Kapitel 26

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Heute, einen Tag nach dem gewonnenen Volleyballspiel der East Wood, waren Liam und ich verabredet mit dem Ziel, diesmal wieder mehr an dem Podcast zu arbeiten. Ein paar mehr Themen ausarbeiten und das, was wir schon hatten, endlich mal aufzunehmen. Darum ging es im Übrigen auch in der Nachricht, die er mir gestern zukommen lassen hat.

Komischerweise war ich heute mehr als nur aufgeregt, ihn wieder zu sehen. Woran das liegen konnte...lag eigentlich so ziemlich auf der Hand. Seit diesem Abend, der nun schon drei Tage her gewesen war, hatten wir uns nicht wiedergesehen und heute bot es sich mehr als nur an.

Glücklicherweise traf ich heute weder meine Eltern, noch meine Schwester an, da ich auf die endlosen Fragen nun wirklich keine Lust mehr hatte. Ständig musste ich mir irgendwas überlegen und log meine Familie mehr oder weniger an, wodurch sich mein schlechtes Gewissen immer mehr festigte. Ich weiß ja, dass ich ihnen davon irgendwann berichten musste, aber erst, wenn ich mir selbst sicher war.

Meine Haare, die vom Vortag noch geglättet waren, band ich zu einem hohen, lockeren Zopf zusammen und stülpte mir einen Hoodie über, während ich gleichzeitig in eine Jeans schlüpfte.

Das Wetter schien für die warme Jahreszeit sehr schwül und es zogen ein paar Wolken auf, weswegen ich mir sicherheitshalber einen Taschenschirm einpackte. Ich stand bereits im Hausflur und band mir den Schnürsenkel meines rechten Schuhs zu, als ich den Nachrichtenton meines Handys vernahm.

Meine Mom kommt gleich. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist.

Ich schluckte und blinzelte ein paar Mal, bis ich die Nachricht gänzlich registriert hatte. Seine Mom war da. Das bedeutete, dass ich sie heute antreffen würde. Meine Nervosität stieg nur noch weiter an und ich bemerkte, wie meine Atmung flacher wurde.

Alles war gut Hailey. Beruhige dich. Was konnte schon passieren?

Ich stützte mich an unserer Küchentheke ab und atmete nochmal tief ein und aus, bevor ich nach meinem Handy griff und ihm antwortete: Alles gut, kein Problem.

Nun gut, es war vielleicht nicht alles ganz soo gut, aber ich wollte ihn auch nicht unnötig damit belasten. So langsam sollte er ja wissen, was ich für ein Typ Mensch bin, und ich freute mich auf der anderen Seite auch etwas, seine Mutter Mal kennenzulernen. Früher oder später wäre es sowieso dazu gekommen, also sollte ich mir auch nicht ganz so große Sorgen machen, oder? In mir spürte ich jedoch, wie die Angst an mir nagte, dass sie mich eventuell nicht mögen könnte. Den Gedanken versuchte ich allerdings so schnell, wie es mir nur möglich war, wieder zu verwerfen.

                            ***

An seiner Haustür angekommen klingelte ich und verspürte wieder dieses komische Ziehen in meiner Magengegend, was ich auch an jenem Tag spürte, der sich vor etwas mehr als zwei Wochen abspielte. Es war der Tag, als ich zum ersten Mal hier gewesen war. Augenblicklich schlich sich ein Lächeln in mein Gesicht und derweilen ging die Tür mit viel Schwung auf.

Liam stand in einem schwarzen T-Shirt vor mir, breitlächelnd und mit leicht abstehenden Haaren.

»Oh, Miss Brooks scheint ja ziemlich gut drauf zu sein, bin wohl ich der Grund?«

Augenverdrehend trat ich ins Innere des Hauses ein, aber nicht ohne Liam einen leichten Schlag auf die Brust zu verpassen. »Spinner«, schob ich noch hinterher, da es irgendwie meine Art war, ihn ein wenig mehr zu provozieren, und er schließlich auch wusste, dass ich solche Sätze nicht auf mir sitzen ließ.

Instinktiv schritt ich geradewegs in sein Zimmer und wollte meine Tasche gerade ablegen, als meine Augen ganz groß wurden: Liam hatte bereits alles für den Podcast aufgebaut. Vor seiner weißen Wand stand ein Stuhl, ein bisschen Kamera Zeug und technischer Kram, von dem ich nicht ganz so viel verstand und Aufnahmegeräte. Sofort lief ich darauf zu und inspizierte die Teile, bis ich bei dem Klang seiner Stimme kurz zusammenfuhr.

LAST SUMMERDär berättelser lever. Upptäck nu