Kapitel 44

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»Ich weiß, das klingt sicher total bescheuert, aber ich war so aufgeregt vor diesem Tag. Diese eine Chance. Nur diese eine Chance hatte ich, und ich wollte es nicht versauen. Sonst wäre es das gewesen, denn ich wusste seit unserer ersten Begegnung am Abschlusstag, dass ich dich näher kennenlernen wollte.«

»Klingt das hart, wenn ich jetzt sage, dass meine Intention an dem Tag nur gewesen war, dass ich diese Stunden hinter mich bringe und dich nach dieser Abschlussfeier nie wiedersehen muss?«

Alle um mich herum starrten mich beeindruckt an.

»Süße, du bist wirklich ehrlich. Aber das schadet seinem Ego gerade erheblich...aber alles gut.« Nach Ellies Bemerkung fielen sie und die anderen nur noch mehr ins Gelächter und ich stimmte irgendwann mit ein.

Nach Liams Überraschung, über die ich mich wirklich mehr als nur gefreut hatte, fragte ich mich, wie es noch besser hätte werden können. Nach einer halben Stunde kreuzten unsere Freunde und ein paar Spieler des Lacrosse-Teams auf der Terrasse auf und wir schoben ein paar Stühle und Tischen zusammen, sodass wir alle Platz hatten und einen der letzten Sommertage ausklingenlassen konnten.

Und ganz nebenbei – ich hatte natürlich ja gesagt.

Ich wollte nichts anderes, als Liams Freundin sein, und diesen Tag würde ich mir ganz sicher in mein Tagebuch verewigen und es mit einem H und einem L am Ende der Seite beenden. Dann würde ich das Unendlichkeitszeichen daneben setzten und mich wieder wie in der Middle School fühlen, als das damals in meiner Klasse um die Runde ging. Das Gefühl, das durch meinen gesamten Körper schoss, war so stark, dass ich gar nicht anders konnte, als pausenlos zu lächeln. Liam legte mir die hübsche Kette um meinen Hals und wechselte sie gegen meine andere aus, als zeitgleich alle freudig applaudierten und auch andere Tische auf der Terrasse sich interessiert zu uns herumdrehten.

»Ellie«, stupste ich sie flüsternd an, woraufhin sie eine Augenbraue hob.

»Was gibt's?«

»Mach einfach mit.« Das Fragezeichen in ihrem Gesicht wurde immer größer und ich entschuldigte uns beide mit der Ausrede, dass wir kurz zur Toilette verschwinden würden, während Ellie schief lächelte.

Als wir uns ins Innere des Cafés begaben, blieb ich stehen und schüttelte schmunzelnd den Kopf.

»Ich muss gar nicht auf die Toilette.«

»Ach was.« Sie runzelte unbeeindruckt ihre Stirn und lachte.

»Man, Ellie, du wusstest von dem Ganzen, hab ich recht?« Sie grinse frech und schaute an mir vorbei, während ich mit den Augen rollte.

»Na klar. Und sieh an, hat perfekt geklappt und ihr beide seid endlich zusammen! Erzähl mir was Besseres.« Das freche Grinsen wich nicht von ihrem Gesicht, stattdessen blickte ich zum Teil peinlich berührt und schmunzelnd auf den Boden.

»Es-es war wirklich unglaublich. Ich kann nicht fassen, dass...dass es einfach heute passiert ist.«

»So wie er dich immer ansieht, war das schon längst fällig. Aber das spielt ja keine große Rolle mehr.« Ich nickte und ich kam endlich dazu, Ellie auf das anzusprechen, weswegen ich sie eigentlich allein sprechen wollte.

»...sehr gute Idee, die werden sich freuen«, klatschte Ellie meine Hand ab, als wir an den Tresen angelangt waren und unsere kleine Überraschung für die Jungs und uns bestellt haben und wir die Terrasse wider erreichten.

»Wo wart ihr denn so lange?«, fragte Noah uns, als wir uns setzten.

»Haben wir doch gesagt, kurz zur Toilette.« Noah musterte uns kritisch, genauso wie June, doch dem Rest war es relativ gleichgültig und sie unterhielten sich nur über die die letzten Wochen der Semesterferien, die sie noch übrighatten und die Trainingseinheiten für die noch immer stattfindenden Spiele.

LAST SUMMERWhere stories live. Discover now