dir vor, Shawty«, hauchte er diesmal in den Hörer und man konnte seinen Atem hören. »Du und ich, auf der Schultoilette. Du kniest vor mir und lutscht mei-«

»Wenn ich dich heute je sehe, dann glaub mir, bringe ich dich um! Merk dir das, okay?«, maulte ich und legte auf, sodass er mir keine Antwort geben konnte. Ich konnte das Kopfkino im meinem Gehirn nicht abstellen. Immer wieder tauchte das Bild auf, dass ich auf dem Boden kniete und seine Hose öffnete und dann seinen- Ich schüttelte meinen Kopf. Mach dir keine Gedanken darüber, Love.

Damit ich mein Gehirn wieder neutralisieren konnte, öffnete ich einen beliebigen Song, der mir sehr gefiel. Ein wenig Pop würde mir nicht schaden. Zeitgleich stand ich auf und schlenderte zu meinem Schrank rüber, wo ich erstmal gescheite Kleidung raussuchte.

Till the Death | ✓Where stories live. Discover now