Kapitel 17

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Mit dem Auto erreichten wir gerade Tylers Haus, da dröhnte bereits ein Mix aus Rap und Techno ziemlich laut aus den Boxen des Gartens. Die Party schien bereits in vollem Gange aufgegangen zu sein, obwohl es erst ungefähr 22:30 Uhr war. Zu dritt verließen wir das Auto und mischten uns langsam unter die Menschenmenge.

Ich staunte nicht schlecht, als wir immer weiter ins Innere des Gartens gelangten: Mehrere, offene Flaschen Alkohol, verrückte Partyspiele und das Tanzen zur Musik hatte bereits oberste Priorität gewonnen. Die meisten Schüler die hier vorzufinden waren, gehörten zu dem Jahrgang, der vor kurzem ersten seinen Abschluss in der Tasche hatte und tatsächlich – auch aus meinem Jahrgang ließen sich viele Blicken – Mal ganz zu schweigen von den ganzen Strebern, die ich hier mit Abstand nicht erwartet hätte.

»Jetzt Leute, jetzt erwartet euch eine der besten Partys diesen Sommer«, schrie Louis gegen die laute Musik an und schlang jeweils einen Arm um June und einen um mich. Wir lachten. Er entdeckte nur wenig später Tyler und ein paar seiner anderen Freunde, die uns von Weitem durch ein Handzeichen begrüßten.

Alles ging so schnell, dass ich gar nicht bemerkte, wie selbst June und Louis schon einen roten Becher in der Hand hielten und jemanden um ein mir unbekanntes alkoholisches Getränk baten. Die Becher leerten sie ebenfalls in Sekundenschnelle. Ich hatte nicht sonderlich viel Lust, schon beim Betreten der Party Alkohol in mein Blut fließen zu lassen, (was aber auch an der Tatsache lag, dass ich nicht sonderlich viel vertrug) weshalb ich es erst mal bei einer Sprite beließ.

                             ***

Nach einiger Zeit lösten sich June und ich möglichst unbemerkt von der Gruppe – da sah ich auch schon ihn. June registrierte meinen Blick und lächelte verschmitzt.
»Hailey, schau...kennst du den dort drüben«, lallte sie. Ich drehte meinen Kopf ungläubig in ihre Richtung und lachte über ihre plötzliche Aussage. Der Alkohol wirkte scheinbar schnell, auch wenn sie mit Sicherheit wusste, dass es sich um Liam handelte.

Er stand dort, gekleidet in einem weißen T-Shirt, welches sich über seine Muskeln spannte, und einer schwarzen Hose. Seine Haare sahen um einiges ordentlicher aus, als an dem Tag, als ich seine Schwester Julia kennenlernte. Liam unterhielt sich angeregt mit Alex, der nach seiner Beschreibung sein bester Freund war. Zudem entdeckte ich ein paar Mädchen, die sich ziemlich ›unbemerkt‹ nah an die beiden stellten.

Wirklich nah.

Ich musste zugeben, dass mir das ein wenig weh tat und mir einen Stich in meine Magengrube versetzte. Dabei konnte er doch machen was er wollte...zumindest – ach ich wusste es selbst nicht, was da genau zwischen uns war und was nicht.

Plötzlich schauten seine tiefbraunen Augen in meine Richtung, bis diese schließlich die meine trafen und er augenblicklich anfing zu lächeln.

Dieses Lächeln.

Wahrscheinlich würde ich es niemals in seiner Anwesenheit zugeben, aber das Strahlen seiner braunen, mandelförmigen Augen in der Kombination mit seinem Lächeln, war unbeschreiblich.
Er machte keine großen Anstalten, nahm seinen Becher mit und schritt geradewegs auf mich zu. Die Mädchen schauten ihm verwirrt nach, bis sie jedoch bemerkten, wohin er sich bewegte.

Augenblicklich spürte ich, wie mir warm wurde, während er einfach nur lässig auf mich zu kam und eigentlich gar nichts Besonderes tat. »Naa«, sagte er mir gewandt und begrüßte June mit einem Nicken, die ihr verschmitztes Grinsen wahrscheinlich noch aufrecht hielt und es verzweifelnd zu unterdrücken versuchte. »Hi«, begrüßte ich ihn ebenfalls und erwiderte seinen Blick genauso.

»Hailey, Louis hat mich gerufen, ich schau Mal, was er hat«, sagte sie mir und verabschiedete sich daraufhin von mir.

Ich öffnete gerade meinen Mund, doch mir viel kein vernünftiger Grund ein sie von ihrem Vorhaben abzuhalten.

LAST SUMMEROù les histoires vivent. Découvrez maintenant