Kapitel 19

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»So, da wären wir endlich«, stellte Liam glücklich fest und parkte das Auto auf einem freien Parkplatz. Meine Augen wurden groß vor Verwunderung.

Was wollten wir hier?

»Willkommen an der Eastwood University«, verkündete er stolz und nahm die Sonnenbrille nun ganz ab und verstaute sie im Auto.

»Aber...was-was machen wir hier?«

»Ich wollte, dass du heute bei mir bist und da mich der Weg mehr oder weniger freiwillig hierher verschlagen hat, dachte ich, dass ich dich mitnehme.«

Ich nickte, trotzdem ergab das für mich noch nicht besonders viel Sinn. Wir verließen das Auto und machten uns auf in Richtung der riesigen Universität, welche sich vor uns erstreckte.

»Und nochmal was zu Mrs Roberts«, sagte er beiläufig, während wir mittlerweile an den Treppen angekommen waren, »die Frau hat mich geliebt, wirklich. Sie ist zwar, wie du schon erwähnt hast eine etwas strenge Lehrerin, aber im Sportunterricht war ich mit ihr bester Schüler.«

Ich schlug ihm gegen die Brust und schnaubte, während er sich vor Lachen nicht mehr einkriegte. »Sag nicht, du bist eifersüchtig. Eifersüchtig auf eine Lehrerin«, betonte er das letzte Wort, woraufhin ich meine Arme vor der Brust verschränkte und Liam amüsiert mit seinen Augenbrauen wackelte.

»Mrs Roberts kann ich es auch nicht übel nehmen, schau mich doch Mal an«, gab er gespielt arrogant von sich, weshalb ich ihm für diesen Spruch leicht in die Seite stieß.

»Also...na ja, falls das stimmen sollte, scheint sie wohl keinen ganz so guten Geschmack zu haben. Dabei ist sie eigentlich eine ganz intelligente Frau«, entgegnete ich und blickte ihn angriffslustig an. 

Liam schaute mich mit offenem Mund an, fing sich aber schnell wieder: »Das, das bekommst du noch zurück.« Ich schaute ihn nur ungläubig an.

»Mach, wenn du dich traust.«

»Kannst dich auf mich verlassen«, sagte er daraufhin und nahm diesen ›Vorschlag‹ an. Da bin ich Mal gespannt.

»Jetzt musst du mir aber sagen, was wir hier machen«, wechselte ich das Thema, während wir seit gefühlten Ewigkeiten an den ganzen Studenten vorbeiliefen. Die Begeisterung der Studenten ließ allerdings nur zu wünschen übrig. Wahrscheinlich waren sie schon zu lange hier und hatten sich an das mehr oder wenige aufregende Studentenleben gewöhnt.

»Ich besuche später noch zwei Vorlesungen«, antwortete Liam nach einer gefühlten Ewigkeit auf meine Frage. Ich starrte ihn perplex an und schüttelte meinen Kopf.

»Vorlesungen? Du hast doch erst vor ungefähr einem Monat die High School verlassen?«

Ich war sichtlich verwirrt und kurze Zeit später kamen wir vor einer Pinnwand zum Stehen. Endlich.

»Ja, klar. Ich will aber hier studieren. Die Fächer und die anderen Angebote sind wie für mich gemacht und ich dachte, ich nutzte die Sommerferien einfach und schaue mir die Unis an, die mich am meisten ansprechen. Meine Entscheidung ist dabei schon so gut wie gefallen«, antwortete er und betrachtete mich dabei nicht, da er sich gerade einen Zettel durchlas, der an der Pinnwand angebracht war.

»Was möchtest du denn studieren?«

»Sportwissenschaften und Physik,« sagte er etwas verlegen und fuhr sich kurz durch die dunklen Haare – dabei versuchte er mich nicht anzusehen und blickte etwas nervös hin und her.

»Oh man Physik? Da hast du dir aber ganz schön was vorgenommen. Aber Respekt«, teilte ich ihm mit, was ihn augenblicklich dazu veranlagte, seinen Blick mir zuzuwenden.

LAST SUMMERWhere stories live. Discover now