Kapitel 18

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Der gestrige Abend entpuppte sich als einer, den ich sicherlich nicht so schnell wieder vergessen würde. Wir amüsierten uns prächtig und es wurde sogar um einiges erfreulicher, als auch June dazu stieß. Alex hatte ich derweilen auch besser kennengelernt und zugegeben - er war in meinen Augen noch immer ein Bad Boy, aber ansonsten eine gute Seele, auf die man sich verlassen konnte.

Gestern um nach zwei Uhr in der Nacht fuhr Louis mich und June wieder nach Hause. Natürlich tat ich das nicht, ohne mich ausgiebig bei Liam zu verabschieden, der scheinbar auch seit längerer Zeit keinen so schönen Abend mehr gehabt hatte. Er bestand zwar darauf, mich nach Hause zu fahren, aber irgendwie hatte ich es geschafft mich durchzusetzen und fuhr schließlich bei Louis mit. Dieser hatte während der ganzen Fahrt kaum ein Wort verloren. Ich weiß auch nicht warum, denn Louis ist sonst eigentlich eine ziemlich gesprächige Person.

Liam und ich kamen übrigens wieder auf die Podcast-Idee – also wir nannten es zumindest so – und hatten geplant demnächst uns ordentlich zusammenzusetzen. Auch wenn es nur kleine Anfänge waren, bedeutete mir das wirklich eine Menge.

                          
                           ***

Um circa neun Uhr in der Früh erhielt ich überraschend viele Nachrichten am Stück, weshalb ich seufzte und mein verzweifelter Versuch wieder einzuschlafen, eigentlich schon zum Scheitern verurteilt war. Erst versuchte ich noch mein Kopfkissen auf meine Ohren zu halten, doch dann fing mein Handy ununterbrochen an zu klingeln, weshalb ich mich dann endgültig dazu entschied, dass mit dem Schlafen endgültig sein zu lassen.

Wie konnte es auch anders sein, benachrichtigte mich Liam mit extra vielen Nachrichten, damit ich aufwachte. Mit nur etwas mehr als sechs Stunden Schlaf war ich leider nicht sehr euphorisiert und hatte eigentlich nur einen Gedanken:

Was wollte dieser Junge schon um neun Uhr morgens von mir?

Trotz alledem zuckten meine Mundwinkel leicht nach oben, als ich mir die zum Teil fürsorglichen Nachrichten von ihm durchlas.

Und nun stand ich da - an der Bordsteinkante der Straße, die zu meinem Haus führte. Nachdem mich Liam dazu überredet hatte, dass er mich unbedingt von zu Hause abholen wollte, hatte ich schließlich keine andere Wahl und willigte ein. So neugierig wie ich nun Mal war, löcherte ich ihn mit Fragen, wo es denn hingehen würde. Den einzigen Tipp, den er mir gegeben hatte war lediglich, dass er diesen Ort seit circa vier Wochen regelmäßig besuchte.

Bedauerlicherweise brachte mir diese Information nicht sonderlich viel. Ich sollte nicht einmal irgendwas Besonderes mitnehmen. Ein Strandbesuch war also definitiv auszuschließen – was um ehrlich zu sein um diese Uhrzeit auch komisch gewesen wäre – aber eine nette Idee war das allemal. Für den heutigen Tag hatte ich mich dazu entschieden, meine Haare zu einem Dutt hochzustecken und ein paar kleine Strähnchen zu lösen.

Ich hatte ein weißes T- Shirt und eine schwarze Hose angezogen, welche mir bis kurz über meine Knöchel reichte. Meine Wimpern ich getuscht und ich hatte noch ein wenig Concealer aufgetragen, um leichte Rötungen abzudecken.

Ein elegantes schwarzes Auto hielt nur wenig später vor mir an und fuhr das Autofenster herunter. »Miss Brooks, würden Sie mir die Ehre erteilen, mich zu begleiten?«, sprach Liam mir entgegen, welcher eine Sonnenbrille trug und mich mit einem schiefen Lächeln begrüßte.

Mit einem verflucht gutaussehenden schiefen Lächeln wohlbemerkt.

Ich verdrehte nur meine Augen und schüttelte schmunzelnd meinen Kopf. Da zeigte sich wieder seine selbstbewusste und offene Art. Ich liebte sie wahrscheinlich genauso sehr wie die Ernste, welche ich gestern Abend zu spüren bekam.

LAST SUMMERWhere stories live. Discover now