13 | Mein kleiner Engel

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Love

Vor einem Jahr

»Ich habe mir halt gedacht, dass wir zuerst den Zoo besuchen können. Dann würden wir halt in einem Café was trinken gehen und am Ende machen wir einen Spaziergang? Was sagst du dazu?«, erzählte ich von meinem Plan.

Hailey, meine Schwester, sah mich neugierig mit einem glücklichen Gesichtsausdruck an. »Das wäre voll cool!«, staunte sie, aber ihr unsicherer Gesichtsausdruck tauchte auf. »Aber was ist wenn alles vom Zeitplan nicht klappt? Du weißt ja, dass ich nur für einige Stunden draußen bleiben kann.«

Ja, leider. Sie durfte nur einige Stunden draußen bleiben, da sie einen Herzfehler hatte.

Genauer gesagt hatte sie Aortenisthmusstenose. Dieser Fehler ist, dass sich die Körperhauptschlagader im Bereich des Aortenbogens, Abschnitt der Hauptschlagader, einengt. Es führt zu einer verringten Durchblutung.

Hailey war vor einigen Jahren noch kerngesund. Doch mit der Zeit bildete sich ein Herzfehler in ihrem Herzen. Seitdem sind wir sehr besorgt um sie und erfüllen ihr ihren tiefsten Wünsche. Aber das möchte sie nicht. Sie hat bis jetzt keinen einzigen Wunsch geäußert und hat sich mit allem zufrieden gegeben.

»Wir können das schon hin. Ich zwinker dem Doktor zu und wir sind in der Sekunde draußen!«, scherzte ich mal wieder und brachte sie zum Lachen. Haileys Augen kniffen sich beim Lachen zu und eine sanfte Stimme ertönte.

»Ich dachte du stehst auf diesen Robin.«, kicherte meine Schwester.

»Rowen«, verbesserte ich sie seufzend. »Und ja, ich stehe auf ihn. Leider.«

Ihre blauen Augen wurden größer. »Wieso leider? Das ist doch voll schön!« Das war einer ihrer Charakterzüge. Sie glaubte hoffnungsvoll an die wahre Liebe und machte mir große Hoffnungen. Jeden Tag besuchte ich sie im Krankenhaus und erzählte ihr vom Tag. Ich erzählte ihr bis ins Detail und sie hielt sich nicht zurück mir Hoffnungen zu machen.

»Er liebt mich nicht, Ley.« Diese Worte schmerzten. Mein Herz brannte bei diesem Gedanken. Die Tränen zurückzuhalten war einfach schwer. Aber dies war die Wahrheit. Rowen Collins liebte mich kein Stück. Er schleppte ein Mädchen nachdem anderen ab und zwinkerte jeder zu. Doch dann gab es welche, die ihn trotzdem anhimmelten.

Und eine davon war ich.

»Nein. Er liebt dich bestimmt. Du sagst doch selber, dass er dich öfters anschaut und ihr euch begegnet.« Haileys Augen funkelten erfreut.

»Nein Hailey, er liebt mich nicht. Wenn er mich lieben würde, dann hätte er mich angesprochen und schon längst zu einem Date eingeladen. Aber alle Zeichen zeigen, dass er mich nicht liebt.«

Sie seufzte. »Hör auf es so negativ zu sehen. Vielleicht hat er den Mut nicht dazu oder er ist sich bei seinen Gefühlen nicht sicher.« Für ihr Alter war sie auffallend reif. Obwohl meistens ihre kindliche Seite hervorkam, konnte sie sich bei ernsten Themen zusammenreißen und half mir so sehr weiter.

Ohne sie wäre ich verloren.

»Ich möchte ihn kennenlernen.«, sprach sie weiter, als ich nichts weiter dazu gesagt hatte. »Sowie du über ihn sprichst, muss er bestimmt toll sein!«, schwärmte sie von meinem Schwarm. Ich wiederhole mich; von meinem Schwarm.

Kopfschüttelnd fing ich an zu grinsen. »Wenn wir zusammen sind, wirst du die erste sein, die es erfährt, versprochen!«

Hailey lachte los und hob jubelnd ihre Arme. »Und wenn ihr heiratet, dann möchte ich dein Blumenmädchen werden.«

Till the Death | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt